Management

Entscheidungsfindung: Immer locker bleiben

Oftmals tun wir uns schwer damit, Dinge zu entscheiden – gerade im Beruf. Zum Glück gibt es Entscheidungshilfen.

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von Regiomanager 03.12.2018
(Foto: ©alphaspirit – stock.adobe.com)

Entscheidungen treffen wir jeden Tag: Wir entscheiden uns dafür, aufzustehen. In der Kantine entscheiden wir uns für ein bestimmtes Gericht. Und wir entscheiden, wann wir den Tag beenden wollen. Diese Entscheidungen fallen uns nicht schwer, sie laufen quasi automatisch ab, werden im Bruchteil einer Sekunde völlig unbewusst gefällt. Anders wären die vielen täglichen Entscheidungen auch gar nicht möglich. Doch wenn wir an Entscheidungen denken, dann meinen wir in der Regel große und wichtige Beschlüsse mit einer gewissen Tragweite. Soll ich den Job annehmen oder nicht? Soll ich in eine andere Stadt ziehen? Soll ich die teure Weiterbildung machen, um mich beruflich anders auszurichten? Solche Entscheidungen kommen in den wenigsten Fällen automatisch. Vielen Menschen fällt es unendlich schwer, eine Entscheidung zu treffen. Denn meist begleitet sie die Angst, sich hinterher zu fragen, ob sie die richtige Wahl getroffen haben.

Jeder will sich „richtig“ entscheiden

Doch hier kann schon mal Entwarnung gegeben werden: Psychologen haben herausgefunden, dass beim Treffen einer Fehlentscheidung beim Menschen eine Art Schutzmechanismus einsetzt, der ihn den Fehler nicht nur abhaken, sondern die eingetretenen Umstände schön erscheinen lässt. Dennoch ist dies im Vorfeld nur ein kleiner Trost: Ein jeder möchte sich natürlich „richtig“ entscheiden.

Studienergebnisse zur Entscheidungsfindung

Dazu, wie man richtige Entscheidungen fällt beziehungsweise falsche verhindert, gibt es zahlreiche Studien – mit zum Teil skurrilen Ergebnissen. So haben Forscher der Ben-Gurion-Universität des Negev in Israel herausgefunden, dass kalte Temperaturen dabei helfen, mehr kognitive Kontrolle zu haben – sprich: die Fähigkeit, Signale objektiv richtig zu deuten und eine Entscheidung zu treffen, die sich auf lange Sicht positiv auf den Entscheidenden auswirkt. Den Wissenschaftlern zufolge müsse man sich nicht einmal kalten Temperaturen aussetzen. Es reiche schon, sich ein Foto einer Winterlandschaft anzuschauen, um im wahrsten Sinne des Wortes bei seiner Entscheidung einen kühlen Kopf zu bewahren. Wer eine rationale Entscheidung treffen möchte, sollte außerdem Helligkeit meiden. Wissenschaftler um Alison Jing Xu von der Rotman School of Management und Aparna Labroo von der Northwestern University behaupten nach einer entsprechenden Studie, dass helles Licht unsere Emotionen – ob positiv oder negativ – verstärke. Im Management führe zu viel Stress außerdem zu riskanteren Entscheidungen. Das haben kanadische Wissenschaftler um Theodore Noseworthy von der Universität von Guelph herausgefunden. Ohne Stress, so sagen sie, wägten Manager gründlicher ab, reflektierten mehr und kämen zu rationaleren Entscheidungen.

Das 10-10-10-Modell

Eine bewährte Methode zur Entscheidungsfindung ist das sogenannte 10-10-10-Modell von Suzy Welch. Die Ehefrau des ehemaligen CEO von General Electric, Jack Welch, rät dazu, alle wesentlichen Informationen zum Entscheidungsproblem zu recherchieren und sich dann folgende Fragen zu stellen: Welche Auswirkungen hat meine Wahl in zehn Tagen? Welche Auswirkungen hat sie in zehn Monaten? Welche Auswirkungen hat sie in zehn Jahren? Das klingt trivial, ist aber enorm hilfreich. Denn die Anwendung des Modells hilft, den Blick in Richtung Zukunft und auf die langfristigen Auswirkungen der Wahl zu fokussieren. Was es jedoch dazu bedarf, ist ehrliche Selbstreflexion und eine realistische Einschätzung der Zukunft.

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