Er ist Spezialist für die schwierigen Fälle. Philip Ranft bekommt sehr oft Aufträge, an denen sich andere schon ein Jahr lang erfolglos versucht haben. Und immer wieder macht er das scheinbar Unmögliche wahr: Für hochqualifizierte, verantwortungsvolle Führungspositionen findet er die perfekt dazu passende Führungskraft. Was ihn dabei von seinen Mitbewerbern unterscheidet? Er lässt sich erst dann bezahlen, wenn die Vakanz erfolgreich vergeben ist und gewährt sogar noch eine Garantie darauf, dass die neue Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter auch über die Probezeit hinaus erfolgreich ist. „Meine Auftraggeber können das anfangs oft nicht glauben“, berichtet er, „Ich verspreche ihnen, innerhalb von sechs Wochen den genau passenden Bewerber zu finden. Sollte mir das nicht gelingen, entstehen ihnen keinerlei Kosten. Das ist aber zum Glück noch nie der Fall gewesen.“ Tatsächlich muss man sich des eigenen Tuns schon sehr sicher sein, wenn man sich nur im Erfolgsfall bezahlen lässt. Dabei steckt hier nicht einfach ein simpler Trick dahinter. Nein, Ranft justiert eine ganze Menge von Stellschrauben im Vermittlungsprozess. „Wir arbeiten intensiv mit den Unternehmern und drehen auf dem Markt der möglichen Kandidaten jeden Stein um, bis wir die Kandidaten haben, die nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zum Team passen. Idealerweise sind unsere Auftraggeber familiengeführte, mittelständische Unternehmen. Im Gegensatz zu Konzernen gibt es hier kurze Entscheidungswege. Damit ein IT-Spezialist, ein Elektrotechnik-Ingenieur oder eine erfahrene Führungskraft den Arbeitgeber wechselt, muss man auch nicht unbedingt mit einem exorbitant hohen Gehalt locken. Glücklicherweise sind – gerade nachdem die Pandemie die Arbeitswelt nachhaltig beeinflusst hat – immer mehr Unternehmen dazu bereit, flexible Bedingungen einzuräumen.“
Offene Fragen und eine Statistik, die gegen ihn spricht
Allein im IT-Bereich fehlen in Deutschland aktuell fast 150.000 Fachkräfte, wie eine aktuelle Studie des Branchenverbandes Bitkom belegt. Ähnlich dramatisch sieht es in der Bau-Branche aus. Auf 100 arbeitslose Ingenieure warten laut VDI (Verein Deutscher Ingenieure) 333 offene Stellen. Dadurch erleidet die deutsche Wirtschaft jährlich einen Wertschöpfungsverlust von neun bis 13 Milliarden Euro, so der VDI weiter. Dass die Zahl der offenen Stellen Anfang 2024 leicht zurückging, führt man nicht darauf zurück, dass es mehr Bewerber gibt, sondern dass Unternehmen aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage mit Neueinstellungen vorsichtiger geworden sind. Eigentlich herrschen also Bedingungen, angesichts derer jeder Personalvermittler dringend selbst über einen Jobwechsel nachdenken sollte. Philip Ranft: „Natürlich kann auch ich an dem gesamtvolkswirtschaftlichen Problem nichts ändern. Dass gerade in den höheren Positionen viel zu wenig qualifizierte Bewerber verfügbar sind, wird uns auch noch länger beschäftigen. Aber: Ich kann die Situation für meine Kunden ändern. Wer mich beauftragt, wird seine offene Position innerhalb von anderthalb Monaten besetzen können.“ Das ironische Zitat „Ihr Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur jemand anders“, was man dem Bankier Rothschild zuschreibt, gilt heute im übertragenen Sinn für wertvolle Fachkräfte. Philip Ranft betrachtet nämlich nicht den leergefegten Markt, sondern die Gesamtheit aller möglichen Kandidaten. Das schließt insbesondere jene ein, die bisher noch beim Konkurrenten seines Kunden angestellt sind. Und da gibt es sogar eine Statistik, die für ihn spricht: „Studien zeigen, dass rund zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung mehrmals in der Woche darüber nachdenkt, sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen“, erläutert Ranft, „dabei bin ich dann natürlich gerne behilflich“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Wie es dann ist, wenn man mit dem bewährten beruflichen Umfeld abschließt und sich an etwas Neues wagt, weiß er aus eigener Erfahrung.
Vom Arbeitsrechtler zum Personalberater aus Leidenschaft
Im Grunde hatte sich Philip Ranft – poetisch gesprochen – in die Begeisterung eines anderen verliebt. Er kann genau den Moment beschreiben, in dem sich in seinem Kopf die Weichen dafür stellten, dass er heute auf einem ganz anderen Gebiet beruflich tätig ist. „Ich war Jurist und hatte mich insbesondere auf arbeitsrechtliche Fragestellungen spezialisiert“, erzählt er, dabei arbeitete ich eng mit Unternehmen zusammen, die vor komplexen Personalherausforderungen standen. Schon dabei wurde ihm klar, dass der wirtschaftliche Erfolg einer Firma ganz entscheidend davon abhängt, wie gut die einzelnen Schlüsselpositionen besetzt sind. Philip Ranft: „Wir standen vor einem hochmodernen Röntgengerät mit Roboterarm, der in Operationssälen eingesetzt wird. Der leitende Ingenieur erklärte voller Begeisterung und Leidenschaft, wie die Software hinter dieser Technologie funktioniert. Obwohl ich damals wenig von der Fachterminologie verstand, faszinierte mich dieses Engagement und die Präzision des Ingenieurs nachhaltig.“ Ranft begriff, dass genau solche Menschen unsere Wirtschaft voranbringen können. Fachkunde und die Fähigkeit, andere zu motivieren und mitzuziehen, das ist eine Kombination, die in Führungspositionen ganz entscheidend ist. „Ich beschloss, mein technisches Wissen weiter zu vertiefen, um zu verstehen, wie solche Innovationen funktionieren. Also hatte dieser Ingenieur auch mich, den Juristen mitgerissen. Außerdem beschloss ich, Arbeitgeber und genau solche Talente zusammenzubringen. Die Personalberatung erschien mir dafür ideal.“
Die Suche nach den „hidden candidates“ ist harte Arbeit
Jedes Jahr führen Ranft und sein Team rund 2000 Gespräche mit vielversprechenden Kandidaten. „Davor liegt aber eine echte Kärrner-Arbeit“, so Philip Ranft, „Wenn wir nach geeigneten Bewerbern suchen, die zwar nicht aktiv Ausschau halten, aber einer beruflichen Veränderung gegenüber durchaus offen sind, dann fahren wir dabei sechsgleisig. Neben ki-unterstützten Tools und verdeckten Suchen auf sämtlichen Kanälen wie Ads und social media greifen wir auf unsere Netzwerke zurück und schaffen es so, letztendlich von 300 möglichen auf drei Ziel-Kandidaten zu kommen.“ Ganz wichtig dabei: Die neuen Mitarbeiter müssen auch vom Charakter und ihrer Teamfähigkeit perfekt ins Unternehmen passen. Nach der Begleitung durch Ranft & Kollegen sind sie nicht nur handverlesen, sondern im besten Fall begeistert von ihrem künftigen Arbeitgeber. „Wir geben im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern ein halbes Jahr Garantie. Sollten sich die Fachkräfte dann nach kurzer Zeit wieder verabschieden oder gekündigt werden, müssten wir die ganze Arbeit noch einmal auf uns nehmen. Das ist in all den Jahren aber bisher erst einmal passiert. Oft besetzt Ranft Stellen, die vorher ein ganzes Jahr lang frei waren. Unternehmen bekommen manchmal keine Rückmeldungen auf ihre Stellenangebote, weil sie sich und die offene Position nicht gut verkaufen. Hier schärft Ranft entsprechend nach. Aber auch viele Bewerber stellen ihr Licht unter den Scheffel. Seine Aufgabe ist es dann, auch die Kompetenzen heraus zu kitzeln, die seinem Gegenüber nicht bewusst sind. Und dabei erlebt er so einige Überraschungen…“
Der richtige Instinkt oder: „Das Trüffelschwein-Gen“
Besonders bemerkenswert darunter diese Geschichte: „Ein guter Kunde von uns aus dem norddeutschen Raum, für den wir normalerweise immer Ingenieursposten besetzen, brauchte innerhalb von sechs Wochen eine Assistentin der Geschäftsleitung. Die Zeit drängte, da sie ja in knapp einem Monat auch schon ongeboardet und einsatzfähig sein sollte. Die Kandidatin, die ich mir herausgesucht hatte, saß dann vor mir und erklärte, sie sei ja eigentlich ‚nur‘ Sachbearbeiterin und habe sich in der IT-Branche beworben. Bei einem Blick auf ihren Lebenslauf stutzte ich. Sie hatte ein abgeschlossenes BWL-Studium vorzuweisen. Ich hakte nach. Dabei gehen wir vor wie Profiler. Im Kopf haben wir die Fähigkeiten, die in der neuen Stelle gefragt sind und vor Augen das, was wir im Lebenslauf sehen und darüber hinaus gezielt erfragen. Wie sich herausstellte, hatte sie exzellente Kenntnisse in SAP, war sehr gut in Tabellenkalkulation und hatte von ihrem bisherigen Arbeitgeber umfassende Kontovollmacht eingeräumt bekommen. Das bekommt nur jemand, dem man hundertprozentig vertraut. Sie war der klassische ungeschliffene Diamant! Ihr einziges Manko war das Selbstbewusstsein. Ich coachte sie eine Woche lang. Nachdem meine Potenzialanalyse ergeben hatte, dass sie die beste Kandidatin für den Job war, musste sie auch selbst daran glauben.“ Es kommt, wie es kommen muss: Der Kunde ist begeistert. „So eine gute Assistentin hatte er noch nie, waren seine Worte.“ Unvergessen bleibt für Philip Ranft aber auch das Vorstellungsgespräch. „Wir standen zusammen auf der 25.000 Quadratmeter großen Lagerfläche des Kunden. Spontan rückte sie dann damit heraus, dass sie außerdem auch noch einen Gabelstaplerschein besitzen würde. Damit hat sie mich dann noch einmal überrascht.“
„Ich schaffe Begeisterung bei Fachkräften, die noch woanders angestellt sind“
Um Top-Kandidaten aus einem Segment von Fachkräften zu bekommen, die sich als “High Potentials” ihren Job aussuchen können, nehmen die Unternehmen gerne seine Expertise zum Arbeitgebermarketing in Anspruch. „Ich gewinne Fachkräfte, die eigentlich niemand bekommt. Wenn sie zu mir kommen, weiß ich, wie sie ticken, und worauf es ihnen ankommt. Im Gespräch finde ich dann weitere Schwerpunkte heraus, höre genau hin, was ihnen wichtig ist. Vorher habe ich bei meinen Auftraggebern ausgelotet, zu welchen Zugeständnissen sie bereit wären. Das Wesentliche ist aber, echte Begeisterung zu schaffen.“ Seine persönliche Motivation dabei ist natürlich besonders groß. Denn bezahlt wird Philip Ranft schließlich nur im Erfolgsfall.
Daniela Prüter | redaktion@regiomanager.de
Thomas Ranft
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