Management

Schutz gegen Cyberrisiken

Vertrauensschaden und/oder Cyberversicherung?

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von Regiomanager 01.05.2017
Foto: ©Maksim Kabakou - stock.adobe.com

Im Wege der fortschreitenden Digitalisierung ergeben sich zunehmend erhöhte Risiken durch Cyberkriminalität für Unternehmen aller Größenordnungen. Die vielfältigen Schadensszenarien wurden im Wege dieser Reihe bereits erörtert, ebenso die damit möglichen existenzbedrohenden Folgen für Ihr Unternehmen.
In diesem Zusammenhang wird als wirksamer Schutz gegen diese Schäden die Vertrauensschaden- und die Cyberver-
sicherung diskutiert.

Häufig aufkommende Fragen:
Welche Unterschiede bestehen zwischen den beiden Versicherungsarten? Reicht eine der beiden Versicherungen zum umfänglichen Schutz meines Unternehmens aus? Oder doch besser beide? Sind die Kosten dafür dann nicht viel zu hoch?

Unterschiede

Die Vertrauensschadenversicherung richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Absicherung von Schäden durch kriminelle, strafrechtlich relevante Handlungen wie z.B. Betrug, Veruntreuung und Unterschlagung durch Vertrauenspersonen (meist vornehmlich der eigenen Mitarbeiter) oder außenstehende Dritte. Zu Betrugsschäden durch außenstehende Dritte zählen Fälle wie z.B. „Fake President Fraud“, „Fake Identity Fraud“ oder des Phishings, die der Cyberkriminalität zuzuordnen sind.
Die Cyberversicherung konzentriert sich dagegen haftpflichtnah vorwiegend auf die Absicherung von Schäden durch Betriebsunterbrechung und sogenannte Assistance-Leistungen. Assistance-Leistungen eröffnen die Möglichkeit, nach einem Hackerangriff schnell und unkompliziert auf ein Expertenteam des Versicherers zugreifen zu können, das ein organisiertes Schadenmanagement gewährleistet und die Ursachenforschung mithilfe von spezialisierten Forensikern vor Ort unterstützt.
Die Vertrauensschadenversicherung versichert zwar keine Schäden aus Betriebsunterbrechung, zahlt aber dafür ergänzend die Kosten zur Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs.
Wird z.B. bei einem Hackerangriff das eigene Unternehmen für mehrere Tage in der Produktion lahmgelegt und dabei Hard- und/oder Software beschädigt oder zerstört, ersetzt die Cyberversicherung die Umsatzeinbußen und die Vertrauensschadenversicherung ergänzend die Kosten für die Wiederherstellung der Gerätschaften und der EDV.

Parallelen 

Auch die Cyberversicherung enthält u.a. Absicherungen gegen Schäden durch Hackerangriffe.

Eine, beide oder keine?

Trotz teilweiser Überschneidungen des Versicherungsschutzes überwiegen eindeutig die Vorteile der gegenseitigen Ergänzungen und Ausweitungen im Wege der Kombination beider Versicherungen. Keine Absicherung ist dagegen keine Alternative.

Kosten

Die Kosten für beide Versicherungen sind gemessen an der Wichtigkeit und den absehbar weiter ansteigenden Risiken und Schäden durch Cyberkriminalität zurzeit noch als moderat zu bewerten. Entscheidet man sich für beide Absicherungsprodukte und wählt dafür nur einen Anbieter, wird dies vermutlich kostengünstiger sein als ein „Zwei-Versicherer-Modell“.
Zudem dürften bei der „Ein-Versicherer-Lösung“ mögliche externe Streitigkeiten über Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten im Falle eines Schadenfalls obsolet sein.

Bitte sprechen Sie uns bei Fragen gerne an.

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