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Mobilität: Alles hängt mit allem zusammen

Die Branchen Mobilität, Transport und Logistik erleben ein Wechselbad der Gefühle. Dabei zeigt sich, wie eng die Bereiche miteinander verbunden sind.

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von Regiomanager 11.07.2023
(© ­­­Solarisys − stock.adobe.com)

Mobilität und Logistik haben für den Standort Deutschland eine übergeordnete Rolle, denn erst sie erlauben den reibungslosen An- und Abtransport aller möglicher Waren und Dienstleistungen in alle Welt. Obwohl sie oft als separate Bereiche betrachtet werden, sind sie in Wirklichkeit eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Die Mobilität hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Neue Technologien wie Elektroautos, autonomes Fahren und Ride-Sharing-Dienste haben das Potenzial, die Art zu reisen grundlegend zu verändern. Elektroautos tragen zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei und verringern die Luftverschmutzung in städtischen Gebieten. Autonomes Fahren verspricht eine erhöhte Verkehrssicherheit und Effizienz, indem menschliche Fehler minimiert werden. Ride-Sharing-Dienste ermöglichen es den Menschen, ihre Fahrzeuge effektiver zu nutzen und den Verkehr zu entlasten.


Herausforderungen im Bereich Logistik und Transport

 

Zurzeit erleben wir einen Wandel in der Logistikbranche; insbesondere die Fortschritte in der Robotik und künstlichen Intelligenz ermöglichen eine automatisierte Lagerung, Verpackung und Lieferung von Waren. Drohnen und autonome Lieferfahrzeuge könnten in Zukunft eine wichtige Rolle bei der letzten Meile der Zustellung spielen, indem sie Lieferungen schneller und effizienter machen. Hierbei geht es um die Lieferung von Waren vom Verteilzentrum zum Endkunden. Die letzte Meile ist oft mit Herausforderungen wie begrenzter Infrastruktur, Verkehrsengpässen und steigenden Kundenanforderungen verbunden. Die Einführung von E-Commerce und die wachsende Nachfrage nach Online-Shopping haben diese Herausforderungen weiter verstärkt. Innovative Lösungen wie alternative Zustellmethoden, Lieferroboter und Drohnen werden erforscht, um die letzte Meile effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Darüber hinaus ermöglichen fortschrittliche Logistiksysteme eine bessere Nachverfolgung von Waren und eine Optimierung der Lieferketten.
Eine nachhaltige Mobilität und Logistik werden immer wichtiger und sind von großer Bedeutung, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrssektor und in der Logistik kann dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern und den Klimawandel einzudämmen.
Besonders im Bereich der Logistik, die die Planung, Organisation und Steuerung des Gütertransports vom Ursprungsort zum Bestimmungsort umfasst, sind effiziente Logistiksysteme entscheidend, um den Warenfluss zu optimieren, Lieferzeiten zu verkürzen und Kosten zu senken. Ein wichtiger Aspekt zur Reduzierung von Verschwendungen und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit sind neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz (KI) und autonomes Fahren. Diese Aspekte revolutionieren die Logistikbranche und ermöglichen eine noch präzisere Steuerung und Verfolgung von Waren.


Wechselwirkung von
Rezession und Inflation

 

Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen, wie hohe Transportkosten, eine gesunkene Nachfrage, Inflation und Rezessionsängste treffen auch die Logistik- und die Transportbranche.
Durch die steigenden Treibstoffpreise erhöhen sich insbesondere die Kosten für den Transport von Waren. Darüber hinaus können Engpässe in der Logistikinfrastruktur wie beispielsweise überlastete Häfen oder Engpässe im Straßen- und Schienennetz zu höheren Kosten führen. Engpässe und Störungen in der Lieferkette, wie sie beispielsweise während der COVID-19-Pandemie aufgetreten sind, haben ebenfalls zu steigenden Transportkosten geführt.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Rezessionsängsten sind Verbraucher zudem vorsichtiger in Bezug auf ihre Ausgaben und stellen ihre Konsumgewohnheiten um. Dies führt zu einem Rückgang der Nachfrage nach bestimmten Waren und Dienstleistungen. Insbesondere in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie ist die Nachfrage nach Reisen, Tourismus und anderen nicht lebensnotwendigen Gütern stark zurückgegangen.
Die gestiegene Inflation wirkt sich mitunter auf die gesamte Wirtschaft aus und nicht zuletzt auf die Transportkosten. Insbesondere in Zeiten hoher Inflation steigen die Kosten für Ressourcen, Materialien und Arbeitskräfte, was zu höheren Transportkosten führt.
Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wenn Anzeichen für eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung vorliegen, kann es zu einer Verringerung der Investitionen, des Konsums und der allgemeinen wirtschaftlichen Aktivität kommen.
Es ist wichtig herauszustellen, dass die genannten Faktoren wechselseitig miteinander verbunden sind und in einer komplexen Wechselwirkung zueinander stehen.
Die genaue Auswirkung dieser Entwicklungen kann von verschiedenen Faktoren wie regionalen Unterschieden, Industriezweigen und politischen Maßnahmen abhängen.
Regierungen, Unternehmen und Wirtschaftsexperten setzen verschiedene Maßnahmen ein, um auf diese Herausforderungen zu reagieren. Dazu gehören beispielsweise Investitionen in die Infrastruktur, die Förderung von Innovationen, Unterstützung der Unternehmen und Verbraucher sowie Maßnahmen zur Steigerung der Kaufkraft.
Insgesamt sind die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen eine Herausforderung für die Mobilitäts- und Logistikbranche. Unternehmen müssen sich anpassen und möglicherweise ihre Kostenstruktur überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig können innovative Lösungen, Effizienzsteigerungen und eine nachhaltige Ausrichtung dazu beitragen, die Herausforderungen zu bewältigen und die langfristige Stabilität zu gewährleisten.Das Bundesamt für Logistik und Mobilität erklärt in der einem aktuellen Prognosebericht (Stand: 22. Juni 2023), dass ein anhaltender Aufwärtstrend im Güter – und Personenverkehr in den Jahren 2023 bis 2026 zu erwarten ist. „Insgesamt wird für die gesamtmodale Verkehrsleistung im Vorjahresvergleich ein Plus in Höhe von rund 0,7 % erwartet. (…) Im Personenverkehr wird sich nach dem pandemiebedingten Einbruch in den Jahren 2020 und 2021 die Aufholbewegung des Vorjahres im Jahr 2023 fortsetzen. Es wird ein deutliches Wachstum bei allen Verkehrsarten erwartet.“ (Quelle: Bundesamt für Logistik und Mobilität).
Dalia El Gowhary | redaktion@regiomanager.de

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