Datenschutz

KI-Kompetenz – was bedeutet das und wer benötigt diese?

Mit der im August 2024 in Kraft getretenen KI-Verordnung sind mehrere stufenweise wirksam werdende Regelungen verbunden. Zum 02.02.2025 trat nun der Teil der KI-Verordnung in Kraft, der für die Unternehmen und Behörden die Pflicht zur Vermittlung einer ausreichenden KI-Kompetenz enthält (Art. 4 KI-VO).

( © Jürgen Fälchle – stock.adobe.com)

„Die Anbieter und Betreiber von KI-Systemen ergreifen Maßnahmen, um nach besten Kräften sicherzustellen, dass ihr Personal und andere Personen, die in ihrem Auftrag mit dem Betrieb und der Nutzung von KI-Systemen befasst sind, über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügen, wobei ihre technischen Kenntnisse, ihre Erfahrung, ihre Ausbildung und Schulung und der Kontext, in dem die KI-Systeme eingesetzt werden sollen, sowie die Personen oder Personengruppen, bei denen die KI-Systeme eingesetzt werden sollen, zu berücksichtigen sind.“ Dieser Marathon-Satz aus der KI-Verordnung beschreibt, was nun zu tun ist.
Anbieter sind dabei Stellen, die KI-Systeme oder KI-Modelle in Verkehr bringen. Betreiber in diesem Sinne sind Stellen, die KI-Modelle oder KI-Systeme beruflich nutzen – das wird die Mehrzahl der Stellen Unternehmen und Behörden sein. Beide sind nun in der Pflicht, ihren Mitarbeitern das erforderliche Know-how zu vermitteln.

 

Was gehört zur KI-Kompetenz?

Das hängt vor allem davon ab, was mit der KI im Unternehmen gemacht werden soll. Wollen Sie Mitarbeiter oder Kundendaten analysieren, sortieren oder ähnliches, so stehen datenschutzrechtliche Themen im Vordergrund. Wenn Sie Grafiken, Texte, Filme oder Musik erstellen oder bearbeiten wollen – bspw. zu Werbezwecken, so stehen urheberrechtliche Themen im Vordergrund. Auf jeden Fall gehören Informationen zur KI-Kompetenz, die das schützenswerte Know-How des Unternehmens vor der Verarbeitung mit der KI schützen – also bspw. Maßnahmen zur Informationssicherheit. Genauso die wesentlichen Inhalte der KI-Verordnung. Darüber hinaus gehört zwingend dazu, wie die KI, bspw. ein LLM wie ChatGPT in der Praxis genutzt wird – also wie sichere funktionierende Prompts erstellt werden.

 

Wie vermittelt man KI-Know-how?

Die KI-VO schreibt nicht vor, wie KI-Kompetenz vermittelt werden soll. Im einfachsten Fall kann ein Merkblatt oder Heft genutzt werden, um die wichtigsten Informationen zu transportieren. Ähnlich funktionieren standardisierte Online-Trainings. So oder ähnlich können KI-Grundlagen vermittelt werden. Darüber hinaus müssen unternehmensinterne Prozesse und Richtlinien zu KI vermittelt werden, die vor dem Einsatz von KI-Modellen und Systemen in Kraft gesetzt werden sollten. Dazu bieten sich interne Workshops oder Trainings an, die von Mitarbeitern oder Trainern vermittelt werden.
KI-Kompetenz ist also kein Mysterium, wie der Verordnungstext zunächst vermuten lässt. Zudem stehen inzwischen zahlreiche Dienstleister zur Verfügung, die dabei helfen, die Richtlinien und Prozesse zu entwickeln und die Trainings durchzuführen.

Teilen:

Newsletter abonnieren

Newsletter abonnieren und Brancheninfos erhalten

Datenschutz*