Das Architekturbüro Meier-Ebbers hat mit dem Umbau von vier Büroetagen im Knappschaft-Hochhaus in Bochum ein innovatives Pilotprojekt realisiert, das neue Maßstäbe in der modernen Arbeitswelt setzt. Ziel war es, eine flexible und funktionale Umgebung zu schaffen, die den aktuellen Anforderungen an Büroarbeit gerecht wird. Dabei wurde das Konzept so entwickelt, dass lediglich 25 Prozent der Fläche umgebaut werden musste. Seit 2022 in der Planungsphase, wurde das Projekt in den Jahren 2023 bis 2024 baulich umgesetzt und ist mittlerweile abgeschlossen.
Flexible Raumgestaltung und neue Arbeitsplatzkonzepte
Der Umbau erstreckte sich auf das fünfte bis achte Obergeschoss des Hochhauses. Dabei wurden rund 1.045 Quadratmeter Bürofläche neugestaltet, um 300 Mitarbeitern eine moderne Arbeitsumgebung zu bieten. Die Arbeitsplätze sind in drei „Häfen“ organisiert, die jeweils eine Etage belegen, ergänzt durch eine Reserveebene im sechsten Stock. Dieses Konzept bietet größtmögliche Flexibilität und fördert eine dynamische Arbeitsweise. Durch die Schaffung dieser flexiblen Zonen wurde ein innovativer Arbeitsbereich entwickelt, der sich den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter anpasst.
Zentrale Kommunikationsbereiche und Marktplätze
Ein zentrales Element des neuen Raumkonzepts ist der sogenannte „Marktplatz“, eine 200 Quadratmeter große offene Gemeinschaftsfläche pro Etage. Diese Bereiche dienen als zentrale Kommunikationszonen und bieten neben zwei abgeschlossenen Besprechungsräumen einen Co-Working-Bereich für Einzel- oder Teamarbeit. Die Gestaltung dieser Zonen ermöglicht eine multifunktionale Nutzung, sei es für Meetings, kreative Workshops oder informelle Gespräche. Ergänzt wird das Konzept durch eine Garderobe mit Spinden in ausreichender Zahl sowie eine großzügige Teeküche mit integriertem Pausenbereich, der spontane Begegnungen fördert. Die Schaffung dieser gemeinschaftlichen Bereiche fördert den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationseinheiten.
Ergonomische und akustische Optimierung
Besonderes Augenmerk wurde auf die ergonomische und akustische Gestaltung gelegt. Die Innenarchitektur kombiniert verschiedene Materialien und Farben, um eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Die Mitarbeiter konnten aus drei Farbwelten für ihre „Häfen“ wählen, wodurch sich eine optische Unterscheidung der Etagen ergibt. Zur Unterstützung der Raumakustik wurden Akustikdecken, Teppiche und spezielle Wandpaneele integriert. Der Flur, der als Teil des Umlaufs um den Erschließungskern dient, wurde durch Türen vom Marktplatz akustisch getrennt. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht zwischen Offenheit und geschützter Privatsphäre.
Desksharing und hybride Arbeitsmodelle
Das Konzept des Desksharings wurde bewusst umgesetzt, um die Nutzung der Büroflächen zu optimieren. Die Mitarbeiter haben keine festen Arbeitsplätze, sondern suchen sich täglich eine geeignete Umgebung für ihre jeweilige Tätigkeit. Persönliche Gegenstände werden in Schließfächern aufbewahrt. Dieses flexible Modell trägt dazu bei, die Bürofläche effizient zu nutzen und den modernen Anforderungen an hybride Arbeitsweisen gerecht zu werden. Das Beleuchtungskonzept wurde ebenfalls auf die neuen Anforderungen abgestimmt, mit individuell dimmbaren Lichtquellen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Flexible Möbel wie höhenverstellbare Schreibtische im Desksharing-
Bereich, mobile Trennwände und ergonomische Sitzmöglichkeiten im Co-Working-Bereich runden das innovative Arbeitsplatzkonzept ab.
Individuelle Anpassung an verschiedene Arbeitsstile
Die neue Raumgestaltung berücksichtigt die verschiedenen Arbeitsweisen der Mitarbeiter. Neben der ruhigen Einzelarbeit gibt es Bereiche für Team- und Projektarbeit sowie Besprechungen mit und ohne Vertraulichkeit. Zwei neue Besprechungsräume – einer für bis zu zwölf Personen, einer für bis zu acht Personen – wurden mit Technik für hybride Konferenzen ausgestattet. Flexible Möbel wie klappbare und rollbare Tische ermöglichen eine vielseitige Nutzung. Akustik-Paneele an den Wänden sorgen für optimale Sprachverständlichkeit und reduzieren störende Geräusche.
Beteiligung der Mitarbeiter und nachhaltige Planung
Die Planung und Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts erfolgte in kooperativer Zusammenarbeit mit der KBS durch das Team von Meier-Ebbers Architekten. Ein besonderer Fokus lag auf der Mitarbeiterbeteiligung: In mehreren der Planungsphase vorgelagerten und begleitenden Workshops wurden die neuen Anforderungen einer non territorialen Arbeitswelt erläutert und es wurde auf die individuellen, materiellen und immateriellen Bedürfnisse der Belegschaft eingegangen, um diese in der Planungsphase zu berücksichtigen. Ein Team bestehend aus Architekten (Meier-Ebbers), Personal- und Organisationsentwicklung (Wolf + Oberkötter) sowie Facility Management (i²fm) leitete die Workshops und entwickelte gemeinsam mit der KBS-internen Projektgruppe passende Lösungen. Dies führte zu einer hohen Akzeptanz und Identifikation der Belegschaft mit der neuen Arbeitswelt.
Ein Modellprojekt mit Vorbildcharakter
Mit diesem Pilotprojekt beweist Meier-Ebbers, wie innovative Raumgestaltung und moderne
Arbeitsplatzkonzepte optimal auf die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt reagieren können. Die neue Arbeitswelt in der KBS Bochum setzt Maßstäbe und dient als Vorbild für zukünftige Bürogestaltungen. Das Architekturbüro kombiniert durchdachtes Design mit funktionaler Effizienz und schafft so Arbeitsräume, die sowohl produktiv als auch inspirierend sind. Die Entwicklung moderner Arbeitswelten durch Meier-Ebbers zeigt, wie architektonische Lösungen aktiv dazu beitragen können, Unternehmen agiler, kreativer, flächeneffizienter und leistungsfähiger zu machen.
Meier-Ebbers Architekten und Ingenieure
Steinbrinkstraße 197
46145 Oberhausen
0208 69088-11
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Meier-Ebbers Architekten und Ingenieure finden Sie HIER
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