Management

Unternehmenspraxis

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von Regiomanager 01.05.2017
(Foto: © psdesign1 – stock.adobe.com)

[BILD1]PERSONAL & KARRIERE

Arbeitsmarkt bleibt im Aufwind

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer zeigt im April weiterhin sehr gute Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verbleibt auf dem hohen Vormonatswert von 104,4 Punkten. Die Entwicklung stütze sich vor allem auf die steigende Beschäftigung. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers gewinnt im April gegenüber dem Vormonat 0,1 Punkte hinzu und liegt mit 106,6 Punkten deutlich im positiven Bereich. Zum einen gebe es einen generellen Aufwärtstrend, der vor allem auf der Entwicklung im Dienstleistungsbereich beruhe. Hinzu komme, dass die Konjunktur derzeit rundlaufe. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit gibt zwar im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte nach, liegt mit 102,2 Punkten aber weiter auf einem guten Niveau. Der Arbeitsmarkt sei aufnahmefähig, zugleich sänken die Entlassungen. Das Verhältnis von offenen Stellen zu potenziellen Bewerbern habe sich in den letzten Jahren deutlich zugunsten der Arbeitnehmer entwickelt. Deshalb versuchten Betriebe, ihre Mitarbeiter länger zu halten. Damit gingen die Neuzugänge in Arbeitslosigkeit trotz der zusätzlichen Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen zurück. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Fachkräfteengpass – Mangel ist die Regel

Deutschlandweit können Firmen bereits etwa jede zweite Stelle nur schwer besetzen. Dabei gibt es aber große regionale Unterschiede, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Der Süden leidet besonders: In Baden-Württemberg schrieben Unternehmen 2016 rund 72 Prozent aller Stellen in sogenannten Engpassberufen aus – hier gibt es mehr offene Stellen als Bewerber. In Bayern waren es 65 Prozent, in Hessen 58 Prozent. Nordrhein-Westfalen steht mit rund 16 Prozent noch relativ gut da.
Eine Verbesserung sei nach Ansicht der IW-Forscher nicht in Sicht. In Westdeutschland geht voraussichtlich rund jeder dritte Arbeitnehmer in den kommenden 15 Jahren in Rente. In Ostdeutschland sind es in manchen Regionen sogar bis zu 42 Prozent – besonders die ländlichen Gebiete sind stark betroffen. Und im Osten wird sich die Lage zudem noch schneller zuspitzen, denn dort können die Unternehmen auch überdurchschnittlich viele Ausbildungsplätze nicht besetzen. In manchen Regionen blieben 2016 bis zu 25 Prozent aller Lehrstellen unbesetzt. Abhilfe schaffen könnte eine stärkere Mobilität von Auszubildenden und Arbeitslosen. Denn oft gibt es zwar geeignete Kandidaten und Fachkräfte – nur nicht immer in der Region, in der sie gesucht werden. Die IW-Studie zeigt, dass deutschlandweit rund 42.700 Stellen besetzt werden könnten, wenn Arbeitslose und Jugendliche mobiler wären und das Bundesland wechseln würden.

Umwandlung von Minijobs in
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Mit der Einführung des Mindestlohns im Januar 2015 ist die Zahl der Minijobs um 125.000 zurückgegangen. Der Rückgang wurde jedoch teilweise durch eine verstärkte Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausgeglichen. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Zahl der umgewandelten Minijobs verdoppelt. Ein Teil dieser Umwandlungen hat dabei andere Stellen ersetzt. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Unmittelbar nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns lag die Zahl der Umwandlungen bei fast 110.000 – und damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (53.000). Dabei wurden verstärkt Minijobs von Frauen, Älteren, Ostdeutschen sowie von Beschäftigten in mittelgroßen Betrieben in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt. In Betrieben mit relativ vielen Minijobs wurden diese nicht nur häufiger umgewandelt, in ihnen endeten auch tendenziell mehr geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Zudem wurden dort weniger neue Minijobs geschaffen. Die Zahl der Umwandlungen selbst hatte keinen zusätzlichen Effekt auf den Abbau der geringfügigen Beschäftigung im Betrieb. Allerdings gab es bei mehr umgewandelten Minijobs in einem Betrieb auch mehr Abgänge aus sozialversicherungspflichtigen Jobs. In der Studie stellte sich heraus, dass sich die Stabilität der umgewandelten Beschäftigungsverhältnisse im Vergleich zu den beiden Vorjahren sogar etwas erhöht hat.

[BILD2]KONJUNKTUR

Deutsche Wirtschaft trotzt zahlreichen Risiken

Die deutsche Wirtschaft hält Kurs und dürfte auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres überdurchschnittlich wachsen. Laut Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) wird das Bruttoinlandsprodukt nach 0,6 Prozent im Auftaktquartal um weitere 0,4 Prozent im zweiten Vierteljahr steigen. Der Indexstand des Barometers liegt mit 104 Punkten für das zweite Quartal weiter klar über der 100-Punkte-Marke, die für einen durchschnittlichen Zuwachs der deutschen Wirtschaft steht. Trotz zahlreicher Risiken entwickle sich die deutsche Wirtschaft robust und dazu trage zunehmend die Industrie bei. Die Unternehmen hätten im vergangenen halben Jahr ihre Auftragsbücher gut gefüllt, die Industrieproduktion wurde seit Jahresbeginn deutlich ausgeweitet und die Unternehmensstimmung sei außerordentlich gut. Dies läge wohl auch an der robusten Exportentwicklung. Zudem stützten die konsumnahen Dienstleistungsbereiche weiterhin das Wachstum: Der private Konsum bliebe aufwärtsgerichtet, der Beschäftigungsaufbau setze sich fort und die Lohnzuwächse blieben spürbar. In realer Rechnung würden die Arbeitseinkommen von der anziehenden Teuerung gebremst. Wenig ändern dürften sich die nach wie vor schwachen Unternehmensinvestitionen. Zwar seien die Produktionskapazitäten mittlerweile gut ausgelastet, allerdings dämpften die wirtschaftspolitischen Risiken aufgrund der bevorstehenden Wahlen in wichtigen europäischen Ländern, der Brexit-Verhandlungen und der noch immer unklaren Ausrichtung der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik die Ausgabebereitschaft der Unternehmen.

Aufschwung festigt sich

Die deutsche Wirtschaft befindet sich nun schon im fünften Jahr eines moderaten Aufschwungs. Die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung nimmt allmählich zu, und die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten dürften mittlerweile die Normalauslastung leicht überschritten haben. Davon gehen die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten für die Bundesregierung aus. Die konjunkturelle Dynamik bleibt dabei im Vergleich zu früheren Aufschwungphasen gering, auch weil der wenig schwankungsanfällige Konsum die Hauptantriebskraft ist. Einer stärkeren Kapazitätsanspannung wirkt zudem entgegen, dass die Nettozuwanderung das Produktionspotenzial erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 1,5 Prozent und im kommenden Jahr um 1,8 Prozent zulegen. Nach einem Anstieg der Verbraucherpreise von nur 0,5 Prozent im Jahr 2016 werden im Prognosezeitraum mit 1,8 Prozent im Jahr 2017 und 1,7 Prozent im Jahr 2018 wohl wieder merklich höhere Raten erreicht. Der „Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose“ gehören zurzeit das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung, das ifo Institut Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München in Kooperation mit der KOF Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich, das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sowie das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien an.

[BILD3]RECHT & FINANZEN

Abgekürzte Kündigungsfrist in der Probezeit

Sieht der Arbeitsvertrag eine Probezeit von längstens sechs Monaten vor, kann das Arbeitsverhältnis gemäß § 622 Abs. 3 BGB ohne weitere Vereinbarung von beiden Seiten mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden. Ist jedoch in einem vom Arbeitgeber vorformulierten Arbeitsvertrag in einer weiteren Klausel eine längere Kündigungsfrist festgelegt, ohne unmissverständlich deutlich zu machen, dass diese längere Frist erst nach dem Ende der Probezeit gelten soll, ist dies vom Arbeitnehmer regelmäßig dahin zu verstehen, dass der Arbeitgeber schon während der Probezeit nur mit der vereinbarten längeren Frist kündigen kann. Die Bestimmungen des vorformulierten Arbeitsvertrags sind als allgemeine Geschäftsbedingungen so auszulegen, wie sie ein durchschnittlicher, regelmäßig nicht rechtskundiger Arbeitnehmer versteht. BAG, Urteil vom 23. März 2017 -6 AZR 705/15-

Höhere Kapitalforderungen: Am Ende leiden die Unternehmen

61 europäische Banken sollten bis 2012 ihre Kapitaldecke erhöhen, um ausreichend Puffer für zukünftige Krisen aufzubauen. Wie eine Studie der Forschergruppe um Reint E. Gropp vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt, setzten die Banken diese Forderung zwar in die Tat um – aber nicht durch frisches Kapital, sondern durch die Verringerung des Kreditangebots. Banken haben grundsätzlich mehrere Optionen, um ihre Kernkapitalquote zu erhöhen: frisches Kapital aufnehmen oder ihr Kreditangebot reduzieren. Bedenklich für die Realwirtschaft könnte es z.B. werden, wenn viele Banken gleichzeitig ihr Kreditangebot reduzieren und andere Teile des Finanzsystems nicht einspringen können. Um ihr Risikokapital zu reduzieren, können Banken außerdem Kredite mit Staatsanleihen ersetzen, die nach wie vor bevorzugt behandelt werden und ein Risikogewicht von null haben. Banken müssen für Staatsanleihen der Länder der Eurozone also in der Regel kein Eigenkapital vorhalten. Dabei bleibt aber fraglich, ob dadurch nicht nur die Versorgung mit Krediten ein Problem wird, sondern auch, ob neue Stabilitätsrisiken im Finanzwesen entstehen. Die Forschergruppe um Reint E. Gropp konnte zeigen, dass EBA-Banken ihre Kernkapitalquote um 1,9 Prozentpunkte stärker erhöhten als die Vergleichsgruppe. Dies erreichten sie vor allem, indem sie das Kreditvolumen um 16 Prozent reduzierten. Fünf Prozentpunkte weniger Bilanzwachstum, sechs Prozentpunkte weniger Wachstum der Investitionen und fünf Prozentpunkte weniger Umsatzanstieg seien die Konsequenzen für Unternehmen, die auf größere Kredite von EBA-Banken angewiesen waren. Wenn die Politik eine höhere Kapitaldecke der Banken fordert, es ihnen aber selbst überlässt, wie sie dieses Ziel erreichen, dann könne das eindeutige negative Effekte auf die Realwirtschaft haben.

[BILD4]WELTWIRTSCHAFT

Europa-Strategien chinesischer Investoren

Je nach Zielland verfolgen chinesische Investoren in der Europäischen Union unterschiedliche Strategien. Für Investitionen in Westeuropa ist die Hauptmotivation der Zugang zu fortschrittlichen Technologien. Dort wird aus China mehrheitlich durch den Erwerb von Unternehmensanteilen investiert, z.B. von „Hidden Champions“, also Marktführern in ihrem speziellen Marktsegment. In Mittel- und Osteuropa werden dagegen öfter Neugründungen vorgenommen. Hier geht es für chinesische Investoren eher darum, sich einen Eintritt in den EU-Binnenmarkt zu verschaffen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Bei Neugründungen wirkten sich Lohnstückkosten, die Größe des industriellen Sektors und die Regulierungsdichte eher negativ auf die Investitionen aus China aus. Solide Institutionen, die auf stark regulierte, härter umkämpfte Märkte hinweisen, wirkten eher abschreckend auf chinesische Investoren. Hier wiesen Chinesen möglicherweise ein anderes Risikoempfinden aus als westliche Investoren. Chinesische Direktinvestitionen im Ausland erreichten im Jahr 2015 über 145 Milliarden US-Dollar und die EU ist dabei die erste Zielregion. Zunehmend werden aber diese Investitionen kritisch beäugt und Forderungen nach einem besseren Zugang europäischer Investoren zum chinesischen Markt laut. Stefan Mülders | redaktion@regiomanager.de

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