Privat am Niederrhein

Nachhaltigkeit: Grüne Transformation

Ein Orientierungspunkt, wie Unternehmen von der kommenden Phase profitieren können.

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von Regiomanager 17.07.2023 Anzeige
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Die Phase des Greenwashings ist zu Ende, in der es mit unzureichenden organisatorischen Umsetzungen ein positives Image zu erreichen galt. Jetzt sehen wir den Beginn der Realisierung und des technischen Umbruchs im produktiven Maßstab. Prominent anzuführen sind die Erzreduktion mittels Wasserstoffs in der Duisburger Stahlindustrie. Grüne Transformation bezeichnet im Allgemeinen die Anpassung zu einer nachhaltigen Lebensweise. Natur- und Umweltschutz sind dabei nur Teilaspekte. Nachhaltigkeit umschreibt die schonende Nutzung einer Ressource unter Bewahrung des zukünftigen Bedarfs. Materialeffizienz beschäftigt uns schon seit jeher und ist ein Kernelement nachhaltigen Wirtschaftens.
Das Erdölzeitalter bescherte der Menschheit einen ungeheuren wirtschaftlichen Fortschritt. An seinem Ende gilt es nun, unseren eigenen Wohlstand zu erhalten und auch weiter zu mehren. Wer erinnert sich noch an den „Sauren Regen“ der 1980er Jahre und die Einführung des Katalysators für Verbrennungsmotoren? Für Elektroautos ist das heute kein Thema mehr. Die Disruption im Automobilsektor ist ein klassisches Beispiel Grüner Transformation mit veränderten Produktionsweisen und Arbeitsbedingungen, neuen Lieferketten wie auch Produktlebenszyklen.


Formen der Grünen
Transformation


Im Kern betrachtet Grüne Transformation aus unternehmerischer Sicht den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wie beispielsweise Rohstoffen, Energie, Natur und Mitarbeitern. Es zählt deren effizienter Verbrauch bei verringerten Auswirkungen. In der Folge erhöhen sich die Marktchancen und die Überlebensfähigkeit des Geschäftsmodells und damit der Gesamtnutzen. Als extremste Form der Grünen Transformation kann man die Entstehung neuer Geschäftsmodelle sehen, die das bisherige unternehmerische Handeln ersetzen.
Teilen wir die Grüne Transformation in eine gesellschaftliche und eine technische Sicht ein. Gesellschaftlich geht es aus betriebswirtschaftlicher Sicht um Verhalten und organisatorische Maßnahmen (etwa Energiesparkonzepte, Corporate Social Responsibility). Aus technischer Sicht mag es unter anderem um neue Produktionsmethoden oder Produkte gehen. Prozessoptimierungen als Ressourcenschonung bedienen sich intermediär wiederum beider Sichtweisen. Hervorzuheben sind bei Nachhaltigkeitsbetrachtungen der ganzheitliche Denkansatz unter Anwendung vielfältiger Bewertungskriterien. Lohnenswert sind ebenso langfristige Betrachtungszeiträume und der Blick über den Tellerrand in vor- und nachgelagerte Bereiche.


Chance Kohlenstoff


Großes unternehmerisches Potenzial liegt in der Dekarbonisierung, also dem Wegfall oder Ersatz von fossilen Kohlenstoffen durch organische. Gerade die Entwicklung alternativer Werkstoffe birgt Zukunftschancen. Aber auch die Suche nach alternativen Rohstoffen wird stark diskutiert. Als organische Kohlenstoffquelle ist Pflanzenkohle dienlich, die durch lokale Verkohlung von Biomasse erzeugt wird. Die lokale Verkohlung in modernen Anlagen ist ein neuer Baustein der Kreislaufwirtschaft. Man stößt bereits auf Klimabeton, Kohlefasern, Kohlefaserbeton, grünen Stahl, Düngemittel und vielem mehr, deren technischen Eigenschaften gegenüber dem konventionellen Produkt durch organischen Kohlenstoff verbessert wurden. So lohnt sich der Einsatz von Ruß und Graphit organischen Ursprungs in Technologieprodukten nicht nur für einen verringerten CO2-Fußabdruck. Einen Eindruck über die Forschungstätigkeit in unserer Region erhält man durch einen Blick auf das Fraunhofer-Institut UMSICHT und die Hochschule Rhein-Waal. Aber auch unzählige Ingenieurbüros bieten bereits technische Lösungen.
Die technische Grüne Transformation birgt die meisten Schwierigkeiten, verspricht aber auch langfristig großartige Möglichkeiten. Kooperation kann diese Hürden senken. Nutzen Sie die lokalen Möglichkeiten der Nachbarschaft, zum Beispiel deren Abwärme oder Stromüberproduktion. Füllen Sie die Lücke lokaler Anbieter alternativer Rohstoffe. Suchen Sie aktiv Lieferanten und unterstützen diese in der Qualitätserreichung. Bewerten Sie im Unternehmen Etabliertes in einem neuen Licht und schauen über den Tellerrand. Treten Sie als Beteiligungsgeber auf und sichern die lokalen Stärken der heimischen Wirtschaft für eine Grüne Zukunft.

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