Mobilität & Logistik

Mitarbeiterqualifikationen in der Transportbranche

Mitarbeiterqualifikationen in der Transportbranche haben vielseitige Vorteile. Teilweise gelten diese für das Unternehmen, andererseits gleichermaßen für die Mitarbeitenden.
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von Regiomanager 25.10.2021
Foto: © industrieblick – stock.adobe.com

Die richtigen Mitarbeiterqualifikationen sind in vielen Sparten essenziell, da sie die Voraussetzungen für ein Vorankommen der Firma sowie der Mitarbeitenden schaffen. Gleiches gilt für die Transportbranche. In verschiedenen Bereichen dieses Sektors gibt es Möglichkeiten, die Mitarbeitenden zielführend fortzubilden. Welche Optionen sind sinnvoll?

Vorteile für das Unternehmen

Wenn ein Angestellter oder eine Angestellte sich zum Beispiel in einem bestimmten Bereich weiterbildet, kann er oder sie diesbezüglich zum Experten werden und zusätzliches Wissen in das Unternehmen einbringen. Das steigert womöglich die Effizienz im Alltag oder sogar die Umsätze. In einigen Feldern kann es zudem notwendig sein, die Mitarbeitenden zu qualifizieren.

Dies hat zum einen womöglich rechtliche Gründe. Bestimmte Arbeiten in der Logistikbranche dürfen ohne eine entsprechende Qualifizierung nicht ausgeführt werden (dazu gleich mehr). So kann es nötig sein, einen neuen Mitarbeitenden im entsprechenden Bereich gleich zum Einstieg zu qualifizieren.

Alternativ kann dies bei einem späteren Wechsel in dieses Tätigkeitsfeld geschehen. Darüber hinaus können Entwicklungen in der Branche dafür sorgen, dass die Qualifizierung einiger Angestellten unabdingbar ist, um die Konkurrenzfähigkeit zu behalten. Schließlich ist die Transportbranche hart umkämpft. Spezielles, tiefgehendes Wissen kann auf dem Markt einige Vorteile ermöglichen.

Vorteile für Mitarbeitende und die Attraktivität der Firma

Zudem können Mitarbeiterqualifizierungen neben weiteren Aspekten dafür sorgen, dass ein Unternehmen für potenzielle Angestellte attraktiv wird. Die Firma zeigt den Bewerbern und Bewerberinnen auf diese Weise, dass sie Interesse an ihrem Fortkommen hat.

Es wird von Beginn an deutlich, dass das Unternehmen womöglich bereit ist, die Grundlage für den Wechsel in eine bessere Position zu schaffen. Dies eröffnet Karrierechancen. Gleichzeitig wird den Mitarbeitenden, die bereits in der Firma tätig sind, auf diese Weise demonstriert, dass sie geschätzt werden und ebenfalls Möglichkeiten für einen Aufstieg erhalten.

Bereiche für Mitarbeiterqualifikationen in der Transportbranche

In der Transportbranche gibt es gleich mehrere Arbeitsbereiche, in denen Mitarbeitende auf unterschiedliche Weise qualifiziert werden können. Allen voran zählen dazu:

  • die Arbeit im Lager
  • das Fahren bzw. der Transport selbst
  • die Organisation und Arbeit im Büro

Dabei können einzelne Qualifizierungen sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Mitarbeitende mit entsprechender Ausbildung in der Sparte sinnvoll sein. Bei der Auswahl der konkreten Weiterbildung ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese zu den Talenten des individuellen Angestellten oder der Angestellten passt und gleichzeitig der Firma einen konkreten Mehrwert bietet.

Qualifikationen für Lagerarbeiter*innen

Viele Unternehmen in der Transportbranche haben ein eigenes Lager, in dem Waren vor dem Weitertransport untergebracht, sortiert und verladen werden. Mitarbeitende, die in diesem Bereich tätig sind, können auf verschiedene Weise qualifiziert werden.

Qualifikation zum Führen von Lager-Fahrzeugen

Eine Option der Weiterbildung im Bereich des Lagers bezieht sich auf das Fahren der in diesem Indoor-Bereich benötigten Fahrzeuge. Hierzu gehören allen voran Gabelstapler. Die entsprechende Qualifizierung ist zwingend notwendig, um ein solches Fahrzeug zu führen. So dürfen laut Gesetz nur Personen über 18 Jahren, die einen Lehrgang für den Gabelstaplerschein erfolgreich absolviert haben, hierfür eingesetzt werden.

Die Gründe hierfür liegen unter anderem in verschiedenen Aspekten der Sicherheit,

für die ein umfangreiches Wissen notwendig ist. Diese Kompetenzen beinhalten unter anderem den Umgang mit dem Gerät in engen Bereichen sowie die Beachtung der anderen im Lager tätigen Mitarbeitenden.

Geeignet ist dieser Lehrgang womöglich für Hilfsarbeiter oder Einsteiger in der Logistikbranche, die den nächsten Schritt in ihrer Karriere gehen und vielfältigere Aufgaben übernehmen möchten.

Qualifikation von Logistikmeister*innen

Eine weitere Möglichkeit zur Mitarbeiterqualifizierung für das Lager besteht in einer Weiterbildung zum/zur Logistikmeister*in. Diese können unter anderem Personen, die vier Jahre Berufserfahrung oder eine Ausbildung im Bereich der Logistik (zum Beispiel Fachkraft für Lagerlogistik) vorweisen, absolvieren.

Angeboten wird sie unter anderem von verschiedenen IHKs. In Vollzeit dauert die Weiterbildung mehrere Monate, wenn sie in Teilzeit, also abends und an den Wochenenden absolviert wird, erstreckt sich der Zeitraum je nach Anbieter über zwei bis drei Jahre.

Qualifikationen für Fahrer*innen

In der Transportbranche spielen die Fahrer*innen eine zentrale Rolle. Ohne sie können die Leistungen der Firmen nicht erbracht werden. Bei dieser Berufsgruppe gibt es ebenfalls Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Mitarbeitenden zu qualifizieren bzw. qualifizieren zu lassen.

Erweiterung des Führerscheins

Für LKW-Fahrer*innen besteht eine solche Option zum Beispiel in der Erweiterung des Führerscheins. Womöglich hat eine Transportfirma viele verschiedene LKWs unterschiedlicher Größen, mit denen das Alltagsgeschäft bewältigt wird.

Hat ein Fahrer oder eine Fahrerin einen

Führerschein der Klassen C1 oder C1E, bestehen gewisse Einschränkungen. So kann man mit dem C1-Führerschein nur Transportmittel bis zu einem Gewicht von maximal 7,5 Tonnen bewegen. Der Anhänger darf höchstens 750 Kilo wiegen. Bei der Klasse C1E darf der Anhänger schwerer als 750 Kilogramm sein, das Gesamtgewicht des Gefährts samt Anhänger jedoch nicht über 12 Tonnen betragen.

Dies stellt im Alltagsgeschäft womöglich eine gewisse Einschränkung dar – sowohl für den Fahrer oder die Fahrerin selbst als auch für die Flexibilität des Unternehmens. Erwirbt der Mitarbeitende nun den Führerschein der Klasse CE, gibt es keine Gewichtsbeschränkung mehr.

Dies gilt sowohl für den LKW und den Anhänger. Er kann mit diesem Führerschein also problemlos einen Vierzigtonner steuern. Die Voraussetzungen für den Erwerb des Führerscheins des Klasse CE sind ein Mindestalter von 21 Jahren sowie der Besitz des C1 Führerscheins.

Spezielle Weiterbildungen für Gefahrguttransporte

Wenn das Transportunternehmen verschiedene Gefahrgüter transportiert, benötigen die Fahrer*innen hierfür eine entsprechende Qualifikation, ohne die ihnen solche Transporte gesetzlich nicht erlaubt sind. Zu solchen Stoffen gehören unter anderem:

  • giftige Stoffe
  • explosive Stoffe
  • entzündliche Stoffe
  • radioaktive Stoffe

Die entsprechende Mitarbeiterqualifizierung lässt sich in Form des Erwerbs eines sogenannten ADR-Scheins umsetzen. Diese Schulung wird von verschiedenen Weiterbildungsakademien angeboten. Falls das Unternehmen in diesem Bereich noch nicht tätig ist, kann eine entsprechende Weiterbildung der Fahrer natürlich gleichzeitig ein neues Geschäftsfeld ermöglichen bzw. eröffnen.

Qualifikationen für Büromitarbeiter*innen in der Transportbranche

Neben den Fahrer*innen und Lagermitarbeiter*innen kann das Büropersonal eines Transportunternehmens weiterqualifiziert werden. Bei einer Spedition sind hier zum Beispiel oftmals Kaufmänner und Kauffrauen für Spedition – und Logistikdienstleistungen beschäftigt. Für sie sind je nach individueller Situation des Unternehmens Qualifizierungen in verschiedenen Bereichen sinnvoll. Dazu zählen unter anderem:

  • sprachliche Weiterbildungen
  • Qualifizierungen im Bereich Digitales
  • Spezialisierungen in weiteren Bereichen

Sprachliche Weiterqualifizierung

Sprachliche Qualifizierungen können in der internationalen Transportbranche viele Vorteile ermöglichen. Nicht umsonst sind gute Englischkenntnisse in vielen Betrieben der Sparte eine Einstellungsvoraussetzung.

Darüber hinaus können Mitarbeitende, die in einer weiteren Fremdsprache Grundkenntnisse besitzen, eine Qualifikation absolvieren, um diese zu vertiefen. Natürlich ist dies nur dann sinnvoll, wenn das Unternehmen mit Firmen zusammenarbeitet, die aus einem Land kommen, in welchem diese Sprache gesprochen wird. Gerade bei Sprachen, die hierzulande weniger gängig sind, können die Kenntnisse des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin einen entscheidenden Unterschied ausmachen und einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz bedeuten.

Die Bereiche Digitales

In vielen verschiedenen Branchen schreitet die Digitalisierung rasant fort. Entsprechende Ansätze gibt es auch in Transportunternehmen, wobei gerade in der Logistik hier noch ein wenig Nachholbedarf besteht.

Daher kann es sinnvoll sein, das Büropersonal in diesem Bereich frühzeitig und tiefgehend zu qualifizieren. So können mit der Einführung entsprechender technischer Möglichkeiten im Unternehmen Wissens- und Effizienzvorsprünge gegenüber der Konkurrenz entstehen.

Spezialisierungen in weiteren Bereichen

Darüber hinaus können Büromitarbeiter*innen eines Transportunternehmens sich in verschiedenen weiteren Bereichen spezialisieren und zu Experten werden. Dazu gehören unter anderem das Marketing und der Verkauf.
Auch in der Lagerwirtschaft können Speditionskauffrauen und Speditionskaufmänner sich weiterbilden. Ebenfalls sinnvoll ist womöglich eine Qualifizierung im Bereich Datenschutz – dieser spielt mittlerweile in nahezu allen Branchen eine bedeutsame Rolle.

Fazit

Für Mitarbeitende in nahezu allen Bereichen der Transportbranche gibt es Möglichkeiten zur Qualifizierung. Diese haben für das Personal den Vorteil des beruflichen Fortschritts, der Firma liefern sie ebenfalls einen Mehrwert. Damit beide Seiten profitieren, sollte eine Qualifizierung im besten Fall so gewählt werden, dass sie den Mitarbeitenden interessiert und zu den individuellen Talenten passt.

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