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Jobs im Online-Glücksspiel

Welche Arbeitsplätze hat der Glücksspielstaatsvertrag geschaffen?

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von Regiomanager 29.09.2023
Welche Arbeitsplätze hat der Glücksspielstaatsvertrag geschaffen?

Mit dem 1. Juli 2021 hat sich eine neue Branche auf dem deutschen Arbeitsmarkt verbreitet. An diesem Tag trat der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland in Kraft und mit ihm die Legalisierung des digitalen Glücksspielmarktes. Seither lässt sich beobachten, dass immer mehr Verbraucher im Casino online spielen und die Prognosen für die Umsätze der Anbieter steigen. Die Nachfrage in der Branche bringt auch auf dem Arbeitsmarkt Veränderungen, denn es wurden neue Jobs generiert.

Programmierer und IT-Experten sind gefragt – neueste Games brauchen intelligenten Input

Die IT- und Softwareentwicklung ist einer der wichtigsten Bereiche in der Glücksspielbranche. Die hohen Anforderungen an Sicherheit und Fairness sowie die ständig neu auflebenden Trends machen flexible Mitarbeiter nötig. Software-Entwickler erstellen und optimieren Plattformen und einzelne Spiele. Sie sind in der Frontend-Entwicklung tätig und stellen sicher, dass der Nutzer des Angebots ein positives Spielerlebnis hat.

Da die Angriffe durch Hacker immer weiter steigen, braucht es darüber hinaus verlässliche IT-Sicherheitsexperten, die Plattformen (und damit Kundendaten) vor Angriffen schützen. Es müssen permanente Sicherheitsprotokolle geschrieben und implementiert werden, außerdem braucht es eine kontinuierliche Überwachung des Netzwerkverkehrs. Bei Sicherheitsvorfällen müssen die Experten sofort reagieren, um die Kundendaten zu schützen.

Datenschutzbeauftragter – Kundendaten müssen sorgfältig geschützt werden

Die Glücksspielbranche arbeitet mit sensiblen Kundendaten, da der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland eine Registrierung verpflichtend gemacht hat. Ein Datenschutzbeauftragter hat die Verantwortlichkeit, die Einhaltung der Datenschutzgesetze- und Richtlinien zu überwachen. Er berät das Unternehmen hinsichtlich der perfekten Umsetzung von Datenschutzbestimmungen und hat die Risikobewertung permanent im Auge.

Das nachfolgende Video erklärt sehr anschaulich, welche Aufgaben auf den Datenschutzbeauftragten sonst noch zukommen:

KI-Experten – Glücksspielanbieter sind technisch auf hohem Niveau

Die Glücksspielbranche ist Vorreiter, wenn es um technologische Weiterentwicklung geht. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Thema künstliche Intelligenz, denn hier wird viel Potenzial für iGaming-Anbieter geboten. Künftig wird die Anzahl an Jobs mit entsprechendem Schwerpunkt noch einmal deutlich ansteigen, denn KI könnte das Spielerlebnis für Gambler verändern.

Wann und wie die Integration erfolgen wird, ist bislang nicht vollkommen festgelegt. Denkbar sind hierbei aber folgende Ansatzpunkte:

  • KI als Unterstützung im Support
  • Künstliche Intelligenz zur Optimierung des Angebots für Spieler
  • Verbessertes Datenmanagement dank KI
  • Automatische Erkennung von Suchtpotenzial bei Spielern

Nicht nur in der Glücksspielbranche zeigt sich, dass KI-Jobs derzeit einen großen Boom erleben. Experten für diesen Bereich werden überall benötigt, da immer mehr führende Unternehmen KI in ihren Arbeitsalltag einbauen möchten. Da die Gambling-Branche derzeit auf starkem Wachstumskurs ist, sollte mit einer hohen Nachfrage gerechnet werden.

Marketing-Experten – schwierige Voraussetzungen für effiziente Werbung

Der Glücksspielstaatsvertrag hat Online-Spielotheken legalisiert, gleichzeitig aber harte Richtlinien ins Leben gerufen. So darf Werbung nur noch unter Einhaltung der strengen Vorschriften erfolgen und hierfür braucht es Marketing-Experten. Die Schwierigkeit besteht darin, effektive Werbung zu betreiben, ohne die Vorgaben zu umgehen. Im Fokus stehen dabei Themen wie Jugendschutz und die Ausspielung von Werbung an berechtigte Personen.

Da viele Social-Media-Marken wie Facebook und Co. bei Werbung in der Glücksspielbranche sehr zurückhaltend sind, müssen Marketing-Experten kreative Alternativen finden. Die Hauptaufgaben bestehen darin, zunächst den Markt zu analysieren, um Wettbewerber zu kennen und ein Marketingkonzept erstellen zu können.

Anschließend geht es darum, eine seriöse Markenidentität zu schaffen und sie aus allen verfügbaren Marketingkanälen auszubreiten. Das wiederum schafft weitere Arbeitsplätze, da Marketing fast immer ein Zusammenspiel aus mehreren Bereichen ist:

  • Content-Creatoren erstellen Blogposts, Artikel und Ratgeber
  • Video-Creatoren sorgen für Clips und Videos, die vom Cutter geschnitten werden
  • Social-Media-Manager übernehmen die seriöse Werbung auf zulässigen Kanälen
  • SEO-Experten kümmern sich um die optimale Sichtbarkeit der Website

Der Marketingbereich ist zusammen mit der IT-Abteilung einer der größten Jobmärkte in der Glücksspielindustrie. Hier werden permanent neue Fachkräfte gebraucht, die sich mit aktuellen Trends, Hypes und Marketingmaßnahmen auskennen und dabei die Gesetze des GlüStV. beachten.

Spielschutzbeauftragter – nicht nur in der digitalen Spielothek gibt es Arbeitsplätze

Der Spielschutzbeauftragte arbeitet primär in großen Spielbanken oder Spielotheken und hat die Aufgabe, das Sozialkonzept des Hauses umzusetzen. Er dient als Ansprechpartner für alle Mitarbeitenden des Unternehmens und sorgt für die Umsetzung des Spieler- und Jugendschutzes. Benehmen sich Spieler auffällig, werden sie vom Spielschutzbeauftragten angesprochen und entsprechend dem Sozialkonzept dokumentiert.

Ähnliche Jobs gibt es mittlerweile auch in der digitalen Welt, denn auch hier braucht es entsprechenden Schutz vor einer Glücksspielsucht. Der Spielschutzbeauftragte überwacht dabei das Spielverhalten bzw. analysiert anhand vorhandener Datensätze, wo ein gefährliches Spielmuster zu erkennen ist. Arbeitsplätze sind Glücksspielanbieter selbst, primär aber Behörden, die sich um die Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrags kümmern.

Statistiker und Quotenguru – Buchmacher bieten Arbeitsplätze an

Nicht nur Glücksspiele wie Spielautomaten wurden durch den GlüStV. legalisiert, sondern auch Buchmacher, die Sportwetten im Angebot haben. Neben Programmierern, Datenschutzbeauftragten und IT-Experten spielen in dieser Branche vor allem Statistiker eine Rolle. Sie haben die Aufgabe, Quoten für kommende Spiele zu berechnen und dadurch wettbewerbsfähig zu bleiben. Sind die Quoten zu gering, sinkt das Interesse der Kunden und sie wandern zur Konkurrenz ab.

Zu hohe Quoten sind allerdings ebenfalls nicht zu empfehlen, da das Haus in diesem Fall zu viel Geld verliert. Statistiker müssen also (oft in Zusammenarbeit mit KI), so exakt wie möglich kalkulieren und rechnen, um ein faires Gewinnverhältnis und gute Quoten zu ermitteln.

Kundenservice und Support – die Nachfrage nach fähigen Mitarbeitern ist groß

Ein entscheidender Qualitätsfaktor in der Glücksspielbranche ist der Support. Viele Menschen melden sich hier an und kennen sich mit Glücksspiel nicht gut aus. Sie haben Fragen, möchten schnelle Hilfe bei Finanztransaktionen und bewerten die Zufriedenheit maßgeblich an der Qualität des Supports.

Ein kompetentes Team setzt sich dabei aus mehreren Personen zusammen, da nicht selten Früh- und Spätschichten geboten werden. Die Support-Mitarbeiter beantworten Kundenanfragen schriftlich per E-Mail, stehen in Chats zur Verfügung oder auch über eine telefonische Hotline (falls angeboten).

Für Support-Teams ist es wichtig, sich mit der Entwicklung von KI auseinanderzusetzen. Künstliche Intelligenzen können künftig eine wertvolle Bereicherung sein und die erste Kontaktaufnahme der Kunden übernehmen. Die KI entscheidet dann selbst, welche Nachrichten an einen menschlichen Support weitergeleitet werden und welche sie selbstständig bearbeiten kann.

Support wird allerdings nicht nur online, sondern auch bei niedergelassenen Anbietern nach wie vor gefragt. Spielotheken und Spielbanken suchen nicht selten nach Service-Personal, das den Kunden rund um die Uhr zur Verfügung steht. Hier sind vor allem die langen Arbeitszeiten eine Herausforderung, da die meisten Spielhallen bis nachts um 03:00 Uhr oder länger geöffnet haben und es die Bereitschaft zur Schichtarbeit braucht.

Compliance- und Rechtsexperten – in der Glücksspielbranche unverzichtbar

Glücksspielunternehmen sind verpflichtet, regulatorische Vorgaben und Rahmenbedingungen einzuhalten. Auf Behördenseite existieren Kontrollinstanzen, die für die Überwachung der Anbieter verantwortlich sind. Compliance-Manager überwachen beispielsweise, ob Vorschriften, Gesetze und interne Richtlinien eingehalten werden. Sie können bei Behörden arbeiten, aber auch beim Glücksspielanbieter direkt. Letzteres hat den Vorteil, dass Compliance-Programme entwickelt werden können, die bei der Einhaltung vorgegebener Richtlinien helfen.

Bei rechtlichen Fragen hat es sich für Glücksspielanbieter als hilfreich erwiesen, mit einem Rechtsberater oder einem Juristen zusammenzuarbeiten. Diese sind für die Überprüfung sämtlicher rechtlicher Dokumente (z.B. Antrag auf Lizenz etc.) sowie die Einhaltung der Geschäftsbedingungen verantwortlich. Kommt es zu rechtlichen Auseinandersetzungen, übernimmt der Jurist das Vertreten des Unternehmens.

Neue Jobs in Behörden

Behördliche Arbeitsplätze wurden durch die Entwicklung des Glücksspielstaatsvertrags geschaffen und werden künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit noch erweitert. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder beispielsweise ist für die Einhaltung des GlüStV., sowie die länderübergreifende Kontrolle der Angebote zuständig.

Hier wird es immer wieder neues Personal brauchen, das sich auf dem Markt auskennt und auch als Berater tätig sein kann. Lizenzierungsmanager sind jedoch auch bei Glücksspielanbietern selbst gefragt. Sie kümmern sich um die Antragstellung, wenn Lizenzen verlängert werden müssen. Darüber hinaus treten sie in Kommunikation mit den Aufsichtsbehörden und stellen sicher, dass die Anforderungen für die Erteilung einer Lizenz erfüllt werden.

Starker lokaler Markt – Croupiers und Dealer wieder mehr gefragt

Der Glücksspielstaatsvertrag hat nicht nur für eine stärkere Präsenz von Glücksspielanbietern im Internet gesorgt, sondern auch für eine Erweiterung des lokalen Angebots. Dank Lizenzierungen und Regulierungen wissen Spielothekenbetreiber nun genau, welche Vorgaben sie erfüllen müssen. Das bietet Sicherheit und sorgt dafür, dass seriöse Anbieter wieder stärker am Markt präsent sind.

Gleichzeitig ist die Nachfrage bei den großen Spielbanken gestiegen, da sie als einzige Glücksspielanbieter in Deutschland Roulette und andere Tischspiele offerieren dürfen. Mehr Nachfragen inkludiert mehr Personalbedarf und folglich haben Croupiers und Dealer dank des GlüStV. nun ebenfalls wieder bessere Jobchancen.

Nicht selten verschmelzen die Grenzen zwischen Online- und Offline-Anbietern, beispielsweise wenn eine niedergelassene Spielbank ein Online-Casino eröffnet. Hier lohnt es sich für Mitarbeiter, sich in beiden Bereichen gut auszukennen. Wer nicht nur offline, sondern auch online den Überblick behält, kann sich auf der Karriereleiter in dieser Branche nach oben arbeiten.

Fazit: Die Glücksspielbranche als starker Arbeitgeber der Zukunft

Die Regulierung des Glücksspiels in Deutschland hat dafür gesorgt, dass einige Jobs weggefallen sind. Glücksspielstätten mussten schließen, wenn sie die gesetzlichen Bestimmungen nicht erfüllt haben. Auf der anderen Seite hat sich die Verfügbarkeit von Jobs aber deutlich erweitert, denn die digitalen Anbieter benötigen Fachpersonal für die Umsetzung ihrer Wünsche.

Die Branche erlebt ein horrendes Wachstum und muss hohe staatliche Ansprüche erfüllen. Das funktioniert nur, wenn in allen Bereichen fähige Mitarbeiter eingesetzt werden können. Da die Wachstumsprognosen gut sind, ist die Glücksspielbranche ein wertvoller Arbeitgeber für die Zukunft, in vielen Berufsbildern!

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