Produktion

Hochwertige Fliegengitter: Herstellung vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt

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von REGIO MANAGER 17.12.2025
Bild: ©Jcomp @freepik.com

Fliegengitter gehören zu den praktischen Bauelementen, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, aber maßgeblich zur Wohnqualität beitragen. Als mechanischer Schutz vor Insekten, Pollen und anderen Partikeln ermöglichen sie es, Fenster und Türen geöffnet zu lassen, ohne unerwünschte Eindringlinge in den Gebäudeinnenraum zu lassen. Die Herstellung eines Fliegengitters ist ein technisch fundierter Prozess, der Materialwissenschaft, präzise Produktionstechnik und individuelle Anpassung vereint.

 

Individualisierung: Maßanfertigung und spezielle Lösungen

 

In modernen Fertigungsprozessen spielt die Maßanfertigung eine wachsende Rolle. Viele Hersteller nutzen Software zur digitalen Erfassung von Fenster‑ und Türmaßen, um Fliegengitter exakt auf die Einbausituation zuzuschneiden. Dies ist besonders wichtig bei Sondergrößen oder speziellen Architekturformen. Gleichzeitig lassen sich unterschiedliche Netzarten integrieren, etwa solche mit zusätzlichem Pollenschutz, der auch kleinere Partikel wie Pollen fernhalten kann.

Einblick in die Produktion und Materialwahl für Fliegengitter bietet ein Interview mit dem Hersteller LYSEL. Hier wird erläutert, wie verschiedene Netze und Rahmenarten ausgewählt und verarbeitet, und wie technische Innovationen in industrielle Fertigungsabläufe integriert werden. Der Hersteller hat es geschafft, eine hohe Individualisierbarkeit der Produkte für den Endkunden mit einem effizienten Versand zu kombinieren. Der simple Aufwand erlaubt die Selbstmontage und trägt dazu bei, die Preise für die Kunden niedrig zu halten.

 

Rohmaterial: Werkstoffe für Fliegengitter

 

Die Grundlage jedes Fliegengitters ist das Gewebe, das entscheidend für Funktionalität und Lebensdauer ist. Gängige Materialien für das Netz sind Fiberglas, Aluminium und Edelstahl.

  • Fiberglas zeichnet sich durch seine leichte Verarbeitung, Korrosionsbeständigkeit und gute Luftdurchlässigkeit aus, weshalb es in vielen Standardlösungen dominiert.
  • Aluminiumgewebe bietet eine höhere mechanische Festigkeit, während
  • Edelstahl besonders langlebig ist und auch größeren Belastungen standhält.

Die Wahl des Materials beeinflusst nicht nur die Schutzwirkung gegen Insekten, sondern auch Zusatzfunktionen wie Pollenschutz oder erhöhte Robustheit gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Die Maschenweite und Materialstärke werden dabei sorgfältig auf die gewünschte Funktion abgestimmt, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schutz und Luftdurchlässigkeit zu erreichen.

Parallel zur Netzproduktion werden die Rahmenprofile vorbereitet. Aluminium ist wegen seines geringen Gewichts, seiner Formstabilität und seiner Witterungsbeständigkeit ein bevorzugter Werkstoff für Fliegengitterrahmen. Diese Profile werden aus Extrusionsprozessen gewonnen und anschließend zugeschnitten, damit sie später in die gewünschte Rahmenform gebracht werden können.

 

Rohmaterial verarbeiten: Drahtziehen und Fasern herstellen

 

Für Metallnetze etwa aus Edelstahl beginnt der Prozess mit dem Drahtziehen, bei dem ein dickes Rohmaterial durch mehrere Ziehsteine gezogen wird, um dünne Drähte mit genau definierter Dicke zu erzeugen. Dieser Vorgang ist entscheidend für die spätere Robustheit und Gleichmäßigkeit des Netzes. Kunststoff- oder Glasfasern werden ähnlich vorbereitet, indem sie aus dem Rohstoff geschmolzen und zu sehr feinen Fäden gezogen werden, die später gewebt werden.

 

Netzherstellung: Weben und Maschenbildung

 

Im nächsten Schritt erfolgt die eigentliche Herstellung des Fliegengittergewebes. In gewerblichen Produktionsanlagen werden die vorbereiteten Drähte oder Fasern auf Webmaschinen geführt und in einem Webprozess miteinander verflochten. Dabei entsteht ein feinmaschiges Netz mit definierter Maschenweite, das kleinste Insekten fernhalten kann, aber gleichzeitig eine ausreichende Luftzirkulation ermöglicht.

Je nach Verwendungszweck sind unterschiedliche Webmuster und Maschenweiten möglich. Die Netzproduktion kann automatisiert oder halbautomatisiert erfolgen, wobei Computersteuerungen die Präzision und Wiederholgenauigkeit sichern.

Nach dem Weben werden die Netze in der Regel noch behandelt. Einige Gewebe erhalten eine UV‑Schutzbeschichtung, um die Lebensdauer bei Sonneneinstrahlung zu erhöhen. Andere werden chemisch stabilisiert, um die Resistenz gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse zu steigern.

 

Rahmenfertigung: Zuschnitt und Vorbereitung

 

Parallel zur Netzproduktion werden die Profile für den Rahmen gefertigt. Moderne Fertigungsanlagen wie die von LYSEL verwenden computergesteuerte Sägeautomaten, die Aluminiumprofile für die Fliegengitter nach Maß millimetergenau auf die jeweiligen Fenster- oder Türrahmen zuschneiden. Dadurch wird sichergestellt, dass spätere Montageschritte exakt passen und die Funktion des Fliegengitters uneingeschränkt gewährleistet ist.

Nach dem Zuschnitt werden die Profilenden auf Gehrung geschnitten, damit die vier Seiten des Rahmens später sauber verbunden werden können. Dieser Schritt erfordert Präzision, da Ungenauigkeiten später zu Lücken im Fliegengitter führen könnten.

 

Zusammenbau: Netz einspannen und Rahmen verbinden

 

Beim Zusammenbau werden die vorbereiteten Netze in die zugeschnittenen Rahmenprofile eingesetzt. Dabei wird das Gewebe so gespannt, dass es gleichmäßig und ohne Falten sitzt. Spezialleisten oder Kederleisten sorgen dafür, dass das Netz fest im Rahmen verankert wird. Bei hochwertigen Lösungen kommt zusätzliches Dichtungsmaterial zum Einsatz, das verhindert, dass Insekten an den Rändern eindringen können.

Die Rahmen selbst werden mithilfe von Eckverbindern oder mechanischen Verpressungen fixiert, sodass ein stabiler, dauerhaft belastbarer Rahmen entsteht.

 

Zusammenfassung

 

Die Herstellung eines Fliegengitters ist ein vielschichtiger Prozess, der mit der Auswahl geeigneter Materialien beginnt und über präzise Produktionstechniken bis zur individuellen Anpassung reicht. Moderne Unternehmen wie LYSEL kombinieren bei der Produktion automatisierte Technik mit Handarbeit, um maßgeschneiderte und qualitativ hochwertige Lösungen zu fertigen. Durch den Einsatz optimierter Materialien und digitaler Prozesssteuerung lassen sich Fliegengitter herstellen, die sowohl funktional als auch langlebig sind und damit einen spürbaren Mehrwert für Wohnraumkomfort und Gebäudetechnik bieten.

 

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