Mit einem vollen Haus startete die 14. Saison der Reihe „Forum Mittelstand Niederrhein“ Ende März im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) Kempen zum Thema Cybersicherheit. Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans nannte das Format eine „wertvolle Plattform für kleine und mittlere Unternehmen“. Im Mittelpunkt des Abends stand das Thema IT-Sicherheit – drängender denn je. „Die IT-Sicherheitslage in Deutschland ist historisch bedrohlich“, betonte Christine Skropke von der secunet Security Networks AG. Über 80 Prozent der Unternehmen waren 2023 von Cyberangriffen betroffen, weitere zehn Prozent vermuten solche. Vor allem Kleinstunternehmen ohne eigene IT-Abteilung geraten zunehmend ins Visier. Täglich entstehen fast 310.000 neue Schadprogramme – der Schaden allein in Deutschland: 178,6 Milliarden Euro. Mitreferent Sebastian Barchnicki (Digital.Sicher.NRW) zeigte, wie professionell Hacker-Gruppen heute aufgestellt sind – mit eigener „Vertriebsstruktur“ und Shops für Phishing-Kampagnen. Der Tenor: Kein Unternehmen ist zu klein, um Ziel zu sein. Ziel der Veranstaltung war jedoch nicht, Angst zu verbreiten, sondern zu sensibilisieren – Cybersicherheit sei machbar und kein Hexenwerk. In der Diskussion mit Prof. Dr. Jürgen Quade von der Hochschule Niederrhein wurde deutlich: Unternehmen sollten ihre Schwachstellen identifizieren und Notfallpläne entwickeln. Dabei helfen lokale IT-Dienstleister sowie kostenfreie Angebote wie Digital.Sicher.NRW. WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski betonte: „Wir beraten nicht direkt zu Cybersicherheit, vermitteln aber dank unseres Netzwerks schnell passende Kontakte – etwa zu Hochschulen oder Förderprogrammen.“
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