Management

ISM: DEEP DIVE ISM

May the Workforce be with you.

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von Regiomanager 01.04.2022
(© ­­­Nuthawut − stock.adobe.com)

Kennen Sie die wichtigsten Zukunftskompetenzen der Mitarbeitenden für Unternehmen? Eine Studie der International School of Management verrät sie Ihnen.
Für unsere neue Serie „Deep Dive ISM“ haben wir uns die

International School of Management (ISM)

als starke Partnerin ins Boot geholt. Bei der renommierten Wirtschaftshochschule dreht sich alles darum, die Studierenden von heute bestmöglich auf die beruflichen Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Damit das gelingt, setzt die ISM auf ein breites Netz aus starken Partnern aus Wirtschaft, Lehre und Forschung. Denn nur im engen Zusammenspiel zwischen Hochschule und Unternehmen können zukünftige Wirtschaftstrends identifiziert und Methoden zur Problemlösung für die Berufspraxis definiert werden. Die ISM verfolgt somit dieselben Ziele wie unser Magazin, nämlich Manager und Managerinnen mit dem notwendigen Wissen zu versorgen, um „up to date“ zu bleiben.


Future Skills – Future Learning


Welche Kompetenzen der Arbeitskräfte sind in Zukunft für Unternehmen besonders wichtig? Das Kienbaum Institut @ISM hat in Kooperation mit der Personalberatung Kienbaum und StepStone über 3.000 Fach- und Führungskräfte zu den relevantesten Kompetenzen der Zukunft befragt. Im Folgenden nennen wir diejenigen „Future Skills“, die Ihr Unternehmen braucht, um erfolgreich zu bleiben und verraten Ihnen, was das für Ihre HR-Strategie bedeutet.


Bye, Boomer – Hello, Millennials


Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist im Umbruch. In den nächsten zehn Jahren verabschieden sich die Babyboomer in den Ruhestand, wodurch rund fünf Millionen Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Die Zahl der Millenials, die neu ins Berufsleben starten, ist dagegen wesentlich kleiner, es droht ein Mangel an Personal. Abgemildert wird diese Entwicklung durch die fortschreitende Automatisierung. So werden monotone und sich wiederholende Jobs bereits heute teilweise durch Computer ersetzt.


The future is now – the future is digital


Unsere Gesellschaft wird also auch immer digitaler, wobei die Corona-Pandemie die breite Anwendung digitaler Technologien noch zusätzlich beschleunigt hat. Regelmäßige Zoom-Meetings oder die Bestellung des Mittagessens via App – für Millionen von Menschen gehört die Nutzung digitaler Technologien inzwischen zum Alltag. Der rasante Vormarsch der Digitalisierung stellt Unternehmen und Gesellschaft aber auch vor neue Herausforderungen, die zusätzliche Kompetenzen und Qualifikationen von Führungs- und Arbeitskräften erfordern.


And the Winner is …


Unter Zukunftskompetenzen versteht man sowohl fachliches Know-how als auch Soft Skills, ohne die ein Unternehmen nicht erfolgreich wirtschaften kann. Die in der Umfrage genannten „Future Skills“ lassen sich dabei grob in zwei Bereiche aufteilen:
Überfachliche digitale Kompetenzen werden immer wichtiger. Unternehmen brauchen in Zukunft vermehrt Arbeitskräfte, die digitale Technologien anwenden können, mit virtuellen Räumen vertraut sind und wissen, wie man digital erfolgreich kommuniziert. Führungskräfte müssen hingegen mit der strategischen Seite der digitalen Transformation vertraut sein und sich kontinuierlich mit der Entwicklung branchenrelevanter Technologien auseinandersetzen.
Aufgrund der rasanten Entwicklung immer neuer Gadgets wird die Workforce der Zukunft mit häufigen Veränderungen im Job konfrontiert sein. Überfachliche Kompetenzen wie Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft sind gefragt, um mit diesen Veränderungen umzugehen und Neuerungen im Unternehmen mitzutragen.


The War for Talents


Die Nachfrage nach IT- und Datenanalyse-Experten sowie nach innovativen und flexiblen Köpfen wächst immens. Während die „big names“ mit ihren „big budgets“ weiterhin auf Recruiting setzen können, haben kleinere und mittelständische Betriebe im Wettbewerb um begehrte Talente häufig das Nachsehen. Doch ganz generell müssen Unternehmen bei der Stellenbesetzung vermehrt auf Arbeitskräfte ausweichen, die noch nicht dem gesuchten Jobprofil entsprechen. So sieht sich über die Hälfte der Befragten mit einem Skill-Gap, sprich mit einem Mangel an Know-how und Talenten, im Unternehmen konfrontiert.


Kennen Sie Ihre Zukunftskompetenzen?


Seien wir ehrlich, die aufgezählten Zukunftskompetenzen sind wohl kaum eine Überraschung für informierte Führungskräfte. Manager mit Köpfchen sind sich der Bedeutung von digitalen Kompetenzen und flexiblen Mindsets für ihre Firma längst bewusst, wie auch die Umfrage zeigt. So weiß die Mehrheit der befragten Führungs- und Arbeitskräfte um die Wichtigkeit von Zukunftskompetenzen für ihr Unternehmen. Umso mehr erstaunt es, wie wenig sich die Unternehmen darüber Gedanken machen, welche konkreten Skills in Zukunft im eigenen Unternehmen relevant sein werden! So haben nur rund zwanzig Prozent der Befragten die wichtigen Zukunftskompetenzen für die eigene Firma definiert. In rund achtzig Prozent der Unternehmen dagegen wird die zukünftige Knappheit an Talenten noch nicht strategisch angegangen. Fabian Kienbaum, Co-CEO der Personal- und Managementberatung Kienbaum Consultants International, empfiehlt Unternehmen daher dringend, sich mit der Frage nach den Zukunftskompetenzen näher zu beschäftigen. „Unsere Kooperationsstudie zeigt uns, dass Talente mit relevanten Zukunftskompetenzen ein Unternehmen erfolgreich machen. Der Aufbau dieses Know-hows wird damit zum strategischen Imperativ für uns alle.“


Corporate Learning is Key!


Durch Weiterbildung (Upskilling) und Umschulung (Reskilling) lässt sich das Problem des Skill-Gaps für ein Unternehmen reduzieren. Corporate Learning kommt somit eine entscheide Rolle zu, damit ein Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleibt. Blöd nur, dass Unternehmen das lebenslange Lernen ihrer Mitarbeiter bisher noch kaum unterstützen. Ob sich Mitarbeitende erfolgreich weiterbilden, hängt im Moment meistens von ihrer Eigenmotivation ab. Innerhalb der Organisation haben Lernen und Weiterbildung einen noch sehr geringen Stellenwert. Zu gering, um den Skill-Gap zu schließen. Unternehmen, die ihren Angestellten ein Angebot an Lern- und Entwicklungsformaten anbieten, sind gemäß der Studie dagegen innovativer, wirtschaftlich erfolgreicher und auch als Arbeitgeber beliebter. Ein durchdachtes und nachhaltiges Corporate-Learning-Konzept ist somit der Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Sie möchten noch mehr über das Thema „Future Skills und Corporate Learning“ wissen? Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

Ohne diese Top fünf Skills geht es nicht

1. Digitale Kommunikation

Egal, in welcher Abteilung eines Unternehmens man arbeitet, ohne den virtuellen Austausch via E-Mail, Chats und Video-Konferenzen geht heute fast nichts mehr.

2. Lebenslanges Lernen

Laufend spuckt das digitale Zeitalter neue Technologien aus, die einen Wettbewerbsvorteil versprechen. Dies hat laufend Weiterbildungen und Umschulungen von Führungs- und Arbeitskräften zur Folge.

3. Anpassungsfähigkeit

Das digitale Zeitalter ist unglaublich schnelllebig. Ohne flexible Arbeitskräfte, die Neuerungen im Unternehmen annehmen und mittragen, kann ein Unternehmen nicht wettbewerbsfähig bleiben.

4. Digitale Anwendungskompetenz

Ob in Produktion, Vertrieb, Marketing, Logistik oder Kundenservice – der Einsatz digitaler Technologien in unterschiedlichen Abteilungen verspricht einen Wettbewerbsvorteil. Somit braucht es in den jeweiligen Abteilungen Fachkräfte, die mit den neuen Technologien umzugehen wissen.

5. Kundenkonzentriertheit

Ein Unternehmen, das seine Kundinnen und Kunden genau kennt, kann diese gezielter ansprechen. Expertinnen und Experten für die Beschaffung und Analyse von Daten sind äußerst gefragt, damit ein Unternehmen Service und Produkte noch besser an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden ausrichten kann.

Karin Gessler | karin.gessler@ism.de

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Fotostrecke

Dr. Michael Knappstein, Akademischer Leiter beim Kienbaum Institut @ISM

Fabian Kienbaum, Co-CEO Kienbaum Consultants International

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