Management

Unternehmenspraxis

Wir sind BNI Hönnestadt Menden – ein erfolgreiches, regionales Unternehmerteam im weltweit größten Unternehmernetzwerk für Geschäftsempfehlungen.

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von Regiomanager 01.01.2017
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[BILD1]PERSONAL & KARRIERE

Neun Prozent mehr offene Stellen

Im dritten Quartal 2016 gab es auf dem ersten Arbeitsmarkt bundesweit 961.200 offene Stellen. Das entspricht einem Zuwachs von gut neun Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. In Westdeutschland waren im dritten Quartal dieses Jahres 760.900 offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland 200.300. Das geht aus der Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die gegenüber dem Vorjahr prozentual stärkste Steigerung an offenen Stellen gab es im Baugewerbe. Die IAB-Stellenerhebung verzeichnet 93.000 offene Stellen. Ein Jahr zuvor waren es 66.000. Gegenüber dem zweiten Quartal 2016 ging die Zahl der offenen Stellen im Baugewerbe zwar um 5.000 zurück, in der Gesamtwirtschaft um 24.000. Ein Rückgang vom zweiten auf das dritte Quartal entspreche aber dem üblichen Saisonmuster und sei daher in keiner Weise überraschend. Das IAB untersucht mit der Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2016 wurden Antworten von rund 9.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter http://www.iab.de/stellenerhebung/daten online veröffentlicht.

[BILD2]KONJUNKTUR

Deutsche Wirtschaft beschleunigt leicht

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) stieg im Oktober – vor der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten – auf 103 Punkte und deutete damit auf eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im Schlussquartal 2016 hin. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dann um 0,4 Prozent zunehmen, im Vergleich zu 0,3 Prozent im dritten Quartal. Die deutsche Wirtschaft halte Kurs, trotz hoher Unsicherheiten wie der anhaltenden Ungewissheit über die Folgen des Brexit-Votums, der angespannten Situation in Teilen des europäischen Bankensektors und der zahlreichen geopolitischen Risiken, etwa der Lage in der Türkei, dem Krieg in Syrien und einer sich abzeichnenden Zunahme des Protektionismus. Die im Juli deutlich rückläufige Produktion im verarbeitenden Gewerbe – wie auch der Rückgang der Exporte – gehe maßgeblich auf die frühe Lage der Ferien zurück. Im August wurden die Ausfälle wie erwartet nachgeholt und sorgten für zusätzlichen Schwung. Im Durchschnitt liege die Produktion im dritten Quartal in etwa so hoch wie im zweiten und dürfte mit einem leichten Plus in das Schlussquartal starten. Damit zeichne sich für die Industrie eine Fortsetzung des moderaten Aufwärtstrends ab und auch die Exporte dürften im Umfeld einer verhalten expandierenden Weltwirtschaft etwas Fahrt aufnehmen. Vor allem die Umsätze der konsumnahen Dienstleistungsbereiche würden angesichts des anhaltenden Beschäftigungsaufbaus und spürbarer Lohnsteigerungen wohl weiter merklich zulegen. Der private Verbrauch aber dürfte an Schwung verlieren, da die Beschäftigung nicht mehr so schnell steige und die höhere Teuerung die Kaufkraft drücke.

[BILD3]Rohstoffpreisindex mit stärkstem Zuwachs seit März

Nach der Stagnation der vergangenen beiden Monate notierte der Rohstoffpreisindex des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Oktober 9,4 Prozent höher als im Vormonat (in Euro: +11,4 Prozent). Der Anstieg ist besonders auf die gestiegenen Preise für Energierohstoffe zurückzuführen (+10,7 Prozent, in Euro: +12,7 Prozent). An den Ölmärkten sorgte die Ankündigung einer Begrenzung der Fördermengen für ein kräftiges Plus. Auch die Indizes für Erdgas und Kohle legten um 10,1 Prozent (in Euro: +12,1 Prozent) beziehungsweise 26,2 Prozent (in Euro: +28,5 Prozent) deutlich zu. Industrierohstoffe verteuerten sich um 2,7 Prozent (in Euro: +4,6 Prozent). Auch der Index für Nahrungs- und Genussmittel zog um 1,2 Prozent an (in Euro: +3,0 Prozent).

[BILD4]Lohnstückkosten prägen Welthandel

Wenn Volkswirtschaften Anteile auf den Weltmärkten gewinnen oder verlieren, ist dafür oft die Lohnstückkostenposition verantwortlich. Sie gibt an, wie hoch die Arbeitskosten für ein Produkt im Vergleich zu den ausländischen Wettbewerbern sind. Eine interaktive Grafik des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)  zeigt für 16 untersuchte Länder: Sinken die Lohnstückkosten im Verarbeitenden Gewerbe, steigt in der Regel der Exporterfolg. Umgekehrt gehen mit höheren Lohnstückkosten Marktanteile verloren. Deutschland musste lange unter den Folgen früherer Entscheidungen leiden: Die hohen Tarifabschlüsse Anfang der 1990er-Jahre hatten deutsche Industrieerzeugnisse damals relativ zur Konkurrenz um ein Viertel verteuert. Die eingebüßten Marktanteile konnte Deutschland seither auch dank einer maßvollen Lohnpolitik zu einem großen Teil zurückerobern. In anderen Ländern lief es umgekehrt: Finnland und Schweden etwa senkten zunächst ihre Lohnstückkosten, gaben die dadurch gewonnenen Marktanteile im Laufe der Zeit aber wieder ab. Auch südeuropäische Länder wie Frankreich, Italien und Spanien haben in den vergangenen Jahren deutlich an Exportstärke verloren. Geradezu dramatisch verlaufen die Kurven in Griechenland: Vor der Euro-Einführung sank die Lohnstückkostenposition zunächst – gleichzeitig stiegen die Ausfuhren. Die Gemeinschaftswährung führte dann allerdings zu einem Kreditboom und rasant steigenden Lohnkosten.

[BILD5]MANAGEMENT

Mehr Digitalisierung wagen

Egal ob Apps oder vollautomatische Fertigungen – die Digitalisierung bietet kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland zahlreiche Möglichkeiten. Allerdings fürchten sich viele Firmen vor den hohen Kosten oder haben Sicherheitsbedenken, wie eine Metaanalyse von 46 Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Datenschutz und Datensicherheit spielen eine entscheidende Rolle im digitalen Wandel. Je mehr und je intensiver Prozesse, Maschinen und Menschen miteinander verbunden sind, desto eher können sie angegriffen werden. Diese Gefahr sieht die Hälfte aller mittelständischen Unternehmen, wie eine Auswertung der untersuchten Studien durch das IW Köln ergab. Laut Branchenverband Bitkom ist gut die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland im Zeitraum 2013/2014 Opfer von IT-Kriminalität geworden – Tendenz steigend. Viele Mittelständler verfügen nicht über das notwendige Wissen und die Ressourcen, um Sicherheitsprobleme aufzudecken und sich dagegen zu schützen. Doch nicht nur Sicherheitsfragen hemmen den digitalen Wandel: 50 Prozent der Studien nennen die Investitionskosten als Grund für den langsamen digitalen Wandel in Deutschland. Weitere Hemmnisse sind mangelndes Know-how, fehlende Standards, die begrenzte Verfügbarkeit von Breitbandverbindungen und die unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen.

[BILD6]ENERGIEWIRTSCHAFT

Klimaschutz in Europa ist ohne Atomkraft möglich

Laut Simulationen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) lassen sich die europäischen Klimaschutzziele bis 2050 gänzlich ohne Atomstrom realisieren – bei einer gleichzeitig sicheren Energieversorgung. Hinzu kommt, dass Atomkraft auch künftig die mit Abstand teuerste Variante wäre, Strom zu erzeugen. Atomkraft sei eine Technologie der Vergangenheit, die ohne Subventionen nicht wettbewerbsfähig war und es auch niemals sein werde, selbst dann nicht, wenn man die Umweltrisiken und die Entsorgung des Atommülls außen vor ließe. Der Studie zufolge kostet die Stromproduktion durch Atomkraft selbst bei einem sehr hohen CO2-Preis von 100 Euro pro Tonne mit gut zwölf Cent pro Kilowattstunde deutlich mehr als die Stromerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken oder durch erneuerbare Energien. In einem eigenen Strommarktmodell haben die DIW-Energieökonomen die kostengünstigste Zusammensetzung eines

[BILD7]Kraftwerksparks der Zukunft ermittelt: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verdrängt demnach fast vollständig die Produktion durch fossile Energieträger. Nach dem Jahr 2030 würde der Großteil des Stroms aus Windkraftanlagen erzeugt, gefolgt von Fotovoltaik. Die Simulationsrechnungen zeigten, dass Atomkraft spätestens im Jahr 2050 nicht mehr zur Energieversorgung notwendig ist. In separaten Berechnungen haben die Autoren der Studien zudem herausgefunden, dass selbst Frankreich – wo die Stromproduktion in Atomkraftwerken im Jahr 2015 gut drei Viertel der gesamten Stromproduktion ausmachte – bis 2050 gänzlich ohne Atomkraft auskommen könnte, ohne seine Klimaschutzziele und die Versorgungssicherheit zu gefährden. Dasselbe gilt für das Vereinigte Königreich, das derzeit ein Neubauprogramm verfolgt und die Atomkraftwerkskapazität bis 2036 deutlich erhöhen möchte.
 

Stefan Mülders | redaktion@regiomanager.de

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