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So kommt man nach oben

Im Wettbewerb um die Gunst der Kunden kommt man ohne einen gescheiten Internetauftritt nicht weit. SEO sind die drei magischen Buchstaben: Sie stehen für Search Engine Optimization. Die Optimierung für Suchmaschinen wie Google, Bing oder Ecosia soll für ein gutes Ranking sorgen. Wer auf Anhieb gefunden werden will, muss seine Website clever strukturieren. Seriöse und interessante Inhalte werden immer wichtiger. Interne Verlinkungen, Keywords, Cluster-Content, Pillar-Pages und Backlinks sind weitere Aspekte und Tools, wenn man möglichst weit oben in den Suchergebnissen landen will. Im Gegensatz zu SEA – Suchmaschinen-Werbung, also Werbebanner oder Anzeigen – kosten unsere SEO-Tipps nichts.

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von Regiomanager 06.01.2021
(Foto: ©artinspiring – stock.adobe.com)

1 TECHNISCH EINWANDFREI

Heutzutage muss alles schnell gehen und auf den Punkt funktionieren. Darum ist es extrem wichtig, dass eine Website technisch einwandfrei läuft. Die Seiten müssen sich schnell aufbauen, sonst vergrault man die Nutzer und bekommt auch Punktabzug bei den Suchmaschinen. Der Fehlercode „404“ wirkt sich noch negativer aufs Ranking aus – dieser poppt auf, wenn Seiten ins Leere laufen, vermutlich weil es die verlinkten Seiten nicht mehr gibt. Auch Duplikate, also sehr ähnliche Inhalte in verschiedenen Verzeichnissen, „verwirren“ die Suchmaschinen, weil nicht eindeutig ist, welche Seite die höchste Relevanz hat. Die Verschlüsselung einer Seite ist ebenfalls ein Rankingfaktor. Nicht SSL-verschlüsselte Seiten gelten seit einigen Jahren als unsicher und werden entsprechend markiert. Tipp: Die meisten Suchanfragen werden mittlerweile über Smartphones oder andere Mobilgeräte gestellt. Deswegen muss eine Website für mobile Geräte optimiert sein.

2 ZIELE SETZEN

Was wollen Sie mit Ihrer Website erreichen bzw. wen wollen Sie erreichen? Haben Sie in Ihrer Branche schon einen Namen oder müssen Sie Ihr Unternehmen noch bekannt machen? Möchten Sie Ihren neuen Webshop promoten? Sollen mehr Beratungsgespräche über die Website generiert werden? Je nach Zielsetzung hängt es davon ab, welche SEO-Strategie sinnvoll ist. Falls schon eine Website besteht: Beurteilen Sie mit kritischem Blick, ob die Website modernen Seh- und Nutzergewohnheiten entspricht. Besteht die Möglichkeit, zusätzliche Seiten einzubauen oder einen Blog zu integrieren? Lohnt es sich, die Inhalte beizubehalten, oder sollte neuer Content erstellt werden? Wurde überhaupt das Kernthema klar herausgearbeitet? Tipp: Checken Sie regelmäßig, ob Ihre Maßnahmen auch tatsächlich zum Erfolg führen. Monitoring nennt man dieses Vorgehen.

3 SELBSTERKLÄRENDE URL

Die „URL“ ist umgangssprachlich die Webadresse. URLs braucht man, um Websites anzusteuern. Sie sollte mit „https“ wegen der Verschlüsselung anfangen, gefolgt von einer möglichst selbsterklärenden Domain – z. B. der Firmenname mit Branchenbezeichnung wie „www.weinhandel-mueller.de“. Um im Suchmaschinen-Ranking auf den vorderen Seiten zu erscheinen, ist es sinnvoll, Suchbegriffe (Keywords) statt kryptischer Zeichen zu verwenden. „Sprechende URLs“ kann man gut lesen, verstehen und behalten. Dieses Prinzip sollte auf allen Seiten durchgehalten werden, so verstehen Nutzer und Suchmaschinen gleich, worum es inhaltlich geht – z. B. „www.weinhandel-mueller/blog/tipps-vom-sommelier“. Tipp: Es empfiehlt sich eine kurze URL. Bei längeren URLs Bindestriche statt Unterstriche verwenden.

4 REPUTATION ZÄHLT

Reputation bringt Sie im Ranking weit nach oben. Suchmaschinen wollen ihren Kunden Nutzwert bieten, deswegen werden Websites mit seriösen und interessanten Informationen zum gewünschten Suchbegriff oder Themenfeld im Ranking bevorzugt. Der Suchalgorithmus führt dazu, dass aktuelle, möglichst relevante Informationen positiv bewertet werden. Wer ein Fachmann auf seinem Gebiet ist, sollte das unbedingt auf der Website oder im Corporate-Blog herausstellen. Dabei sollten Sie immer die Perspektive der Suchenden einnehmen: Welche Erwartungen haben Ihre Kunden? Welche Fragen tauchen auf? Welche Lösungen bietet Ihr Unternehmen? Worin unterscheiden Sie sich von der Konkurrenz? Solche Grundprinzipien spielen auch im SEO-Marketing eine Rolle. Tipp: Informationen immer auf dem neuesten Stand halten! Nichts ist peinlicher als veraltete Fakten oder Verlinkungen, die nicht funktionieren. Neuer Content macht die Website für User interessant und wirkt sich positiv aufs Ranking aus.

5 KEYWORDS ZUM KERNTHEMA

SEO bedeutete vor ein paar Jahren noch, ein Keyword so oft wie möglich und an verschiedenen Stellen unterzubringen. Heute ist das als „Keyword-Spamming“ verpönt. Die Suchmaschinen kennen diesen Trick, und Leser reagieren eher genervt auf solche Texte. Dennoch gehören prägnante und charakteristische Stichworte weiterhin zur SEO-Strategie. Einzelbegriffe bezeichnet man als Shorthead-Keyword. Doch der Trend geht zu mehreren Begriffen (Longtail-Keywords) oder ganzen Sätzen. Dass Sie Ihren Firmen- bzw. den Markennamen in verschiedenen Versionen (Brand-Keyword) auf der Website öfter einbauen, ist okay. Ansonsten sollten die Keywords eine möglichst hohe Suchfrequenz aufweisen, zu Ihrem Alleinstellungsmerkmal (USP) passen und dadurch auch eine hohe Trefferquote bei den Suchmaschinen erzielen. Tipp: Die Metzgerei von nebenan betreibt seit der Corona-Pandemie auch einen Online-Shop. Neben den vorhandenen Keywords „Fleischerei“ bzw. „Metzgerei“ und den Trendbegriffen „Tierschutz“, „Tierwohl“ und „regionale Herkunft“ haben jetzt Stichworte wie „Online-Versand“, „Online-Shop“, „kontaktloses Einkaufen“ oder „Gesundheit“ Sinn.

6 INHALTE CLUSTERN

Die Suchstrategie der User hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Während man früher eher nur ein, zwei Begriffe wie z. B. „Rechtsanwalt“ oder „Rechtsanwalt + Bochum“ eingegeben hat, werden heute ganze Sätze eingegeben. Nach dem Motto: „Welcher Rechtsanwalt in Bochum ist auf EU-Wettbewerbsrecht spezialisiert?“ Sprachassistenten begünstigen diesen Trend zur semantischen Suche. Als Konsequenz daraus empfehlen Marketing-Spezialisten, auf „Content-Cluster“ zu setzen. Hierbei geht es darum, verschiedene Inhalte zum Kernthema auf der Website anzuhäufen. Das kann z. B. über Landing-Pages laufen. Das sind extra eingerichtete Websites, auf die man über eine Weiterleitung gelangt. Beispielsweise bei Gewinnspielen findet ein Nutzer auf der Landing-Page explizit nur Informationen zur Teilnahme am Gewinnspiel. Fotos, Blogposts, Videos sind weitere Möglichkeiten, um Content in geballter, vielfältiger Form zu präsentieren.
Tipp: Fotos sind wichtiger Content. Erstens, weil sie Hingucker sind und Texte auflockern. Zweitens, weil Bilder ebenfalls über Suchmaschinen gefunden werden.

7 ÜBERSICHTLICH GESTALTET

Ihre gesamte Internetpräsenz sollte Ihrem Corporate Design entsprechen und selbsterklärend funktionieren. Dazu gehören eine einfache, intuitive Navigation und ein logischer Seitenaufbau. Präsentieren Sie jeglichen Content ansprechend und übersichtlich: Längere Texte werden durch kurze Abschnitte und prägnante Zwischenüberschriften lesefreundlich. Grafiken und Bilder lockern den Text auf und können zusätzlichen Mehrwert bieten. Je userfreundlicher die Website, desto größer die Chance auf hohe Klickzahlen, die Einfluss aufs Ranking haben.
Tipp: Prüfen Sie Websites Ihrer Konkurrenz. Wie sind sie aufgebaut? Wo landen diese bei der Google-Suche?

8 NUR ECHTE BACKLINKS

Im Suchmaschinen-Ranking sammelt man auch Pluspunkte, wenn die eigene Website auf einer anderen Internetpräsenz verlinkt wird. Das nennt man Rückverweise (Backlinks). Bei den Backlinks kommt es nicht nur auf die Menge an, sondern auch auf die Qualität. Wenn eine viel besuchte und renommierte Website auf Ihre Homepage verweist, ist das viel wert. Andere Internetnutzer werden Ihre Website nur empfehlen, wenn ihnen die Inhalte gefallen und wenn sie Mehrwert bieten. Da sind wir wieder bei den Themen Content und Design.
Tipp: Kommen Sie bitte nicht auf die Idee, Backlinks zu kaufen. Das wird ähnlich abgestraft wie gekaufte Likes in sozialen Netzwerken.

9 PILLAR-PAGE IM MITTELPUNKT

Marketing-Agenturen empfehlen, eine „Pillar-Page“ im Webauftritt einzubauen. „Pillar“ bedeutet Säule oder Stützpfeiler. Gemeint ist, dass die Pillar-Page eine Plattform für einen bestimmten Themenkomplex darstellt. Womit könnte Ihr Unternehmen Aufmerksamkeit erzielen? Worin sind Sie Experte? Was wollen die Nutzer wohl zu diesem Thema wissen? Auf der Pillar-Page sollte hochwertiger Content zu diesem ganzen Themenfeld stehen. Alle Inhalte werden übersichtlich strukturiert. Auf der Hauptseite werden die Einzelaspekte angerissen, während auf den Unterseiten ausführliche Details stehen. Durch interne Verlinkungen gelangen die Nutzer auf die Unterseiten und wieder zur Pillar-Page zurück. Das steigert im Suchmaschinen-Ranking die Relevanz des Themas und Ihre Reputation. Tipp: Wie schon auf der Standard-Website gilt auch hier: den Content immer aktuell halten. Die Inhalte können auf einer Pillar-Page kontinuierlich erweitert werden.

10 FACHLEUTE ZU RATE ZIEHEN

SEO-Optimierung ist ein sehr komplexes Thema, das sich entsprechend den Nutzer- und Sehgewohnheiten ständig wandelt. Eine Website, die vor zehn Jahren erstellt wurde, sieht heute oftmals wie aus der Zeit gefallen aus. Auch die Inhalte wandeln sich – selbst bei vermeintlich zeitlosen Themen. Äußere Faktoren wie technischer Fortschritt, gesetzliche Grundlagen, Vorlieben, Mode oder Weltanschauungen wirken sich auch aufs Suchmaschinen-Marketing (SEM) aus. Unternehmen, die nicht in der Kommunikationsbranche arbeiten, haben meist für ausgefeilte SEM-Strategien gar keine Zeit und auch das Know-how dürfte begrenzt sein. Deswegen lohnt es wahrscheinlich, alle paar Jahre die Hilfe von professionellen SEM-Agenturen in Anspruch zu nehmen. Die Kosten dafür dürften sich mit einem guten Ranking wieder einspielen.
Tipp: Zum SEM gehört neben der Suchmaschinen-Optimierung (SEO) auch das Suchmaschinen-Advertising (SEA). Bezahlte Werbebanner sollen für direkten Traffic sorgen. Agenturen können Sie auch auf diesem Gebiet beraten.
Claudia Schneider | redaktion@regiomanager.de

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