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Innovativ, dynamisch, wachstumsstark

Das Münsterland steht nicht nur für eine hohe Lebensqualität,sondern auch für eine enorme Wirtschaftskraft und eine hohe Branchenvielfalt.

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von Regiomanager 01.01.2017
Foto: © Martin Debus ? stock.adobe.com

Wer an das Münsterland denkt, dem kommen schnell idyllische Fahrradwege, malerische Landschaften oder die westfälische Küche in den Sinn. Dabei wird eines häufig übersehen: Die Region ist ein starker Wirtschaftsstandort, an dem zahlreiche Weltmarktführer zu Hause sind. “Das Münsterland zeichnet sich durch eine hohe Branchenvielfalt und eine kleinteilige, mittelständische Wirtschaftsstruktur aus“, erklärt Klaus Ehling, Vorstand der Regionalinitiative Münsterland e.V. “Andernorts führt der Schnupfen großer Player häufig dazu, dass eine ganze Region eine Lungenentzündung bekommt “ so etwas kann hier aufgrund der Kleinteiligkeit nicht passieren.“ Zum wirtschaftlichen Erfolg trage außerdem eine starke Hochschullandschaft bei, die die Innovationskraft der Unternehmen zusätzlich beflügle.
Im Rahmen des Projektes “Enabling Innovation“ wurden kürzlich fünf Innovationskompetenzfelder identifiziert, in denen das Münsterland besonders stark aufgestellt ist und über großes Potenzial verfügt: Dabei handelt es sich um die Bereiche Digital Solution, Life Sciences, Engineering Pro, Materials and Surfaces sowie Sustainable Eco. “Unsere Unternehmen können hier Antworten auf die großen Megatrends der Zukunft liefern.“

Vielfältige Region

Insgesamt ist das Münsterland eine wirtschaftlich homogene Region; dennoch lohnt sich ein genauerer Blick auf die dazugehörigen Gebiete. Während die vier Kreise stärker durch das verarbeitende Gewerbe geprägt sind, ist in der Stadt Münster, dem Oberzentrum der Region, eine vorrangig dienstleistungsorientierte Struktur zu finden. “
Der Standort Münster zeichnet sich durch eine dynamische, wachstumsstarke Wirtschaft und hohe Lebensqualität aus“, sagt Dr. Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH. “Das Herzstück bildet unser leistungsfähiger und in der Region verwurzelter Mittelstand. Er handelt bodenständig, agiert verantwortungsvoll und investiert vor Ort unter attraktiven Rahmenbedingungen.“ Exemplarisch für die erfolgreiche Fortentwicklung sei die kontinuierlich steigende Anzahl neuer Arbeitsplätze. “Zum Beispiel wies die Bilanz Mitte 2016 mehr als 160.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus. Das Plus von 37,1 Prozent seit 1995 ist in NRW unerreicht. Auch auf die Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent im Jahresdurchschnitt 2016 können wir stolz sein. Sie lag 2,0 Prozent unter dem Landeswert “ das beste Ergebnis unter allen kreisfreien Städten in NRW.“
Auch der Kreis Borken, der sich insgesamt durch eine hohe Branchenvielfalt auszeichnet, verzeichnet niedrige Arbeitslosenzahlen. “Der Kreis hat einen gewaltigen Strukturwandel hinter sich: Die früher sehr textilgeprägte, einseitig strukturierte Region ist heute wirtschaftlich breit aufgestellt, international orientiert und verzeichnet eine stetig wachsende Exportquote“, sagt Dr. Heiner Kleinschneider, Geschäftsführer der WFG für den Kreis Borken. “Hier sitzen viele Hidden Champions, technologieorientierte Unternehmen, die in kleinen Marktnischen sehr erfolgreich sind.“ Der Kreis, der über eine mehr als 100 Kilometer lange Grenze zu den Niederlanden verfügt, zähle mittlerweile zu den dynamischsten und expansivsten Regionen Deutschlands.
Im Nachbarkreis findet sich ebenfalls eine breit gefächerte Branchenvielfalt: “Der Kreis Coesfeld ist ein starker Wirtschaftsstandort. Beleg dafür ist die niedrigste Arbeitslosenquote aller Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen “ und das Monat für Monat seit fast zehn Jahren“, sagt Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld. “Gemeinsam mit dem Kreis Coesfeld sowie den elf Städten und Gemeinden arbeiten wir an den Rahmenbedingungen, dass das so bleibt. Für uns heißt das unter anderem ein flächendeckendes Glasfasernetz, passende Angebote zur Fachkräftesicherung und eine zielgerichtete Unterstützung der Unternehmen im digitalen Wandel.“
Im östlichen Münsterland sind die Wirtschaftsbedingungen ebenso hervorragend: “Der Kreis Warendorf ist ein starker Standort für den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Kunststoff- und Ernährungsindustrie. Als Wirtschaftsstandort ist er geprägt durch viele mittelständische, inhabergeführte Unternehmen. Diese zeichnen sich durch eine hohe Innovationskompetenz und Arbeitgeberattraktivität aus“, so Petra Michalczak-Hülsmann, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf. “Im Bereich Maschinen- und Anlagenbau gehören wir zu den TOP 10-Regionen in Deutschland. Dadurch sind wir auch im Bereich Forschung und Entwicklung ganz stark und haben die meisten (rund 1.000) Mitarbeiter in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen im Kreis Warendorf. Um den Kontakt in die Hochschulen zu stärken und zu erleichtern, engagieren sich Unternehmen im Kreis bei der Finanzierung der Stiftungsprofessur “Innovationsförderung im Maschinenbau im Kreis Warendorf“, die der FH Münster zugeordnet ist.“ Der Maschinen- und Anlagenbereich sei eine Branche mit einer hohen Exportorientierung; die Unternehmen im Kreis Warendorf sind Spitzenreiter im gesamten IHK-Kammerbezirk.
Auch das nördliche Münsterland gilt als starker Standort: “Der Kreis Steinfurt ist eine sehr dynamische Region. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist bis Mitte 2016 auf über 150.000 gestiegen. Dieses bedeutet eine Steigerung innerhalb der letzten fünf Jahre um zwölf Prozent“, sagt Birgit Neyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Steinfurt (WESt). “Unsere mittelständisch geprägten Unternehmen sorgen für nahezu Vollbeschäftigung.“ Starke Branchen seien dabei die Logistik, der Maschinen- und Fahrzeugbau, das Ernährungsgewerbe, die Kunststoff- sowie die Textil- und Bekleidungsindustrie. “Die günstige Lage zwischen den Oberzentren Enschede, Osnabrück und Münster führt dazu, dass innerhalb von acht Stunden ein Markt von circa 135 Millionen Kunden erreichbar ist. Die gute Verkehrsinfrastruktur ergänzen die beiden Binnenschifffahrtswege Dortmund-Ems-Kanal und Mittellandkanal, das gute Eisenbahnnetz sowie der International Airport FMO.“
Im Wettbewerb der Regionen um die Fachkräfte habe der Kreis Steinfurt mit der gesunden Wirtschaftsstruktur, vielen sehr familienfreundlichen Betrieben, den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und dem erschwinglichen Bauland einige Trümpfe zu bieten. Ein besonderes Pfund für den Kreis sei zudem der Standort Steinfurt der FH Münster, an dem 5.000 Studenten in technischen Studiengängen studieren und wichtige Innovationen vorangetrieben werden.

Enorme Wettbewerbsstärke

Somit präsentiert sich die Region als äußerst vielfältiger Standort. “Das Münsterland steht für hohen Lebenswert und enorme Wirtschaftskraft: Beste Chancen für Fachkräfte, die flache Hierarchien in mittelständischen Familienbetrieben genauso lieben, wie die Herausforderung, im internationalen Wettbewerb zu bestehen“, sagt Karl-Friedrich Schulte-Uebbing, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen. “Kennzeichen ist die hohe Dynamik, die das große Potenzial für weiteres Wachstum im Münsterland unterstreicht: Um stolze 25 Prozent ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Auf über 600.000. Und es sieht so aus, als ginge es noch weiter.“
Außergewöhnlich sei die Wettbewerbsstärke der mittelständischen Industrie im Münsterland: Entgegen dem allgemeinen Trend stieg die Zahl der Industriebeschäftigten von 2005 bis 2016 im Münsterland um rund 10.000. Das war ein Plus von immerhin fast sieben Prozent, während sie im Landesdurchschnitt um ein Prozent sank.
“Konkret profitieren die Unternehmen hier vor allem von einer guten Verkehrsinfrastruktur, einer sehr hohen betrieblichen Ausbildungsquote in den Münsterlandkreisen und der hohen Zahl von Absolventen der Hochschulen, die vor allem in den für Unternehmen interessanten Disziplinen zu den besten in ganz Deutschland gehören. Dazu herrscht eine besondere Unternehmenskultur, die aus der Tradition der mittelständischen Familienbetriebe hervorgegangen ist“, so Schulte-Uebbing. Diese sei gekennzeichnet durch eine besondere Verbundenheit innerhalb des Betriebes, durch Teamgeist, ein sehr hohes Maß an Eigenverantwortung, die Selbstständigkeit der Mitarbeiter und deren Motivation, ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. “Hinzu kommen niedrige Standortkosten und eine hohe Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunen.“

Jessica Hellmann | redaktion@regiomanager.de

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Fotostrecke

Klaus Ehling, Vorstand der Regionalinitiative Münsterland e.V. (Foto: Münsterland e.V./Maren Kuiter)

Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld (Foto: wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld)

Dr. Heiner Kleinschneider, Geschäftsführer der WFG für den Kreis Borken (Foto: WFG für den Kreis Borken)

Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster beflügelt die Innovationskraft der Region (Foto: © Jakob Kamender - stock.adobe.com)

Auch in Bezug auf die weichen Standortfaktoren kann die (Fahrrad-)Region aufgrund des Erholungs-, Kultur- und Freizeitangebots punkten (Foto: © Martin_P - stock.adobe.com)

Petra Michalczak-Hülsmann, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf

Birgit Neyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Steinfurt (Foto: WESt mbH)

Dr. Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH (Foto: Peter Wattendorff)

Karl-Friedrich Schulte-Uebbing, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen (Foto: Mensing)

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