Recht & Finanzen

Serie – Ratgeber Recht: Externe Rechtsabteilung für den Mittelstand

Für KMU besteht oftmals kein Bedarf für die dauerhafte Beschäftigung von Juristen – zugleich gehören Rechtsfragen zum Alltag.

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von Regiomanager 07.01.2020
(Foto: ©wutzkoh – stock.adobe.com)

Praktisch jeden Tag sind Unternehmerinnen und Unternehmer mit Rechtsfragen konfrontiert. Es werden Verträge geschlossen, arbeitsrechtliche Themen sind zu behandeln oder Datenschutzfragen tauchen auf. Gesellschaften werden gegründet oder verkauft, Büroräume gemietet und Online-Shops aufgesetzt. Kunden machen Gewährleistungsansprüche geltend, ein Mitarbeiter hat einen Unfall mit dem Dienstwagen und Schuldner melden Insolvenz an. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Solche Themen beschäftigen nahezu alle Unternehmen regelmäßig. Je nach Branche kommen spezifische Rechtsgebiete wie beispielsweise das Baurecht oder das Immobilienrecht hinzu. Große Unternehmen setzen hierfür eigene Rechtsabteilungen mit mehreren Juristinnen und Juristen ein, die sich darum kümmern. Für kleine und mittelständische Unternehmen besteht oftmals kein Bedarf für die dauerhafte Beschäftigung einer Juristin oder eines Juristen. Zudem erfordert die Breite der zu behandelnden Themen ein ebenso breites Spektrum an Qualifikationen, die eine einzelne Person in aller Regel nicht leisten kann.
Für den Einsatz einer Anwaltskanzlei als externe Rechtsabteilung spricht daher insbesondere, dass das Unternehmen auf ein ganzes Team an Rechtsanwälten mit unterschiedlichen Spezialisierungen zugreifen kann, dass es bei Urlaub und Krankheit keine Ausfälle, sondern eine fachkundige Vertretung gibt und weder eigenes Personal noch Büroräume und -ausstattung oder Fachliteratur vorgehalten werden muss. Die Erfahrung zeigt, dass der Gang zum Rechtsanwalt oft erst dann erfolgt, wenn es Streit mit einem Vertragspartner über eine unklare Klausel im Vertrag gibt, ein gekündigter Mitarbeiter Klage erhoben hat oder beispielsweise eine Abmahnung wegen einer fehlerhaften Formulierung im Impressum der Internetseite vorliegt. Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, kann nur noch reagiert werden. Oft entscheiden Details in Formulierungen darüber, ob eine Geschäftshandlung wettbewerbswidrig, eine Beschränkung der Haftung wirksam ist oder ein Mietvertrag vorzeitig gekündigt werden kann. Dies ist für juristische Laien nur schwer erkennbar.
Viel sinnvoller und in aller Regel deutlich günstiger ist es, so früh wie möglich, wenn Rechtstexte noch gestaltet, Verträge noch verhandelt und wesentliche Geschäftsentscheidungen noch vorbereitet werden, Expertenrat einzuholen und solche Prozesse fachkundig begleiten zu lassen. Durch präzise Vertragsformulierungen im Interesse des Unternehmens, die Unterstützung in Trennungsprozessen und die Einbeziehung bei der Formulierung von Texten wie einem Internetimpressum oder einer Datenschutzerklärung können letztlich viel Ärger vermieden und damit Kosten gespart werden. Dieser Ansatz einer präventiven Rechtsberatung lässt sich mit einer externen Rechtsabteilung sehr gut verfolgen. Dadurch dass entsprechend ausgerichtete Anwaltskanzleien eine ganze Reihe von Unternehmen betreuen, können sie auf einen breiten Erfahrungsschatz aus der Unternehmenspraxis zurückgreifen und ihre Mandanten umfassend und proaktiv beraten.

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