Was 1993 in Bochum als Planungsbüro für Großkälteanlagen begann, entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Full Service in allen Bereichen der Kälte- und Klimatechnik. Inhaber Gerd-Uwe Drobig kennt sie noch, die alten Zeiten. Denn als er Seco vor 30 Jahren gründete, bestand die Kältewelt der Lebensmittelmärkte im Wesentlichen aus Kühlmöbeln und Kühlräumen. Der Geschäftsführer ist bei seinem Vater in die Lehre gegangen und hat Kältetechnik von der Pike auf gelernt. Mobile Geräte mit Stecker waren damals eher etwas für den privaten Hausgebrauch. Mit dem Bau der großen Supermärkte änderte sich das. Flexibilität in Form von Kühlmöbeln, die überall im Ladenlokal aufgestellt werden können, wurde immer gefragter.
Inzwischen hat Seco mit seinen Geschäftsbereichen im regionalen Anlagenbau mehr als 1.000 Supermärkte in NRW mit maßgeschneiderter Kältetechnik ausgestattet. Neben bekannten Namen wie REWE, Penny, Aldi oder EDEKA zählen diese auch wie Industrieunternehmen, Kühlmöbelhersteller sowie Firmen aus der Gastronomie und dem Handel zu den über 50.000 Kunden, die von Seco betreut werden. Das Coldcenter als bundesweit und in Österreich agierender Geschäftsbereich bietet Service für rund 2,5 Millionen „steckerfertige“ Kühl- und Tiefkühlmöbel. Die Seco Manufaktur GmbH stellt kundenspezifische Sonderlösungen wie Eiscreme-Automaten her. So ist das Bochumer Unternehmen über die Jahre zum Ansprechpartner Nummer eins für Kälte-, Klima- und Wärmetechnik sowie der dazugehörigen Mess-, Steuer- und Regeltechnik avanciert.
„Das Herzstück unserer Servicephilosophie ist die intelligente Verknüpfung unseres Ersatzteilmanagements mit der Einsatzplanung“, erklärt Geschäftsführer Gerd-Uwe Drobig. „Unsere Techniker fahren vor allem durch das Land, um defekte Geräte zu reparieren. Währenddessen macht das System sie allerdings auch darauf aufmerksam, welche Kühlmöbel sich selbstständig zur nächsten Wartung melden. Das erledigen sie dann ohne doppelte Wege gleich mit.“ Die Technik der Kühlgeräte im Lebensmitteleinzelhandel ist heute so spezifisch, dass Konzerne wie Unilever die Wartung und Instandhaltung längst an die Kühltechnik-Experten von Seco übergeben haben. Das Kälte-Know-how der mehrfach ausgezeichneten Bochumer Firma ist gefragter denn je – schließlich entscheiden nicht nur kurze Reaktionszeiten über Kundentreue und Warenwerte, sondern das Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gewinnt für die Lebensmittelbranche immer mehr an Relevanz.
Nachhaltigkeit in der Ausbildung verankern
Nicht nur im Hinblick auf die Geschäftsfelder hat die Seco-Gruppe in den letzten drei Jahrzehnten ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Bereits seit acht Jahren existiert die österreichische Tochterfirma Seco Austria, die in Kalsdorf bei Graz ansässig ist. Im Juni vergangenen Jahres wurde dann ein neuer Standort in Berlin eröffnet und seit dem 1. Januar 2023 gehört nun auch die ehemalige Kreuzer Elektrotechnik GmbH mit Sitz in Swisttal bei Bonn zur Firmengruppe. Mit der neu gegründeten Tochtergesellschaft Seco Energietechnik GmbH wird seit Jahresbeginn der Geschäftsbetrieb des Unternehmens unter dem Dach der Seco-Gruppe fortgeführt.
Durch den Erwerb des rheinländischen Unternehmens konnte Seco sein Portfolio um breitgefächerte Leistungen im Bereich der Elektromontage und Schaltfertigung erweitern. Mit der Übernahme der Belegschaft der ehemaligen Kreuzer Elektrotechnik GmbH in die Seco-Familie ist die Seco-Gruppe mittlerweile 500 Mitarbeiter stark und beschäftigt insgesamt 60 Auszubildende. Für Firmengründer Gerd-Uwe Drobig hat das Thema Aus- und Weiterbildung von Beginn an oberste Priorität – schließlich ist ein Unternehmen immer nur so gut wie seine Mitarbeiter. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital“,
unterstreicht Drobig. „Deswegen liegt mir die berufliche und persönliche Förderung jedes Teammitglieds und insbesondere der Auszubildenden sehr am Herzen.“
Der Geschäftsführer ist sich dessen bewusst, dass eine hohe Qualität in der Ausbildung heute der Garant für die Kundenzufriedenheit von morgen ist. Umso wichtiger seien daher Werte wie Kollegialität, Zusammenhalt, Teamgeist und gegenseitiges Vertrauen, die bei Seco essenzielle Bestandteile der Unternehmensphilosophie sind. Geschäftsführer Drobig stärkt das Employer-Branding seines Unternehmens, u. a. durch eine konstante und umfassende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Exemplarisch hierfür ist das firmeneigene „Schulungszentrum für Kältetechnik im Lebensmitteleinzelhandel“ am Bochumer Stammsitz als Fortbildungsprojekt für den Branchennachwuchs, das in dieser Form in Deutschland einzigartig ist. Hier wird das Kältetechnik-Know-how der erfahrenen Mitarbeiter effektiv an die Nachwuchskräfte weitergegeben.
Teambuilding mit Spaßfaktor
Damit sich die Auszubildenden der Seco-Standorte in Bochum, Swisttal und Österreich besser kennenlernen und um den Teamspirit zu stärken, hat Geschäftsführer Drobig Ende April dieses Jahres ein ganz besonderes Event auf die Beine gestellt: die Seco „Nature Week“ in Schweden als Exkursion für die Nachwuchskräfte. Als Hauptquartier dient ein alter schwedischer Bauernhof, idyllisch an einem See in einem Dorf bei Borås in Südschweden gelegen. Den Hof hatte der Seco-Geschäftsführer vor einigen Jahren mit Freunden und Familie erworben und im Vorfeld extra umgebaut und renoviert. „Damit habe ich mir den Jugendtraum erfüllt, irgendwann mal ein Objekt in Skandinavien zu besitzen“, erzählt der 59-Jährige, den seine Wehrdienstzeit bei der Marine nachhaltig geprägt hat, wie er selbst sagt. Das spiegelt sich nicht nur in der Firmenphilosophie seines Unternehmens wider, sondern wird auch an der Einrichtung der Aufenthaltsräume am Bochumer Stammsitz deutlich, die wie die Kombüse, die Kajüte und der Mannschaftsraum eines Schiffes gestaltet worden sind. Das Team ist folglich die Crew, die neue Mitarbeiter herzlich an Bord der „MS Seco“ begrüßt, wie es an der Tür zur Kantine heißt.
„Wir haben uns gedacht, wenn wir schon die Azubis der verschiedenen Standorte aus dem gleichen Lehrjahr mischen, dann machen wir es bei den Betreuern genauso“, berichtet Drobig. „Also haben wir den Geschäftsführer von Seco Austria mitgenommen, den Ausbilder von unserem jüngsten Standort Swisttal sowie den von unserem Hauptsitz hier an der Herzogstraße und den zukünftigen Ausbilder für den Standort Berlin.“ Mit der Fahrt nach Schweden wollte Drobig nicht nur den Teamgeist und Zusammenhalt unter den Auszubildenden stärken, sondern bei spannenden Outdoor-Aktivitäten in der Natur wie Kajakfahren, Mountainbiken oder Wandern auch mal „den Puls der Generation Z fühlen“. Während der Nature Week habe sich herausgestellt, dass Tugenden wie Kameradschaftlichkeit und Zusammenhalt auch bei den Vertretern der Generation Z durchaus gewünscht sind. „Damit hätte ich nicht gerechnet, diese Generation ist letztlich im positiven Sinne genauso verrückt, wie wir es früher waren“, sagt Drobig schmunzelnd.
Das Betreuer-Team hatte sich für die Azubis einiges einfallen lassen: „Wir haben zum Beispiel diese typischen Finndolche gebaut, Lagerfeuer gemacht und zum Abschluss noch eine Wikinger-Olympiade mit Rudern, Axtwerfen, Pfeil- und Bogenschießen, Tauziehen und natürlich einer Siegerehrung. Das kam bei unseren Nachwuchskräften super an“, berichtet Drobig. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz sowohl vonseiten der Auszubildenden als auch der Betreuer soll die Nature Week nun jedes Jahr stattfinden. „Die Exkursion diente unter anderem auch dazu, die Kommunikation zwischen den Standorten zu verbessern. Es ist natürlich etwas anderes, mit den Auszubildenden eine Woche lang von morgens bis abends zusammen zu sein, als sich nur tagsüber im Schulungszentrum oder auf Baustellen zu sehen“, veranschaulicht Drobig. Bei einem Grillfest, das zwei Monate nach der Fahrt in Swisttal stattgefunden hat und bei dem die Teilnehmer der Nature Week dann erneut aufeinandertrafen, sei offensichtlich gewesen, dass in der Gruppe ein Zusammenhalt bestehe. „Trotz der Entfernung, trotz der unterschiedlichen Betriebsstätten hat man das sofort gemerkt. Und ich kann mich zurückerinnern an meine Zeit damals. In der Berufsschule hatten wir eine Skifreizeit, die habe ich bis heute nicht vergessen. Und die Leute, die da mitgefahren sind, mit denen habe ich heute noch Kontakt, obwohl die in anderen Unternehmen sind“, stellt der Geschäftsführer fest. „Die Nature Week werden wir nun als dauerhafte Einrichtung jährlich durchführen, um diesen Naturweg weiter zu festigen und auszubauen. Nicht mit irgendwelchen Leistungsansprüchen, sondern um unsere Standorte und diese unterschiedlichen Generationen und Ansichten zusammenzuführen.“
Miriam Leschke | redaktion@regiomanager.de
Seco Kältetechnik
Herzogstr. 28
44807 Bochum
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Seco Kältetechnik finden Sie HIER
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Fotostrecke
Inhaber Gerd-Uwe Drobig mit seinem Sohn Jonas Drobig, Geschäftsführer bei der Seco Energietechnik und verantwortlich für den Bereich Kommunikation (© Jan Schmitz)
