Innovative Rohrspezialisten
Genau wie Hans Jackels hat auch sein Sohn Rudolf ein Gespür für Erfolg versprechende Geschäftsideen: So erkannte der Junior schon Anfang der 1990er-Jahre das Potenzial von Umweltdiensten und setzte sich dafür ein, die Reinigung sowie die TV-Untersuchung von Kanälen ins Jackels-Leistungsportfolio zu integrieren. „Mein Vater antwortete mit nur einem Wort: Mach!“, erinnert sich Rudolf Jackels, der damals eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolvierte und 1992 seine Meisterprüfung ablegte. 1997 wurde die Jackels Transporte GmbH schließlich in die Jackels Umweltdienste GmbH umgewandelt. „Angefangen habe ich allein mit einem einzigen Kanalspülfahrzeug; mittlerweile beschäftigen wir knapp 30 Mitarbeiter und haben rund 35 zugelassene Fahrzeuge.“ Spezialisiert ist das Team auf die Bereiche Kanalreinigung, -inspektion, -dichtheitsprüfung und -sanierung bei Hausanschluss- sowie Grundleitungen. „Wir decken alle Aufgaben ab, die im Abwasserrohr zu erledigen sind.“ Zum Einsatz kommen dabei innovative Spezialgeräte wie hochleistungsfähige Fräsroboter, Saug- und Spülfahrzeuge mit bis zu 160 bar Wasserdruck, Spiralmaschinen, Ortungsgeräte für die Prüfung des Rohrverlaufs, Minikameraanlagen zur Schadenssuche in Leitungen sowie Muffendruckprüf- und Verpressfahrzeuge. „Unsere Mitarbeiter müssen somit nicht selbst im Rohr arbeiten. Stattdessen steuern sie hochmoderne, speziell nach unseren Wünschen angefertigte Geräte wie hydraulische, pneumatische oder bogengängige Fräsroboter am Bedienstand des Sanierungsfahrzeugs“, erklärt Rudolf Jackels. „Diese fahren dann unter Kamerabeobachtung durch das Rohr und fräsen Hindernisse wie einragende Stutzen, Wurzeleinwüchse und Ablagerungen präzise weg.“ Auf diese Weise können Risse von innen repariert oder ganze Leitungen saniert werden. „Wir setzen stets auf die neueste Technik, um hohe Qualitätsstandards einhalten zu können“, so der Geschäftsführer weiter. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, direkt bei der ersten Bearbeitung des Rohres Lösungen mit langer Lebensdauer zu schaffen.“ Deshalb setzt die Jackels Umweltdienste GmbH auch auf hochqualitative Produkte: Verwendet werden ausschließlich Materialien, die durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) zugelassen sind. Darüber hinaus ist das Unternehmen Mitglied im Güteschutz Kanalbau. „Größten Wert legen wir darauf, dass unsere ohnehin bestens qualifizierten Mitarbeiter regelmäßig geschult werden, um umwelttechnischen Anforderungen stets gewachsen zu sein.“ Kunden schätzen zudem die kostenlose individuelle Beratung, Ortsbesichtigungen und eine zuverlässige Angebotserstellung. Zu finden sind die Auftraggeber, zu denen u.a. die Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten, die Stadtwerke Krefeld, die Stadtwerke Düsseldorf sowie zahlreiche gewerbliche Kunden zählen, in einem Radius von 100 Kilometern um den Firmensitz; auch in Belgien und Holland sind die Rohrexperten tätig.
Bauen am offenen (Kanal-)Herzen
Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Schwalmtal verfügt jedoch nicht nur über eine hohe Kompetenz im Bereich der geschlossenen Rohrarbeiten, sondern ist auch im klassischen Kanal- und Tiefbau ein gefragter Ansprechpartner. Im Zuge einer Neuordnung der Unternehmensorganisation gründete Hans Jackels 2000 schließlich die Jackels Bau GmbH, die er selbst bis zu seinem Tod im Jahr 2008 führte. In den folgenden sechs Jahren übernahm der langjährige Mitarbeiter Wolfgang Voßbeck die Geschäftsführung, bis er selbst schwer erkrankte und 2014 verstarb. „Wir kümmern uns um sämtliche Bauarbeiten am offenen Herzen“, sagt sein Nachfolger Ralf van Geffen. Spezialisiert ist Jackels Bau nämlich auf Kanal-, Klär- und Sickerungsanlagen sowie auf Abwassersammelgruben. Egal ob teilbiologische oder vollbiologische Kleinkläranlagen realisiert, Kanalrohre verlegt, Hausanschlussleitungen, Revisionsschächte, Rigolen und Sickerblöcke installiert, Sickerschächte gebaut oder biologische Abwasserbehandlungsanlagen eingesetzt werden sollen – Jackels Bau hält für jeden Kunden die richtige Lösung bereit. „Unser Schwerpunkt liegt letztendlich auf der Verlegung von Kanalrohren, der Herstellung von Hausanschlussleitungen, auf Kanalsanierungen und kleineren Pflasterarbeiten. In diesem Bereich sind wir sehr breit aufgestellt.“ Für derart anspruchsvolle Aufgaben steht dem 22-köpfigen Team ein großer Maschinen- und Gerätepark mit qualitativ hochwertigen Spezialmaschinen zur Verfügung. „Deshalb gelingt es uns, für optimale Verarbeitungsprozesse und einen reibungslosen Ablauf zu sorgen“, so der Geschäftsführer. „Als ich im Jahr 2014 die Firmenleitung übernahm, hatten wir vier Kolonnen; mittlerweile sind es sieben.“ Dazu zählen u.a. acht Bagger in verschiedenen Größen und Ausführungen, fünf Lkw sowie sieben Kolonnenfahrzeuge mit innovativer Geräteausstattung. „Somit können wir fast allen Anforderungen gerecht werden und selbst auf kurzfristige Kundenanfragen reagieren.“ Im Einsatz ist die Jackels Bau GmbH, die Mitglied im Güteschutz Kanalbau ist, sowohl für öffentliche als auch für gewerbliche und private Auftraggeber im Umkreis von 100 Kilometern. Dazu zählen namhafte Kunden wie die Städte Mönchengladbach, Krefeld, Kaarst, Wermelskirchen und Wegberg; in Kleingartenvereinen sind die Tiefbauspezialisten ebenfalls tätig. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über mehrere Hausmeisterverträge wie z.B. mit den Schwalmtalwerken AöR. „Die Basis guter Arbeit ist in erster Linie ein ebenso qualifiziertes wie zufriedenes Team“, ist sich Ralf van Geffen sicher. „Deshalb legen wir Wert darauf, für unsere Mitarbeiter ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen und für jeden ein offenes Ohr zu haben.“ Obwohl Jackels über eine große Belegschaft verfügt, herrscht in der kompletten Unternehmensgruppe auch 60 Jahre nach der Gründung noch immer ein familiärer Umgang.
Bei Ölunfällen zur Stelle
„In diesem Sinne führte schon mein Vater die Firma“, sagt Gisela Bienert, Hans Jackels Tochter und Geschäftsführerin der 2002 gegründeten Jackels Kranverleih GmbH, die 2008 in die Jackels A & O GmbH umfirmiert wurde. Das Unternehmen entstand aus den beiden Sektoren Fäkalienentsorgung und Kranverleih der Mutterfirma, die nach wie vor feste Bestandteile des Leistungsspektrums sind. „Seit mehr als zehn Jahren sind wir aber auch im Ölwehrbereich tätig, der sich mittlerweile zu meinem Steckenpferd entwickelt hat. Im Einsatz sind wir bei Ölunfällen oder Umweltschäden.“ Zu den Aufgaben zählt u.a. die Ölspurbeseitigung auf Verkehrsflächen, Parkplätzen oder Industrieböden. „Wir setzen dafür auf Hochleistungskehrmaschinen, die mit einer Hochdruck-Vakuum-Technologie bei einem Arbeitsdruck von 200 bar Leistung und einer Wassertemperatur von 90 Grad reinigen.“ Zudem nehmen die Maschinen das Öl auf, das anschließend fachgerecht entsorgt wird. „Für stärkere Verunreinigungen setzen wir zusätzlich ein Heißwasserreinigungsgerät mit 130 bar ein.“ Auf Unfälle, bei denen Öl, Diesel oder sonstige belastende Substanzen im Erdreich versickern, ist das Team mit einem Spezial-Autokran samt Greifer und einer Auslage von 18 Metern vorbereitet. Der Abtransport des kontaminierten Materials erfolgt mit einem Absetzkipper – bei Bedarf mit Anhänger und Mulden. Sogar für Gewässerschäden sind die Mitarbeiter ausgerüstet: Mit Ölsperren und Vliestüchern ist ein rasches Aufnehmen des Öls möglich. „Hier kommt es vor allem auf Schnelligkeit an: Deshalb sind wir stets innerhalb von eineinhalb Stunden vor Ort“, sagt Bienert, die mit Leib und Seele für ihr Unternehmen im Einsatz ist. „Nicht umsonst lautet unser Motto: Ihr Team für alle Fälle – wir sind schnell für Sie zur Stelle.“ Angeboten wird ein 24-Stunden-Notdienst, den die Geschäftsführerin selbst betreut; ihr Handy lässt sie nie aus den Augen. Außerdem stehen 15 Lkw und mehrere Spezialmaschinen zur Verfügung. Aufgrund dieser Flexibilität konnte sich Jackels A & O zu einem gefragten Ansprechpartner bei Ölunfällen entwickeln. Zu den Auftraggebern zählen beispielsweise die Autobahnmeistereien in Mönchengladbach, Rheinberg, Ratingen, Duisburg und Dortmund, die Kreise Kleve, Wesel und Viersen sowie die Städte Bottrop und Düsseldorf. Dabei gestaltete sich der Start alles andere als leicht für Gisela Bienert. 1989 absolvierte sie zwar eine Lehre im elterlichen Betrieb, aber mit der Übernahme eines Geschäftszweiges nach dem Tod des Vaters musste sie sich als Frau erst mal durchkämpfen. Vor fünf Jahren begann die Geschäftsfrau, sich in der Gemeinde Schwalmtal als sachkundige Bürgerin politisch zu engagieren; seit zwei Jahren sitzt sie als Ratsmitglied im Gemeinderat und tritt damit auch hier in die Fußstapfen des Vaters. Mit ihrem zupackenden Einsatz auf den Baustellen und ihrem unternehmerischen Talent gelang es ihr, auch den letzten Zweifler schnell zu überzeugen. „Vor allem habe ich ein tolles Team! Alle 17 Mitarbeiter sind fachlich bestens qualifiziert und sehr engagiert.“ Zu ihnen zählen übrigens ein Kfz-Meister und zwei Gesellen, die in der hauseigenen Werkstatt dafür sorgen, dass der Fuhrpark jederzeit in einem Topzustand ist.
Gemeinsame Philosophie
Jackels Umweltdienste und Jackels Bau lassen in der Werkstatt ebenfalls die Wartung und Reparatur ihrer Fahrzeuge vornehmen. Diese Leistung wird jedoch wie für jeden Kunden in Rechnung gestellt: „Wir sind drei selbstständig agierende Firmen“, betont Rudolf Jackels. Dennoch arbeiten die drei Teams bei Bedarf zusammen. „Unsere Leistungen ergänzen sich sehr gut. Benötigt Jackels Bau beispielsweise einen Kran, kann Jackels A & O unkompliziert beauftragt werden. Diese Flexibilität macht uns noch stärker.“ Zudem verbindet eine gemeinsame Philosophie das Familienunternehmen. So setzen alle drei Geschäftsführer auf die stetige Qualifizierung im Umweltbereich. Ein Beleg dafür ist die Teilnahme am Projekt ÖKOPROFIT Viersen. Auch in den Nachwuchs investiert die Gruppe: Immerhin bilden alle drei derzeit insgesamt zehn junge Menschen in fünf Berufen aus. Ohnehin haben die Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. Zum guten Betriebsklima tragen u.a. gemeinsame Weihnachtsfeiern und Familienfeste sowie regelmäßige Ausflüge bei. „In unserem familiär geprägten Unternehmen gehört schließlich jeder Mitarbeiter zur Familie“, sind sich die drei Geschäftsführer einig.