Titelporträt

Employer Branding als Schutz gegen Fachkräftemangel

ValueNet Consulting Westfalen transferiert Mitarbeiter-Benefits von Großkonzernen in den Mittelstand.

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von Regiomanager 01.07.2016
Benedikt Grütz, geschäftsführender Gesellschafter

„Es gibt tatsächlich noch Geschäftsmodelle, bei denen nicht abgezockt
wird – und das motiviert mich“, sagt Benedikt Grütz, geschäftsführender
Gesellschafter der ValueNet Consulting Westfalen. „Bei unserem
Vergütungssystem gewinnen beide Seiten: der Arbeitgeber und der
Mitarbeiter.“ Die ValueNet Group ist kein unbeschriebenes Blatt. Sie
zählt zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen im Bereich
Lohnoptimierung. Mit der ValueNet Consulting Westfalen GmbH & Co. KG
nutzt Benedikt Grütz das Know-how und die gemeinsamen Ressourcen der
ValueNet Group, agiert jedoch eigenständig und mit weiterführenden
Schwerpunkten in diesem Bereich. Der 28-Jährige liebt Gerechtigkeit –
und Zahlen. Als gelernter Bankkaufmann hat er sich schon früh mehrere
Standbeine geschaffen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und der
Wirtschaftspsychologie hat Grütz seine Immobilienfirma gewinnbringend
verkauft, im Sauerland und Siegerland baute er „auf der grünen Wiese“
das Unternehmernetzwerk Business Network International (BNI) auf und ist
mit der ValueNet Consulting Westfalen GmbH & Co. KG als
Unternehmensberater mit dem Schwerpunkt Employer Branding befasst. „Mir
ist es wichtig, Unternehmen ganzheitlich beraten zu können. In der Regel
gibt es mehr Baustellen als das Thema Lohnoptimierung. Mit einem
Netzwerkknotenpunkt wie BNI lässt sich für jedes Problem eine Lösung
finden.“ Gegründet von dem Unternehmensberater Dr. Ivan Misner in
Arcadia (USA), ist BNI heute mit über 7.300 Unternehmerteams in 69
Ländern weltweit präsent. Das erklärte Ziel: mehr Umsatz durch neue
Kontakte und Geschäftsempfehlungen. Auf diese Weise haben im vergangenen
Jahr 193.000 Unternehmer ein Geschäftsvolumen von über 8,6 Milliarden
Euro erwirtschaftet. Grütz ist einer der Exekutivdirektoren. „Immer mehr
mittelständische Firmen erkennen, dass es deutlich sinnvoller ist,
miteinander statt gegeneinander zu arbeiten. Am Anfang mussten wir
Betriebe ansprechen, damit sie Mitglied bei uns werden. Mittlerweile
kommen sie auf BNI zu. Wie schön wäre die Welt, wenn alle miteinander
statt nebeneinander arbeiten würden?“ Zwischen Bergneustadt und Olpe
funktioniert das bereits. Hier arbeitet Benedikt Grütz eng mit dem
Unternehmensberater Dirk Burghaus (RBSR) zusammen. Burghaus gefiel die
Idee der ValueNet Consulting Westfalen auf Anhieb. Aus eigener Erfahrung
weiß er: Gehaltsoptimierung und Entlohnungssysteme im Sinne der
Mitarbeitermotivation, wie sie von ValueNet angeboten werden, gewinnen
zunehmend an Bedeutung. Ein Grund dafür ist der Fachkräftemangel. „Dem
Mittelstand gehen die Manager aus“, sagt Grütz, „es ist Zeit zu
handeln“.

Dem Mittelstand gehen
die Manager aus

Laut Experten liegt der Personalmangel in
Deutschland schon jetzt bei knapp 50 Prozent. Jedes zweite Unternehmen
ist deshalb gezwungen, lukrative Aufträge abzulehnen. Auch
brancheninterne Konkurrenzkämpfe mit Großkonzernen verschärfen sich.
„Das Binden und Motivieren der eigenen Mitarbeiter ist gerade im
Mittelstand ein immer größer werdendes Thema“, weiß Dirk Burghaus,
geschäftsführender Gesellschafter von RBSR.
Ein Beispiel aus der
Praxis: Seit 20 Jahren behauptet sich ein privates Pflegeheim im
Landkreis Konstanz als innovative Einrichtung am Markt. Der Inhaber
kämpfte viele Jahre für die Umsetzung seiner Vorstellungen einer
anspruchsvollen Betreuung und Pflege. Heute hat das Heim ein
hervorragendes Renommee, die begrenzten Pflegeplätze sind auf Jahre im
Voraus vergeben. Eine Traumsituation? „Im Prinzip ja“, meint dessen
Geschäftsführer, „trotzdem haben wir seit Jahren das Problem, dass es an
verlässlichen und engagierten Pflegekräften mangelt. Die Betten sind
belegt und Personal ist schwierig zu bekommen. Sehr viel mehr Gehalt
anzubieten geben die Einnahmen nicht her. Doch dann zeichnete sich die
Idee von Gesundheits-Benefits als Glückstreffer ab. Sonderpreise für
Thermenbesuche, Spa-, Wellness- und Fitnessangebote sowie vergünstigte
Einkaufsmöglichkeiten für ergonomische Sitz- und Schlafmöbel hatte sich
das Stammpersonal gewünscht. Nun half das auch bei der Mitarbeitersuche
und kurz darauf hatten wir drei neue, versierte Altenpflegerinnen. Die
anstrengende Phase der Doppelschichten für unsere Mitarbeiter war
endlich vorbei.“

Kein Privileg
für Großkonzerne

Dem Mitarbeiter mehr Nettolohn zu verschaffen,
das ist das Ziel der ValueNet Consulting Westfalen – und zwar ohne dass
dem Arbeitgeber dadurch mehr Kosten entstehen. Eine solche Lohnerhöhung
funktioniert mithilfe von Sachleistungen. Ähnlich einer Speisekarte
stellen sie Mitarbeitern ein breit gefächertes Angebot an Sachbezügen
zur individuellen Auswahl, mit denen sich einige Hundert Euro netto im
Jahr mehr erzielen lassen. Das können Einkaufsgutscheine, Tank- und
Shoppingkarten, Zuschüsse für das private Internet, das private Handy
oder ein Tablet-Computer sein. Unterschiedliche betriebliche Entgelt-
und Sozialleistungen, Sachbezüge und Benefits lassen sich so den
persönlichen Bedürfnissen genau anpassen. Statt Bruttogehalt wählen
viele Arbeitnehmer dann bevorzugt Leistungen, die für sie steuer- und
sozialabgabenfrei oder zumindest -begünstigt sind. Das hat natürlich
auch für den Arbeitgeber greifbare Vorteile, denn auch er muss keine
Sozialabgaben auf die Zuschüsse entrichten. Eine klassische
Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Eigentlich ein alter
Hut, denn die entsprechenden Bausteine werden im Einkommenssteuergesetz
aufgezählt. So gehen beispielsweise die sogenannten „Essensschecks“ auf
Konrad Adenauer zurück, „Internet für alle“ auf Gerhard Schröder.
Großkonzerne nutzen diese Bausteine längst. Mit dem System von ValueNet
sollen nun auch Mittelständler in ganz Deutschland davon profitieren –
mehr als 125.000 Arbeitnehmer tun das bereits. Tendenz steigend. Denn
das System zu nutzen bedeutet keineswegs mehr Aufwand für das jeweilige
Unternehmen. „Hat der Arbeitgeber in puncto Lohnabrechnung einen
Mehraufwand, der pro Mitarbeiter sieben Minuten übersteigt“, so Benedikt
Grütz, „ darf er uns dies in Rechnung stellen. Übrigens ist das bislang
noch nie vorgekommen.“ Im Gegenteil: Personalabteilungen können durch
die Auslagerung der Verwaltung Kosten senken und Personalprozesse
verstärkt an der Unternehmensstrategie ausrichten. Das System von
ValueNet lohnt sich für Betriebe ab 50 Mitarbeitern. Damit alles
reibungslos funktioniert, „besprechen wir die Strategie des Unternehmens
mit der Geschäftsleitung. Stehen diese Strategie und der damit
verbundene Ergebniswunsch des Unternehmens fest, wird das Konzept vorab
durch eine externe spezialisierte Anwaltskanzlei geprüft. Einer unserer
wichtigsten Partner ist außerdem das zuständige
Betriebsstättenfinanzamt. Wir arbeiten eng mit dieser Institution
zusammen indem wir in Vertretung des Arbeitgebers diese Konzeption beim
Finanzamt vorstellen. Erst wenn diese oberste Steuerinstanz die
steuerrechtlichen Belange geprüft und diese bestätigt hat, erfolgt
unsere Umsetzung. Der Arbeitgeber bekommt also noch vor Projektstart
eine schriftliche Bestätigung über die steuerliche und rechtliche
Sauberkeit unserer Beratung.“ Ohne Mehrkosten für den Arbeitgeber seien
vor allem bei Neueinstellungen Nettolohnerhöhungen von mehr als 10
Prozent möglich.

Lohnoptimierung vor dem heimischen Bildschirm

Einen
Überblick über die gesamte Palette der Benefit-Angebote kann der
Mitarbeiter über ein Portal bekommen, dass ValueNet für den Arbeitgeber
branded – via APP mobil auf Smartphone oder Tablet, im Büro oder zu
Hause für die ganze Familie zur gemeinsamen Beratung vor dem heimischen
Bildschirm. Für die Angestellten werden regelmäßig persönliche
Informationen und Budgetpläne erstellt, sodass sie kontinuierlich
Einblick in ihre Gehaltskonten haben. Das Portal ermöglicht eine Art
virtuellen Einkaufsbummel, bei dem die Mitarbeiter die Bedürfnisse ihrer
Angehörigen miteinbeziehen können. Wofür auch immer sie sich
entscheiden – ob für einen großen Familienurlaub, für
Weiterbildungsmaßnahmen, eine neue Büroeinrichtung, für Fitness-Kurse
oder das monatliche Zeitschriften-Abo –, die Gehaltsumwandlung macht
sich stets bezahlt. Die langjährige Erfahrung der ValueNet Group
ermöglicht es den Mitarbeitern, das Potenzial an Mengenrabatten und
Steuervorteilen voll auszuschöpfen. ValueNet Consulting Westfalen achtet
darauf, dass der Mitarbeiter die Zusatzleistung, die er über seinen
Arbeitgeber bezieht, wertschätzt. „Das ist z.B. mit einer
Mitarbeiterkarte möglich, die der Arbeitnehmer bei allen
Akzeptanzpartnern nutzen kann. Im Klartext heißt dies, dass der
Arbeitnehmer nicht nur mehr Kaufkraft durch seinen Arbeitgeber zur
Verfügung gestellt bekommt, sondern der Arbeitgeber seine Marke bei der
Belegschaft stärkt, denn der Mitarbeiter nutzt diese Karte in seinem
Alltag.“

Regionale Wirtschaftsförderung für Kommunen

Darüber
hinaus kann das Unternehmen auf diese Weise auch etwas für die Region
tun. „Wir kümmern uns darum, dass die Mitarbeiterkarte im Einzelhandel
akzeptiert wird. Das macht die Firma attraktiver und eine Zusammenarbeit
mit der regionalen Wirtschaftsförderung ist ebenfalls möglich. Auf
diese Weise wird Geld für die Region erschaffen.“ Stellt man sich eine
Stadt mit einer guten wirtschaftlichen Infrastruktur vor, funktioniert
das folgendermaßen: ValueNet stellt einem regionalen Mittelständler mit
einigen Hundert Mitarbeitern das eben beschriebene Portal zur Verfügung.
Die Mitarbeiter finden in diesem Portal die wichtigsten Einzelhändler
der Stadt auf einen Blick vor und können über ihren Arbeitgeber bei
diesen Händlern vergünstigt einkaufen. „Wenn die größten regionalen
Unternehmen ihren Mitarbeitern eine über das Portal vernetzte
Händler-Infrastruktur zur Verfügung stellen, kommt die gesteigerte
Kaufkraft über die Lohnoptimierung direkt in der Region wieder an. Das
spült natürlich auch Einnahmen in die meist klammen Kassen der Städte
und Gemeinden, weil einfach mehr Umsatz an Ort und Stelle gemacht wird
und das Geld somit in der Region bleibt.“ So Benedikt Grütz. Wieder eine
Win-win-Situation und wieder Mehrumsatz durch ein klug koordiniertes
Netzwerk à la BNI. Benedikt Grütz lächelt zufrieden. „Das Prinzip der
Händler-Rabatte kennt man im Stadtmarketing bereits. Dies steckt aber
noch in den Kinderschuhen. Es ist, erstens, nicht zu Ende gedacht, weil
es keine einfache Lösung hierzu gibt. Zweitens sprechen wir hier von
optimierten Löhnen. Die Menschen geben nicht einfach nur ihr Geld hier
aus, sie geben schlicht und ergreifend mehr Geld hier aus.“ Unternehmen
und Standortverantwortliche, die Interesse am ersten Pilotprojekt in
Südwestfalen haben, können sich unter der unten genannten Kontaktadresse
bewerben.

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