Mobilität & Logistik am Niederrhein

European Trailer Systems: Mit Planen Zukunft planen

Europa-Marktführer sein ist eine Sache. Um es zu bleiben, muss man der Branche kontinuierlich mit Innovationen vorangehen. Ein Beispiel aus Moers.

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von Regiomanager 17.07.2023 Anzeige
Volker Biesenbruck, Geschäftsführer von Edscha Trailer Systems, mit CFO Bernd Vößing (v.l.) (© Siegfried Dammrath)

Das zulässige Gesamtgewicht von Lkws ist auf 40 Tonnen begrenzt. Seit Langem werden darum Planenaufbauten eingesetzt, um Sattelzüge leichter zu machen – eine Geschichte, die noch lange nicht auserzählt ist. Denn Edscha Trailer Systems, Europa-Marktführer für Planen-Verdecksysteme jeder Art, macht immer wieder mit Innovationen auf sich aufmerksam. So bringt das Unternehmen mit Sitz in Moers derzeit eine Weiterentwicklung der Seitengardine auf den Markt, bei der die Ladungssicherung in der Plane integriert ist und die heute verwendeten Einstecklatten entfallen. „Das Öffnen und Schließen der seitlichen Planen dauert künftig zwei Minuten statt bisher 15 und das gefährliche Hochklettern bis in vier Meter Höhe entfällt“, erklärt Volker Biesenbruck, Geschäftsführer von Edscha Trailer Systems. „Da in Europa 300.000 Lkw-Fahrer fehlen, wird sich alles durchsetzen, was ihnen hilft, Zeit zu sparen und Sicherheit zu gewinnen“, ist er überzeugt. „Unser Quick Curtain wird ein Treiber der Zukunft.“
EdschaTS erfand 1969 Verdecksysteme zur beweglichen Abdeckung von oben. Sie bilden heute das Hauptgeschäft und werden ständig weiterentwickelt. Einen Sicherheitsgewinn bringt etwa ein komplett von der Fahrerkabine aus bewegbares Verdeck für Muldenkipper. EdschaTS erschließt seit Langem auch neue Märkte: etwa mit Planen zur Abdeckung alter Bahn-Güterwaggons. Sie erhalten dadurch neue Nutzungsmöglichkeiten. In der Landwirtschaft helfen Verdecksysteme beim Schutz von Schüttgut vor Regen. In der Coronazeit entwickelte EdschaTS Lösungen für die Gastronomie. Damit können Außenbereiche bei jedem Wetter genutzt werden. Vor der Markteinführung stehen Lkw-Planen aus PP, die im Gegensatz zu den heute verwendeten PVC-Planen zu 100 Prozent recycelt werden können. Neben den Edscha-Systemen steht die Produktlinie Sesam in reduzierten Varianten zur Verfügung.
Am Sitz in Moers mit rund 20 Mitarbeitern befinden sich die Geschäftsführung, die Konstruktions- und Entwicklungsabteilung und der Prototypenbau. Hier werden technische Designer und Industriekaufleute ausgebildet. „Wir sind ein kleines Team mit großem fachlichen Know-how, sozialer Kompetenz und gutem Betriebsklima“, sagt Geschäftsführer Biesenbruck. „Dies beinhaltet auch gute Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten innerhalb der Organisation“, fügt Bernd Vößing hinzu, der CFO des Unternehmens. Weitere 60 Beschäftigte sind im tschechischen Kamenice in der Produktion und Verwaltung tätig; geleitet wird das dortige Werk vom COO František Král. EdschaTS geht zurück auf die Verdecksparte eines Remscheider Automobilzulieferers, die von der schwedischen VBG Group herausgekauft wurde. Diese schwedische Aktiengesellschaft wird von Stiftungen kontrolliert, die sich unter anderem der Asthmaforschung gewidmet haben. Sie kauft und entwickelt gezielt Industrieunternehmen, die Marktführer in ihrer Nische sind. Diese ungewöhnliche Konstruktion bringt mit sich, dass EdschaTS wie ein auf langfristiges Firmenwohl ausgerichtetes mittelständisches Unternehmen agieren kann.

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