Sonstige Dienstleistungen in Rhein-Wupper

Family Office: Verluste minimieren

Jetzt ist nicht die Zeit für große Zuwächse, sagen Olaf Krings und Daniel Oyen von der von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office AG. Gleichwohl sei ein gutes Vermögensmanagement so wichtig wie nie.

Das vierköpfige Führungsteam der von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office AG (© Siegfried Dammrath) | Daniel Boss

„Die Reichen werden immer reicher.“ Dieser Satz ist in der aktuellen Krise besonders häufig zu hören und zu lesen. Nach Meinung von Olaf Krings und Daniel Oyen von der von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office AG in Düsseldorf ist diese Behauptung zumindest in ihrer pauschalen Form nicht ganz zutreffend. „Ganz so einfach ist die Welt nun einmal nicht“, betont Olaf Krings. „Viele Wohlhabende bleiben zwar wohlhabend, sehen sich derzeit aber mit großen, spürbaren Einbußen konfrontiert.“ Innerhalb weniger Jahre bündelten sich die ungünstigen Faktoren. „Wir hatten schnell mehrere Krisen hintereinander.“ Den Anfang machte die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns. „Schon dadurch fand eine gewisse Spreizung im Markt statt: Wer profitierte aufgrund seines Portfolios von der Situation bzw. konnte sie aufgrund einer schon weit fortgeschrittenen Digitalisierung im eigenen Unternehmen gut beherrschen? Und wer war in seiner Branche dem Stillstand völlig ausgeliefert?“
So habe Corona bei dem einen zu Verlusten und bei dem anderen zu Gewinnen geführt. Zeit zur Erholung gab es kaum. Denn die nächste Krise folgte auf dem Fuß: „Über die Inflation war ja schon lange diskutiert worden“, erinnert Olaf Krings. Es hieß, sie komme überhaupt nicht und wenn, dann nicht so schnell und nicht so nachhaltig.“ Außerdem hätten nicht wenige offenbar der irrigen Vorstellung angehangen, dass die Zinsen auf ewig so niedrig bleiben würden wie in den vergangenen Jahren. „Die politische Krise ab Februar war dann nicht der Auslöser der negativen wirtschaftlichen Entwicklung, sondern vielmehr der Katalysator.“


Rezession ist wahrscheinlich


„Die relevantesten Faktoren in diesem Jahr sind die Themen Inflation und Zinsentwicklung“, betont auch Daniel Oyen. Dabei soll die Zinsentwicklung ja bekanntlich die Antwort auf die Inflation sein. Dabei gilt es laut Daniel Oyen Folgendes zu bedenken: „Bislang hat die US-Notenbank die Wirtschaft mit diesem Instrument nahezu immer in eine Rezession katapultiert.“ Für Europa sei es ohnehin fast sicher, dass man im ersten Halbjahr 2023 eine Rezession erlebe. „Vielleicht haben die USA noch eine kleine Chance, drum herumzukommen. Allerdings habe ich diesbezüglich wenig Hoffnung. Schließlich laufe die Welt gerade erst in die Phase, in der die Zinserhöhungen ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft mit voller Wucht entfalteten. Ein kleiner Lichtblick: „Auf der Zinsseite werden wir vermutlich schon im kommenden Jahr wieder eine temporäre Entspannung sehen“, meint Daniel Oyen. „Es kann sein, dass die Notenbanken deutlich schneller Senkungen beschließen, als sie es heute ankündigen. Ich halte das für ziemlich wahrscheinlich.“
Voraussetzung wäre eine Abmilderung der Inflation. Was das angeht, setzen die beiden Vermögensspezialisten auf Realismus. „Sie wird vermutlich in den kommenden Monaten zurückgehen, aber sehr wahrscheinlich nicht das niedrige Niveau von vor einigen Jahren erreichen. Für eine gewisse Zeit wird die Inflation tendenziell höher bleiben“, meint Olaf Krings. Und das drücke auf die Bewertungsniveaus. „Es wird dazu führen, dass wir über einen längeren Zeitraum hinweg andere Entwicklungen sowohl am Immobilien- als auch am Aktienmarkt sehen werden, als wir sie zuletzt gewohnt waren. Anders als an der Börse schlägt das Problem auf dem Immobilienmarkt noch nicht erkennbar durch. „Hier herrscht zurzeit Ruhe. Und mit Ruhe meine ich, dass sich kaum mehr etwas tut“, so Olaf Krings. „Das liegt daran, dass die Verkäufer noch die Preise aus den letzten Jahren im Kopf haben. Und die Käufer nicht willens oder in der Lage sind, diese Preise wegen der gestiegenen Zinsen zu bezahlen.“ Es werde eine ganze Zeit dauern, bis sich die tatsächlichen neuen Preise herauskristallisiert hätten. „Das gilt sicherlich für eine ganze Reihe von Märkten.“


Wie reagieren die Unternehmen?


Von Resignation spürt man bei von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office jedoch nichts. „Die Unternehmer tun auch heute das, was sie am besten können: Sie handeln“, sagt Oyen. „Sie sind bereit, tiefgreifende Entscheidungen zu treffen, wenn diese nötig sind.“ Erfolgreiche Unternehmer sind demnach jene, die sich schnellstmöglich an die Gegebenheiten anpassen. Wobei Erfolg hier relativ ist: „Es kann heute nicht um die großen Zuwächse gehen, sondern vor allem um die Reduzierung von Verlusten“, meint Krings. Es sei wirklich „eine Zeitenwende“: Jede der genannten Krisen allein würde schon reichlich Volatilität auslösen. Wir aber haben es mit einem Krisen-Mix zu tun.“
Deswegen, betonen beide Berater, ist es in nächster Zeit so bedeutsam wie nie, ein gutes Vermögensmanagement zu haben. „Es sollte völlige Klarheit über die Vermögensstruktur herrschen.“ Davon abgeleitet ergeben sich die vielleicht wichtigsten Fragen: Muss ich reagieren? Oder kann ich es aussitzen? „2022 hat gezeigt, wie sinnvoll es sein kann, auch mal Liquidität zu halten“, so Olaf Krings. Zuvor habe es stets geheißen: „Leg das Geld am besten an, zur Not kannst du dir ja noch einen Kredit besorgen.“ Diese Philosophie dürfte nun erst einmal ausgedient haben und vielleicht längst vergessene Prinzipien erfahren neue Aktualität. Liquidität kann sehr wertvoll sein, auch wenn kurzfristig die Inflation daran zehrt. „Aber wenn ich Anfang des Jahres nicht investiert habe, dann habe ich nur die Inflation verloren – und nicht zusätzlich die negative Marktperformance in mindestens gleicher Höhe.“
Daniel Boss | redaktion@regiomanager.deDaniel Boss
| redaktion@regiomanager.de

von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office

Königsallee 96
40212 Düsseldorf

0211 22982010

Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office finden Sie HIER

Teilen:

Fotostrecke

Daniel Oyen und Olaf Krings (v.l.) sind Partner bei der von Plettenberg, Conradt und Cie. Family Office AG (© Siegfried Dammrath)

Daniel Oyen und Olaf Krings (v.l.) sind Partner bei der von Plettenberg, Conradt und Cie. Family Office AG (© Siegfried Dammrath)

(© ­­­mojo_cp − stock.adobe.com)

Das vierköpfige Führungsteam der von Plettenberg, Conradt & Cie. Family Office AG (© Siegfried Dammrath) | Daniel Boss

Weitere Insights der Branche Sonstige Dienstleistungen in Rhein-Wupper

Wach- und Schließ- gesellschaft Wuppertal: Wachstum fast von selbst
Sicherheitsdienstleister 30.03.2023

Wach- und Schließ- gesellschaft Wuppertal: Wachstum fast von selbst

Sicherheitsunternehmen, die regional perfekt aufgestellt sind und echte Dienstleister sein wollen, sind hoch gefragt: ein Beispiel aus dem Bergischen Land.

Thelen Gruppe: Wohndesign als Gesamterlebnis
Sonstige Dienstleistungen 15.11.2022

Thelen Gruppe: Wohndesign als Gesamterlebnis

Wo Räume nicht nur mit Möbeln bestückt sind, sondern zum außergewöhnlichen Erlebnis werden, da haben die Wohnexperten der Thelen Gruppe...

Newsletter abonnieren

Newsletter abonnieren und Brancheninfos erhalten

Datenschutz*