Immobilien (Dienstleistungen)

Stuckateure: Attraktives Ambiente

Stuckateure profitieren von Förderprogrammen und Altbausanierung

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von Regiomanager 26.06.2019
Foto: ©Xyosef19 – stock.adobe.com

Es gibt sie noch, die Stuckateure, die in Kirchen, Schlössern und Herrenhäusern Stuckornamente und Zierfiguren montieren, Decken und Wände restaurieren und dabei sehr alte Handwerkstechniken wie Sgraffito oder Stuckmarmor umsetzen. Die traditionellen Techniken waren schon fast vergessen, weil kein Bauherr sie sich leisten wollte oder konnte. Das hat sich geändert: Investoren lassen heute alte Stuckfassaden sanieren oder rekonstruieren, werten Objekte als gediegene Luxusimmobilien auf. Auch die Restauration von Deckenstuck oder Fresken in Wohnungen ist wieder in, Ambiente ist gefragt. Gefragt sind dabei aber nicht nur alte Handwerkstechniken sondern auch moderne Baumaterialien.
Die Bandbreite reicht von Außenputz bis Wärmedämmung und macht auch vor Fixpunkten wie Brandschutz nicht Halt: Stuckateure stehen synonym für gesundes und schönes Wohnen, für energetische Sanierung sowie die anspruchsvolle Gestaltung von Gebäuden.
Laut Handwerksrolle gab es in NRW 2015 rund 1.300 Stuckateur-Betriebe, die einen Umsatz von rund 450 Millionen Euro generierten. Nur zum Vergleich zu den anderen Ausbaugewerken: Maler und Lackierer machten im gleichen Zeitraum 3,4 Milliarden Euro Umsatz, Installateure und Heizungsbauer 7,7 Milliarden und Glaser 340 Millionen.
Die Stuckateure profitieren davon, dass Bauherren und Architekten zunehmend wieder traditionelle Werkstoffe nutzen. Im Außenbereich sind Lehmputz und natürliche Dämmstoffe Beispiele für den Biotrend, im Innenausbau ist das Thema gesundes Wohnen ein noch stärkerer Wunsch. Förderprogramme und günstige Darlehen forcieren diesen Trend zur energetischen Sanierung.
Mittelfristig wird die Modernisierungskonjunktur auch von Investitionen in den altersgerechten Umbau von Einfamilienhäusern und im Geschosswohnungsbestand getragen. Förderprogramme begünstigen diese Entwicklung, nach einer Studie des Pestel-Instituts müssen bis zum Jahr 2025 rund 1,5 Millionen seniorengerechte Wohnungen geschaffen werden, die meisten davon durch Umbau von Bestandswohnungen. Mittelfristig könnte auch die Diskussion um steigende Mieten weitere Impulse im Wohnungsneubau setzen. Davon profitieren auch die Stuckateure. Reinhold Häken | redaktion@regiomanager.de

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