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Veredelung für die Zukunft

Glas wird zum innovativen Baustoff: „In Deutschland zu Hause, auf der ganzen Welt präsent.“

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von Regiomanager 01.05.2017
Revier Manager 2020/04
(Foto: ©schulzfoto – stock.adobe.com)

Physikalisch betrachtet ist Glas eine unterkühlte Flüssigkeit. Bei Zimmertemperatur ist Glas fest, bei etwa 1.000 Grad Celsius ist Glas formbar, bei einer Temperatur von etwa 1.400 Grad schmilzt der Werkstoff. Viele positive und nützliche Eigenschaften machen Glas zu innovativen Glasfaserkabeln für die Datenübertragung, auch der Wandspiegel, der Glastisch, Möbelstücke aus Glas erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Innenausbau kommen neben Fenstern auch Türen, Glas-Trennwände oder gar Treppen aus Glas zum Einsatz.

Innovativ auf dem Vormarsch

Die Branche arbeitet erfolgreich: „In Deutschland zu Hause, auf der ganzen Welt präsent“ – dieser Wahlspruch gilt nach dem Selbstverständnis des Bundesverbandes Glas für viele Unternehmen, die im Bereich Glasbearbeitung und -veredelung tätig sind. Und die sind innovativ: Ein neuer Trend ist mit selbstreinigenden Gläsern auf dem Vormarsch. Sie verfügen auf der Außenseite über eine Beschichtung, durch die das Wasser fast rückstandslos abläuft und dabei noch Schmutz aufnimmt. Weniger Reinigungsaufwand ist der Effekt dieser Entwicklung. Sie macht es möglich, dass aus einem einfachen Glas ein hoch spezialisiertes Glas wird. Das gilt insbesondere auch für Fensterscheiben, die so mit einer dünnen Metallschicht versehen werden, sodass sie sich zu Wärmedämmgläsern mausern. Aber auch die Funktionen Schallschutz und Sicherheit lassen sich bestens in ein Isolierglas integrieren. Behaglichkeit, niedrige Heizkosten, Ruhe und Sicherheit überzeugen dabei. Dank seiner besonderen Eigenschaften ist modernes Wärmedämmglas fast so dicht wie eine Wand, spart Energie und erhöht gleichzeitig den Wohn- und Arbeitskomfort.

Beschichtungstechnologie Zukunftsthema

 „Man kann sich Wärmedämmglas wie ein gutes Essen vorstellen: Mehrere hochwertige Komponenten, die gekonnt miteinander kombiniert werden, ergeben ein Produkt, das in jeder Hinsicht zufriedenstellt“, erklärt Jochen Grönegräs, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI). Im Falle von Wärmedämmglas sind dies üblicherweise zwei oder drei Glasscheiben, hocheffiziente Beschichtungen aus Edelmetall, Füllungen mit Edelgasen und moderne Abstandhalter, die die Kälte wirksam von der rauminneren Glasscheibe fernhalten. „Um in den Genuss dieser Verglasungen zu kommen, können entweder die alten Fenster ausgetauscht werden oder die alten, aber noch guten Rahmen bekommen ohne viel Aufwand eine neue Verglasung“, so Grönegräs. Stand der Technik beim neuen Fenster sind mittlerweile drei Scheiben.

Auf den Sonnenschutz achten

Beim Einbau neuer Fenster oder neuer Verglasungen sollte man immer auch gleich auf einen geeigneten Sonnenschutz achten, empfiehlt die Gütegemeinschaft. Denn gutes Wärmedämmglas holt die Sonnenwärme herein und hält sie im Raum – ein Effekt, der in den kühlen Jahreszeiten erwünscht ist, im Sommer jedoch unangenehm werden kann. „Hier helfen Sonnenschutzlösungen wie z.B. Sonnenschutzglas, das bis zu 80 Prozent der solaren Energie abfangen kann“, weiß Grönegräs. Rollläden oder Fenster-Markisen haben bald ausgedient. Moderner Sonnenschutz befindet sich künftig auf dem Glas oder im Scheibenzwischenraum.
Reinhold Häken | redaktion@regiomanager.de

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