Industrieverpackung

Beckenz: „Wir (ver)packen es!“

So lautet die Erfolgsformel des Beckumer Spezialisten für Paletten, Exportverpackungen und Sonderanfertigungen. In diesem Jahr investiert das Familienunternehmen in eine neue automatisierte Palettenlinie.

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Beckenz

12.07.2023
Ludwig M. Brinkkötter mit Vincent und Sem-Philippe Vicari (v.l.) (© Holger Bernert) | Holger Bernert

Bereits als junger Mann hat Vincent Vicari das Palettengeschäft kennengelernt. Anfänglich arbeitete er in der Produktion und wechselte nach einem kurzen beruflichen Abstecher wieder in das alte Unternehmen. „Allerdings habe ich dann kaufmännische Aufgaben übernommen und mich im Laufe der Zeit zur rechten Hand des Chefs entwickelt“, erinnert sich der Inhaber der BECKENZ GmbH. Nach dem Wechsel zu einem Wettbewerber, welcher sich als kurzes und unbefriedigendes Intermezzo herausstellte, entschloss sich der Selfmademan 2006 zur Selbstständigkeit.


Ständige Herausforderungen


Anfänglich konzentrierte er sich auf den Handel mit Paletten. Bei diesem sogenannten Streckengeschäft kaufte er das Material in Osteuropa und belieferte die hiesigen Kunden gleich Lkw-weise. Dank seiner Erfahrung und guten Lieferantenkontakte belief sich der Umsatz bereits im ersten Jahr auf 500.000 Euro. Um allen Kundenanforderungen gerecht zu werden, baute Vincent Vicari kurzerhand ein Zwischenlager in Beckum auf.
Im Laufe der Jahre hat sich das Unternehmen stets weiterentwickelt, den Standort innerhalb Beckums gewechselt und sich sukzessive vergrößert. Zum Meilenstein in der jungen Unternehmensgeschichte entwickelte sich das Jahr 2016: Mit Ludwig M. Brinkkötter konnte Vincent Vicari einen ausgewiesenen Experten für Export- und Sonderverpackungen ins Team holen. Unter dem Dach der neu gegründeten BECKENZ GmbH begann der Aufstieg des Unternehmens zu einem der führenden Anbieter in der Region. So sorgt z.B. ein 20-Tonnen-Portalkran in der modernen 3.000 Quadratmeter großen Fertigungshalle für die nötige Bewegung, wenn es um kleine und große Aufträge rund um individuell gefertigte Exportverpackungen geht. Im vergangenen Jahr generierten die 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 14 Millionen Euro Umsatz.


Nachhaltiges Handeln


Derzeit liefert eine PV-Anlage mit 100 kWp rund 80.000 kWh grünen Strom pro Jahr. Die Kapazität in diesem Bereich soll in den kommenden Monaten durch weitere Solarmodule auf 400 kWp kontinuierlich ausgebaut werden. „Für uns ist nachhaltiges Handeln keine neumodische Floskel, sondern basiert auf gewachsenem Verantwortungsbewusstsein für unsere Umwelt und Natur“, beschreibt Prokurist Sem-Philippe Vicari das unternehmerische Engagement in diesem Bereich. Die Firmenfahrzeuge werden über vier betriebseigene Ladesäulen ebenfalls mit eigenproduziertem Strom versorgt. Eine weitere Investition in die Zukunft sind die demnächst eintreffenden E-Gabelstapler. In der kalten Jahreszeit werden die Firmengebäude ausschließlich mit Holzabfällen, die sowohl aus der eigenen Produktion als auch von den Kunden stammen, geheizt.


Soziale Verantwortung


Als Vincent Vicari noch als Arbeitnehmer das Geld für die Familie verdiente, dachte er sich: „Falls ich irgendwann Arbeitgeber sein sollte, werde ich mit meinen Mitarbeitern verantwortungsvoller und fairer umgehen.“ Dieser Gedanke resultierte aus den schlechten Erfahrungen mit seinen damaligen Arbeitgebern. Das hat der leidenschaftliche Hobbytaucher in die Tat umgesetzt, denn seine Beschäftigten kommen jeden Morgen mit Freude zur Arbeit. „Ich habe stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unser ausgezeichnetes Arbeitsklima basiert auf sozialer Verantwortung, Eigenverantwortung innerhalb des Teams und flache Hierarchien. Unsere Beschäftigten sind unser höchstes Gut.“


Weitere Investitionen


In den letzten Jahren hat das Familienunternehmen knapp sechs Millionen Euro in circa 22.000 Quadratmeter Lagerfläche, Maschinen und Gebäude investiert. „Um unsere Kunden weiterhin auf höchstem Niveau beliefern zu können, werden wir in diesem Jahr etwa eine Million Euro in eine 35 Meter lange vollautomatische Palettenlinie investieren.“ Diese Erweiterung dient außerdem der Arbeitserleichterung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das hat nichts mit Arbeitsplatzabbau zu tun. Ganz im Gegenteil: „Wir sind und bleiben handwerklich orientierte Spezialisten für maßgeschneiderte Lösungen“, verspricht Ludwig M. Brinkkötter.

Holger Bernert | redaktion@regiomanager.de

Holger Bernert
| redaktion@regiomanager.de

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