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Serie – Wirtschaft im Münsterland, Teil 5: Stadt Münster: Eine Stadt der optimalen Verbindung von Tradition und Zukunft

Ein Interview mit Dr. Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH

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von Regiomanager 01.07.2018
Prinzipalmarkt Münster Foto: ©ralfspangenberg – stock.adobe.com

MLM: Was macht aus Ihrer Sicht den Reiz der Stadt Münster aus?

Dr. Thomas Robbers: In Münster lohnt es sich zu leben, zu lernen und zu arbeiten. Man muss nicht weg, um glücklich zu werden. Natur, Kultur und Sport schaffen einen hohen Freizeitwert. Beim Jobangebot spielen die Bereiche Dienstleistung, Handel, Handwerk und Industrie ebenso eine Rolle wie technologieorientierte Zweige. Die Stadt hat Qualität, ist vielfältig und verknüpft die Tradition mit dem Blick voraus. Ein gutes Beispiel für aktive Stadtentwicklung ist der aktuelle Zukunftsprozess „MünsterZukünfte 20|30|50“. Eine wichtige Ressource ist die Wirtschaft.

 

MLM: Wie sieht die Arbeit der Wirtschaftsförderung in einer Studentenstadt aus? Unterscheidet sie sich von der in den Kreisen des Münsterlandes?

Dr. Thomas Robbers: Grundsätzlich ist die Arbeit überall gleich. Die Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung, Gründungsförderung und „Pflege“ ansässiger Unternehmen gehören zum Brot-und-Butter-Geschäft. Hinzu kommen Clusterpolitik sowie Technologie- und Innovationsförderung. Weiter an Bedeutung gewinnen Themen wie Verkehrsinfrastruktur, Fachkräftesicherung, Netzausbau und Digitalisierung. In Münster liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Start-ups, die von kreativen, gut ausgebildeten Menschen in Zukunftsbereichen realisiert werden. Die Technologieförderung berät und unterstützt mit einem passenden Büro und Laborflächen in der Gründergarage und im Technologiehof. Ein großes Netzwerk unterstützt ebenso.

 

MLM: Welche Unternehmen prägen die Stadt Münster?

Dr. Thomas Robbers: Ich will keine Unternehmen herausgreifen. Unsere Stadt hat eine große Anzahl spannender und erfolgreicher Firmen in den Sektoren Dienstleistung, Handel, Handwerk und Produktion, die das Bild eines leistungsstarken Wirtschaftsstandorts prägen. Ihr Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Münster in Form von Investitionen und der Schaffung von Arbeitsplätzen verdient großen Respekt.

MLM: Überall wird über Fachkräftemangel und demographischen Wandel geklagt: Muss sich auch eine Universitätsstadt mit rund 60.000 jungen Studierenden diesen Themen stellen?

Dr. Thomas Robbers: Der Fachkräftemangel trifft den Wirtschaftsstandort natürlich genauso wie andere Kommunen oder Kreise, denn der demographische Wandel und gesellschaftliche Entwicklungen machen auch vor Münster nicht halt. Die Aufgabe besteht in der Stärkung von Ausbildungsberufen, Tätigkeitsfeldern und Branchen, die im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel stehen. Dafür setzen wir uns ein.

MLM: Wie sieht das Engagement aus?

Dr. Thomas Robbers: Das ist ganz unterschiedlich. In Kooperation mit Unternehmen stellen wir jungen Menschen eine Vielzahl von Ausbildungsberufen vor. Sehr gut angekommen ist auch die Kampagne „Schock deine Eltern und mach eine Lehre“, die wir zusammen mit der IHK umgesetzt haben, um das Image von Berufen und Ausbildungen ohne Studium zu verbessern.

MLM: Welche Projekte stehen derzeit ganz oben auf der Agenda der Wirtschaftsförderung in der Stadt? Was sind Ihre Visionen für die Stadt?

Dr. Thomas Robbers: In Anbetracht des Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren hat die Entwicklung neuer Gewerbeflächen Priorität. Die Stadt Münster will Unternehmen auch zukünftig Spielräume bieten. Eine Herausforderung ist auch die Ausweitung der Infrastruktur, zum Beispiel für Ausgründungen aus der Wissenschaft oder auf dem Gebiet der Digitalisierung. Mit der Gründung des Vereins münsterLAND.digital vor anderthalb Jahren haben wir einen Meilenstein erreicht. In dem Kompetenzzentrum für die digitale Wirtschaft tüfteln Start-ups, Industrie, Mittelstand und Institutionen an digitalen Geschäftsprozessen und -projekten.

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