Management

Unternehmenspraxis

Die think about IT GmbH mit Sitz in Bochum ist auf professionelle IT-Lösungen spezialisiert. Die digitale Rundum-Versorgung inklusive hochwertiger Hardware- und Security-Beratung schätzen regional ansässige Mittelständler genauso wie global operierende Konzerne und Großkanzleien.

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von Regiomanager 01.05.2016
(Foto: ©Fotomanufaktur JL – stock.adobe.com)

PERSONAL & KARRIERE

IAB-Arbeitsmarktbarometer: Aussichten leicht gedämpft

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai um 0,1 Punkte gefallen. Dennoch liegt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit 102,3 Punkten weiter deutlich im positiven Bereich. Dies ist auf die sehr guten Beschäftigungsaussichten zurückzuführen, während die Erwartungen für die Arbeitslosigkeit leicht negativ sind. Die Teilkomponente für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit liegt mit 99,3 Punkten im neutralen bis leicht negativen Bereich, 0,1 Punkte niedriger als im April. Auch wenn sich die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit bisher günstig entwickelt habe, gingen die Arbeitsagenturen für die nächsten drei Monate nun von einer leichten Zunahme aus. Vor allem mit dem Eintritt der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt könne es vermehrt zu Arbeitslosmeldungen kommen. Die insgesamt hohe Zuwanderung sei aber auch einer der Faktoren, die zur guten Beschäftigungsentwicklung beitrügen. Die Beschäftigungskomponente des Arbeitsmarktbarometers liegt mit 105,3 Punkten weit im positiven Bereich. Allerdings gab es gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 0,2 Punkte, seit Jahresbeginn sogar um 1,5 Punkte. Die außerordentlich starke Beschäftigungsentwicklung dürfte damit etwas gedämpft werden. Neben den Zuwanderern beteiligten sich auch bereits hier lebende Frauen und ältere Menschen stärker am Arbeitsmarkt. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

[BILD1]RECHT & FINANZEN

Erfüllung des gesetzlichen Mindestlohns

Der Arbeitgeber schuldet nach einem aktuellen Urteil des Bundesarbeitsgerichtes den gesetzlichen Mindestlohn für jede tatsächlich geleistete Arbeitsstunde. Er erfüllt den Anspruch durch die im arbeitsvertraglichen Austauschverhältnis als Gegenleistung für Arbeit erbrachten Entgeltzahlungen, soweit diese dem Arbeitnehmer endgültig verbleiben. Die Erfüllungswirkung fehlt nur solchen Zahlungen, die der Arbeitgeber ohne Rücksicht auf tatsächliche Arbeitsleistung des Arbeitnehmers erbringt oder die auf einer besonderen gesetzlichen Zweckbestimmung (z.B. § 6 Abs. 5 ArbZG) beruhen. Das Arbeitsverhältnis der in Vollzeit beschäftigten Klägerin bestimmt sich nach einem schriftlichen Arbeitsvertrag, der neben einem Monatsgehalt besondere Lohnzuschläge sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld vorsieht. Die Klägerin hat geltend gemacht, ihr Monatsgehalt und die Jahressonderzahlungen müssten ebenso wie die vertraglich zugesagten Zuschläge für Mehr-, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit auf der Basis des gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro brutto/Stunde geleistet werden. Das Arbeitsgericht hat die Klage abgewiesen. Das Landesarbeitsgericht hat der Klägerin Nachtarbeitszuschläge in Höhe von 0,80 Euro brutto zugesprochen und im Übrigen die Berufung der Klägerin zurückgewiesen. Die Revision der Klägerin ist erfolglos geblieben. Die Klägerin hat aufgrund des Mindestlohngesetzes keinen Anspruch auf ein erhöhtes Monatsgehalt, erhöhte Jahressonderzahlungen sowie erhöhte Lohnzuschläge. Der gesetzliche Mindestlohn tritt als eigenständiger Anspruch neben die bisherigen Anspruchsgrundlagen, verändert diese aber nicht. Der nach den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden bemessene Mindestlohnanspruch der Klägerin für den Zeitraum Januar bis November 2015 ist erfüllt, denn auch den vorbehaltlos und unwiderruflich in jedem Kalendermonat zu 1/12 geleisteten Jahressonderzahlungen kommt Erfüllungswirkung zu. Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 25. Mai 2016 – 5 AZR 135/16 – Vorinstanz: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 12. Januar 2016 – 19 Sa 1851/15 –

Fusion der Finanzplätze Frankfurt/Main und London hilft deutschen Firmen

Ein Zusammenschluss der Deutschen Börse und der London Stock Exchange würde Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit geben, mehr Investoren zu finden. Davon könnten insbesondere Mittelständler profitieren. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Das Gros der deutschen Unternehmen finanziert sich noch immer nicht über Aktien und Anleihen, sondern über klassische Bankkredite. Eine Fusion der beiden Finanzplätze Frankfurt/Main und London könnte das ändern: Der Zusammenschluss würde deutschen Unternehmen Zugang zu großen internationalen Investoren verschaffen, ohne dass die Firmen in London präsent sein müssen. Zudem reduziert ein größerer Finanzplatz laut IW-Studie, die für die Deutsche Börse Group erstellt wurde, die Gefahr, dass Firmen ihre Aktien oder Anleihen zu ungünstigen Preisen emittieren müssen, weil mehr Wettbewerb unter den Händlern besteht. Wenn sich die beiden Börsen zusammenschlössen, würde das zudem die Zahl der Händler von deutschen Wertpapieren erhöhen – was voraussichtlich dafür sorge, dass Wertpapiere zu günstigeren und vor allem unverzerrten Kursen gehandelt würden. So würden neben den Firmen auch die deutschen Sparer von der Fusion profitieren. Ihnen käme der Zusammenschluss zusätzlich entgegen, weil das aktuelle Niedrigzinsumfeld nur geringe Renditechancen bietet.

Ausbildung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Berufsausbildungen sind sowohl für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als auch für Ausbildungsbetriebe eine Chance – so geht es aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Den jungen Flüchtlingen erleichtern sie die Integration in Deutschland, für Ausbildungsbetriebe mit ihren zunehmenden Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsstellen erschließen sich neue Potenziale. Kinder und Jugendliche, die ohne Angehörige in Deutschland Zuflucht suchen, gelten rechtlich als besonders schutzwürdig. Ihre Zahl hat stark zugenommen. Im Jahr 2015 sind nach vorläufigen Zahlen über 50.000 unbegleitete Minderjährige nach Deutschland gekommen. Seit dem Jahr 2008 öffnet Deutschland für viele dieser unbegleiteten Minderjährigen schrittweise den Ausbildungsmarkt. Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften widmen ihnen eine hohe Aufmerksamkeit und treten für ihre Integration in der Ausbildung ein. Die Jugendhilfe unterstützt die jungen unbegleiteten Flüchtlinge bei ihrer Integration und Ausbildung. Mit der Volljährigkeit fällt diese Unterstützung aber häufig weg. Die interviewten Experten empfehlen eine Unterstützung über die Volljährigkeit hinaus. Sie beobachten bei vielen unbegleiteten Minderjährigen teils tiefe Verwundungen, aber auch große psychische und physische Stärke. Diese könne den Jugendlichen auch bei einer Ausbildung zugutekommen. Würden die Zugänge weiter erleichtert, wären Betriebe und unbegleitete Minderjährige entlastet.

[BILD2]MANAGEMENT

Ausländische Unternehmen investieren wenig in Forschung und Entwicklung

Die Investitionen privater Unternehmen in Forschung und Entwicklung (FuE) sind zwischen 2011 und 2013 weiter gestiegen. Dabei investierten Unternehmen, die mehrheitlich vom Ausland aus kontrolliert werden, weniger als in den Jahren zuvor. Heimische Unternehmen gaben demgegenüber allerdings mehr Geld aus und stockten dafür auch ihr Personal auf. Das zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Fast zwölf Milliarden Euro haben alle ausländischen Unternehmen zusammengenommen 2013 in Deutschland für FuE ausgegeben, was mehr als eine Milliarde Euro weniger als noch in 2011 war. Die Zahl der FuE-Beschäftigten ist in diesen Unternehmen von 90.900 auf 80.800 Personen gesunken. Allerdings investierten ausländische Unternehmen mit 37 Prozent einen relativ großen Anteil ihrer FuE-Aufwendungen in Spitzentechnologiebranchen wie der Pharmaindustrie und dem Luft- und Raumfahrzeugbau – unter deutschen Unternehmen seien es mit nur 21 Prozent deutlich weniger. Forschende Unternehmen sind wie erwartet deutlich effizienter als nicht forschende. Die DIW-Studie zeigt zudem, dass ausländisch kontrollierte forschende Unternehmen eine um 13 Prozent höhere Arbeitsproduktivität aufweisen als einheimische. Teile multinationaler Unternehmen profitieren oft von ihrer internationalen Präsenz, während das nicht bei allen forschenden einheimischen Unternehmen der Fall ist.

KONJUNKTUR

Deutsche Konjunktur bleibt stabil

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aktualisiert und angesichts des über Erwarten günstigen ersten Quartals leicht angehoben. Für dieses Jahr wird wegen der erhöhten Ausgangslage nun ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent erwartet. Das Jahr 2017 wird bei stabiler Aufwärtsentwicklung der Konjunktur, aber wegen eines geringeren Überhangs mit einem Wachstum von 1,3 Prozent prognostiziert. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin recht positiv; die zuwanderungsbedingte Erhöhung des Erwerbspersonenpotenzials hat die Arbeitslosigkeit bisher nicht ansteigen lassen. Bei den Verbraucherpreisen ist die Trendwende eingeleitet und sie werden wieder anziehen.

Welthandel fällt in Stagnation zurück

Der Containerumschlag-Index des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) lag im April mit 117,7 leicht unter dem Niveau des Vormonats (117,8). Nach einem leichten Zwischenhoch um die Jahreswende stagniert der Welthandel damit allem Anschein nach wieder bei Werten, die für die zweite Jahreshälfte 2015 typisch waren. Die Schnellschätzung für April stützt sich auf Angaben von 39 Häfen, die rund drei Viertel des im Index abgebildeten Umschlags tätigen. Die Angaben für März blieben unverändert. In den Index gehen die vom ISL im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 81 internationalen Häfen ein, die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags tätigen. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivitäten.

[BILD3]FACHKRÄFTE

Meister braucht das Land

Wer nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung noch eine Fortbildung zum Meister, Techniker oder Fachwirt macht, profitiert in vielfacher Hinsicht: Sogenannte Fortbildungsabsolventen sind seltener arbeitslos als Akademiker, verdienen ähnlich gut und sind am Arbeitsmarkt besonders gefragt. Im März 2016 gab es in 35 von 102 Fortbildungsberufen mehr offene Stellen als Arbeitslose und damit einen Fachkräfteengpass. Knapp fünf Jahre zuvor war dies in erst 22 Berufen der Fall. So hat es das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer Studie herausgefunden. Dabei gebe es regionale Unterschiede: Vor allem in Süddeutschland fehlten in Metall- und Elektroberufen qualifizierte Mitarbeiter. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sollten daher verstärkt überregional nach neuen Mitarbeitern suchen. Zudem könnten Firmen ihre Mitarbeiter unterstützen, Fortbildungen zu absolvieren, etwa durch Freistellungen oder Kostenbeteiligungen. Auch die Digitalisierung biete Chancen, die Fachkräfteengpässe abzumildern: Vor allem in der Automatisierungstechnik und der Elektrotechnik könnten computergesteuerte Maschinen die Spezialisten entlasten. Das gehe im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich kaum. Zum einen seien dort die technischen Voraussetzungen in der Regel nicht gegeben, zum anderen müssten auch rechtliche und ethische Argumente bedacht werden. Beispielsweise fehle in Deutschland die Akzeptanz für Pflegeroboter. Daher sei gerade in diesem Berufsfeld zusätzliches Personal nötig.

Stefan Mülders | redaktion@regiomanager.de

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