Solartechnik im Revier

PV2 Energie baut PV-Anlage für Edeka-Logistikhub

Hochsommer ist Hochsaison für den Edeka-Logistikstandort Malchow – die erweiterten Frische- und Tiefkühllager sorgen jetzt für den höchsten Stromverbrauch im Jahr. Nur gut, dass die Solaranlage rund 50 Prozent dieses Bedarfs deckt.

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PV² Energie Gruppe

11.07.2023 Anzeige
PV2 Energie-Geschäftsführer Phillip Küpper und Energiemanager Steve Tobien von Edeka Nord (© Lucas Adrian)

„Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist die Prüfung der Option Solarenergie mittlerweile immer der erste Schritt“, erklärt Steve Tobien, Teamleiter Energie sowie Gebäude- und Anlagentechnik bei Edeka Nord. Dabei sei das große Ziel die CO2-Neutralität. „Gesetzliche Anforderungen, aber auch Banken, die im Rahmen von Finanzierungen nach unseren Nachhaltigkeitszielen fragen, sorgen dafür, dass unser Fokus auf erneuerbaren Energien liegt. Entsprechend stark steht auch die Geschäftsführung hinter diesen Zielen.“


Anlage soll möglichst hohen Eigenverbrauch erzielen


Entsprechende Maßnahmen werden dabei sowohl im Bestand als auch bei der Planung von Neubauten ergriffen. Beim Logistikzentrum Malchow ist beides der Fall. Im Rahmen einer Standorterweiterung wurde nicht nur die Lagerkapazität verdoppelt, sondern auch der Energieverbrauch. Damit legte das Unternehmen wortwörtlich den Grundstein für sein bis dato größtes Solarprojekt. „Die Zielvorgabe war eine Solaranlage auf dem Dach des Neubaus, die für den gesamten Standort einen möglichst hohen Eigenverbrauch ermöglicht“, fasst Tobien die Ausgangslage zusammen. Das heißt in Zahlen: eine Anlage von 1.622 kWp, die jährlich rund 1.400.000 kWh Strom liefert. Das entspricht circa dem Stromverbrauch von knapp 300 Einfamilienhäusern.
Geplant und gebaut wurde die Anlage vom am Niederrhein ansässigen Solar-Projektentwickler PV2 Energie GmbH. Basis für diese Entscheidung bildete eine Ausschreibung, deren Ergebnisse in eine Bewertungsmatrix einflossen. Der Edeka-Teamleiter erläutert den Prozess: „Auf diese Art erhalten wir ein objektives Ergebnis. Berücksichtigt werden selbstverständlich die Kosten, aber auch Sonderthemen und technische Aspekte. Es ist also das Gesamtkonzept, das zählt.“ Auch rückblickend hat das Bewertungssystem seinen Dienst getan: „Von der Planung über die Projektabwicklung bis zum Endergebnis hat uns die Zusammenarbeit mit PV2 Energie überzeugt.“
Wenig überraschend angesichts der Tatsache, dass Industrie- und Gewerbekunden zu den Kernkompetenzen des Unternehmens gehören. „Aus meiner Erfahrung kann ich bestätigen, dass der Nachhaltigkeitsgedanke zunehmend Raum in der Firmenpolitik vieler Unternehmen einnimmt. Und die von Herrn Tobien erwähnten gesetzlichen Anforderungen, speziell zum CO2-Ausstoß, rücken dabei vor allem erneuerbare Energien in den Fokus“, erläutert Phillip Küpper, der gemeinsam mit Chris Hannen seit über zehn Jahren die Geschäfte der PV2 Energie Gruppe leitet. Was das in Zahlen bedeutet? Gut 500 Tonnen CO2 werden in Malchow nun jährlich weniger ausgestoßen.


Individuelle Energieansprüche bestimmen Planung


Auch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit vom Stromnetz sei für viele Unternehmen attraktiv. So kann ein oft erheblicher Teil des Strombedarfs selbst abgedeckt werden; unabhängig von durch wirtschaftliche und politische Entwicklungen bedingten schwankenden Strompreisen. Dies geht oft sogar mit erheblichen Einsparungen einher. „Konservativ gerechnet senken wir unsere Stromkosten auf diese Art um rund 200.000 Euro pro Jahr“, berichtet Tobien.
Küpper ergänzt: „Es gehört zu unserem Tagesgeschäft, auf die individuellen Energieansprüche unserer Kunden einzugehen. In den meisten Fällen läuft dies auf eine Lösung für den größtmöglichen Eigenverbrauch hinaus. Das alles geschieht im Rahmen der Gegebenheiten vor Ort, wie beispielsweise Grundstücks- oder Dachfläche, der Gebäudestatik und -ausrichtung.“
Flexibel reagiert PV2 Energie auch auf projektbedingte technische Anforderungen. „Beim Projekt in Malchow waren der Brandschutz inklusive Brandwandüberführungen, Notabschaltungen, Statik und Blitzschutz wichtige Aspekte, die wir in der Planung berücksichtigen mussten“, berichtet PV2 Energie-Projektleiter Christoph Graf. Als besondere Herausforderung stellte sich die Rauch-Wärmeabzugsanlage dar. Das Höhenverhältnis der RWA-Austrittsöffnung zu anderen Dach-Aufbauten – in unserem Fall zur PV-Anlage – bestimmt den zu haltenden Abstand. Zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe waren die RWAs bereits verbaut und die Photovoltaik-Anlage würde diese um zwei Zentimeter überragen. Die Abstandsrichtlinien geben für diesen Fall einen fünf Meter großen Abstand zu den Austrittsöffnungen vor. Dies hätte sich erheblich auf die Anlagengröße und entsprechend auch den Eigenverbrauch ausgewirkt.“


Eigenverbrauchsquote
von 80 Prozent


Gelöst wurde das Problem durch eine Sonderprüfung. In einem aufwendigen Modellverfahren samt Windkanalprüfung ergaben sich schließlich individuell einzuhaltende Abstände von zwei bis drei Metern. So konnte die ursprünglich angestrebte Anlagengröße realisiert werden. „Zugegeben, eine kosten- und zeitintensive Maßnahme, die sich jedoch gelohnt hat“, zieht Tobien sein Fazit. „Denn mit einer Eigenverbrauchsquote von rund 80 Prozent ist es PV2 Energie gelungen, das für uns beste Verhältnis aus Energiebedarf und Anlagengröße zu erzielen.“ Küpper stimmt dem zu: „Bei den meisten unserer Kunden liegt der Fokus bei der Planung von Solaranlagen eindeutig auf dem Eigenverbrauch. Eine Einspeisung des Stroms ins Netz ist in den meisten Fällen weniger rentabel als der direkte Verbrauch des Solarstroms vor Ort. Die Energienutzungsprofile unserer Kunden bilden immer die Basis für eine individuelle Lösung. Wenn der Platz es zulässt, kann eine am eigenen Strombedarf gemessene Überdimensionierung der PV-Anlage in einigen Fällen jedoch auch wirtschaftlich sinnvoll sein, angesichts gestiegener Börsenstrompreise und der kürzlich vom Staat angehobenen Einspeisevergütung.“


Ungestörter Betrieb trotz
Montagearbeiten garantiert


Individuell und dynamisch zeigt sich der Solar-Projektentwickler auch im Rahmen der Installationsarbeiten. Bedingt durch die RWA-Problematik verzögerte sich der Start der Montagearbeiten. Zu diesem Zeitpunkt war das Logistikzentrum schon in Betrieb.
„Dies ist für uns in der Regel kein Problem. Wir sind es gewohnt, im laufenden Betrieb zu arbeiten. Jedoch ist ein Logistik-Standort insofern besonders, als dass seiner Funktion entsprechend ein stetiges Kommen und Gehen von Lieferfahrzeugen herrscht. Entsprechend gab es keine Kranstellfläche, von der aus die Materialien auf das Dach befördert werden konnten“, berichtet Graf. Schlussendlich wurde auch für dieses Problem eine Lösung gefunden. „Diese hat zwar mehr Zeit in Anspruch genommen, die betrieblichen Abläufe jedoch nicht beeinträchtigt.“
Eines der Beispiele, die bei Steve Tobien für Zufriedenheit sorgen, wenn er auf die Zusammenarbeit mit PV2 Energie zurückblickt: „Die Kommunikation mit dem Unternehmen war gut, auf Anfragen wurde sofort reagiert, es hat Spaß gemacht. Herr Graf hat an unseren wöchentlichen Baustellensitzungen teilgenommen und so waren alle Beteiligten auf dem neuesten Stand über die zu berücksichtigenden Aspekte am Bau. Dies war vor allem nötig, da es in Bezug auf unseren Neubau die zusätzliche Schnittstelle mit dem Generalunternehmer abzudecken galt. Für mich und den Standort war vor allem wichtig, dass unsere Vorgabe, einem ungestörten Betriebsablauf Vorrang zu geben, eingehalten wird. Und dieser hat PV2 Energie durch Anpassungen der eigenen Montage- und begleitender Tätigkeiten stets entsprochen.“


Anlage deckt im Sommer 50 Prozent des Strombedarfs


So das Fazit in Bezug auf die Zusammenarbeit. Und die Anlage? Die produziert jetzt in den Sommermonaten auf Hochtouren grünen Strom für das Edeka-Logistikzentrum Malchow. Und das passt gut, denn der Energiebedarf der Frische- und Tiefkühllager steigt bei den entsprechenden Außentemperaturen. „Die Anlage macht genau das, was sie soll. Sie liefert maximale Performance in Zeiten maximalen Bedarfs. Aktuell beziehen wir rund 50 Prozent des benötigten Stroms aus der Anlage. Mehr können wir nicht erwarten, denn nachts produziert die Anlage natürlich keinen Strom, während die Frische- und Tiefkühllager weiterlaufen“, freut sich Tobien.

Info: Daten und Fakten zum Solarprojekt Edeka-Malchow

  • Fertigstellung: September 2022
  • Anlagengröße: 1.622 kWp
  • Jahresproduktion: 1.400.000 kWh, was dem Jahresverbrauch von knapp 300 Einfamilienhäusern entspricht
  • Eigenverbrauchsquote: 80 Prozent
  • Stromkostenersparnis: ca. 200.000 Euro/Jahr
  • CO2-Einsparung: gut 500 Tonnen CO2/Jahr

 

PV² Energie Gruppe

Kirchstraße 93
47574 Goch

02823 41 90 680

Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu PV² Energie Gruppe finden Sie HIER

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Fotostrecke

PV2 Energie-Geschäftsführer Phillip Küpper und Energiemanager Steve Tobien von Edeka Nord (© Lucas Adrian)

(© Lucas Adrian)

Ein Glück, dass der Wind im hohen Norden die Wolken oft schnell wieder vertreibt und die Solaranlage wieder auf Hochtouren grünen Strom produzieren kann (© Lucas Adrian)

(© Lucas Adrian)

Individuelle Abstände der Solaranlage zu den RWAs eingehalten, um deren aerodynamische Wirksamkeit zu gewährleisten (© Lucas Adrian)

Energiemanager Steve Tobien von Edeka Nord, Projektingenieurin Stefanie Schneider vom Ingenieurbüro Dr. Lüth, die örtliche Betriebsleiterin Anke Seitz und PV2 Energie-Geschäftsführer Phillip Küpper (v.l.) begutachten die Solaranlage (© Lucas Adrian)

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