Mobilität & Logistik in Südwestfalen

Die Zerstörungswut des Hochwassers

Wie viele andere wurde auch das Autohaus Gottfried Schultz in Hagen im Juli 2021 vom Hochwasser erwischt. So lief es damals ab – eine Schilderung der Umstände aus erster Hand.

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von Regiomanager 18.11.2021 Anzeige
VW Hagen

Nach dem Hochwasser in Hagen vom 14.07.2021, bei dem das komplette Erdgeschoss des Autohauses Gottfried Schultz überschwemmt wurde, beginnt jetzt der Wiederaufbau. Drei Monate waren zuvor für eine Bestandsaufnahme der Schäden, die Gutachtenerstellung und sämtliche Abriss- und Aufräumarbeiten vergangen. Dabei war der anfängliche Optimismus und die Hoffnung auf eine schnelle Wiedereröffnung gebremst worden, denn viele Schäden sind erst auf den zweiten Blick sichtbar geworden. Jetzt laufen die Arbeiten für Elektrik, Estrich, Fußbodenheizung und Fliesen auf Hochtouren. Neue Möbel sind bestellt und sollen im Januar 2022 eintreffen. Mit der Wiedereröffnung rechnen die Hagener Ende Januar 2022, wenn bis dahin alles so reibungslos verläuft, wie bisher.
Der Werkstattbetrieb war schon drei Tage nach dem Hochwasser im Juli ohne Einschränkungen wieder aufgenommen worden. Hier hatte das Team von Gottfried Schultz in Eigenleistung und vielen Sonderschichten alle Schäden selbst beseitigt. Das Werkstattgeschäft ist enorm wichtig und muss jetzt fehlende Verkäufe kompensieren. Dabei müssen die Mitarbeiter im Kundendienst auf engstem Raum improvisieren, bis die Renovierung vollständig abgeschlossen ist.
Die Schauräume der Marken Audi, Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge sind dagegen so schwer beschädigt worden, dass die Gebäude komplett entkernt werden mussten. Das Wasser stand etwa 80 Zentimeter hoch in den Räumlichkeiten und hatte schwere Schäden an der Gebäudeinfrastruktur angerichtet. Der Schaden liegt bei weit über einer Million Euro. Das Verkaufsteam ist vorrübergehend in die obere Etage umgezogen, die vorher dem Gebrauchtwagenverkauf diente. Hier haben sich die Verkaufsberater provisorisch eingerichtet und müssen nun mit den wenigen Fahrzeugen auskommen, die gerettet werden konnten, denn neue Fahrzeuge sind aktuell kaum lieferbar. In der Nacht vom 14. auf den 15.07. waren über 90 Fahrzeuge so schwer beschädigt gewesen, dass eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich wäre. Die nagelneuen Fahrzeuge mussten verschrottet werden. Das Team von Gottfried Schultz hat die Herausforderung aber angenommen und freut sich trotz aller Umstände auf eine komplett neue Einrichtung nach der neuesten CI der Hersteller.

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Audi Hagen

Am Morgen nach dem Hochwasser

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