Das mittlerweile in dritter Generation geführte Familienunternehmen Peter Peiffer GmbH Garten- und Landschaftsbau ist ein klassischer Hidden Champion. Denn der Fachbetrieb mit Stammsitz in Willich ist nicht nur hierzulande einer der Pioniere im Rollrasenbereich, sondern zählt auch europaweit zu den Marktführern in diesem Sektor.
Pioniere für Fertigrasenzucht
Die Willicher GaLaBau-Experten bieten sämtliche Leistungen aus einer Hand: Neben Pflanzarbeiten, Gehölz- und Rasenpflege, Teichbau sowie Natur- und Betonsteinarbeiten ist die Firma Peiffer vor allem für die Verlegung von Rollrasen für Sportplätze jeder Größe international bekannt und geschätzt.
Obgleich das Familienunternehmen nach wie vor noch viele Privatkunden bedient, umfasst das Kerngeschäft weitaus größere Dimensionen: Auf einer Fläche von drei Millionen Quadratmetern züchten die Peiffers am Standort Willich sowie in Alt Zachun in Mecklenburg-Vorpommern hochwertigen Rollrasen in verschiedenen Sorten und für unterschiedlichste Nutzungszwecke. Wenn dieser nach einer Anbaudauer von etwa einem Jahr erntereif ist, wird er von dem 35-köpfigen Team nach dem Schälprozess in vielen großen Fußballarenen Europas verlegt. Privat- und Gewerbekunden beliefert das Unternehmen von beiden Standorten aus regional mit Rollrasen und hat außerdem noch einen zusätzlichen Vertriebsstandort in Bochum. Wer möchte, kann sich den für den eigenen Garten benötigten Rollrasen natürlich auch selbst abholen.
Alles begann im Jahr 1972 mit der Gründung des Unternehmens durch Peter Peiffer Senior. Die ersten Mitarbeiter waren seine Tochter Marlene sowie die beiden Söhne Arnold und Peter Junior. In den Anfangsjahren pflegte der GaLaBau-Betrieb überwiegend Kasernen für die Engländer, öffentliche Grünanlagen in Krefeld, Düsseldorf, Viersen und Köln oder z.B. auch die Messe in Düsseldorf. Mitte der 1970er-Jahre erreichte die Peiffers ein Auftrag aus Düsseldorf, im Zuge dessen für den Umbau der Fleher Brücke auch Rollrasen verlegt werden sollte. „Der Anbau von Fertigrasen war damals noch reinste Pionierarbeit“, berichtet Armin Peiffer, der jüngste Sohn des Firmengründers, der 1990 als GaLaBau-Meister in den Betrieb einstieg und diesen heute gemeinsam mit seinem Bruder Arnold leitet. Denn sowohl das Saatgut zur Züchtung von Rollrasen als auch die zugehörigen Arbeitsschritte und das Ernteverfahren waren zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nahezu unbekannt. „Mein Vater hat den Rollrasen dann aus Niedersachsen besorgt“, erinnert sich der Geschäftsführer.
Als wenige Zeit später noch ein Folgeauftrag ins Haus flatterte, säte die Familie Peiffer den ersten Rasen auf einer Versuchsfläche von 2.000 Quadratmetern ein. Nach Monaten der Pflege konnte die erste Ernte stattfinden. Bei der zweiten Einsaat von 7.000 Quadratmetern blieb viel Rasen unverkauft, weshalb die Peiffers die Gärtner in der Umgebung ansprachen und auf das neuartige Produkt aufmerksam machten. So begann die Belieferung der ersten GaLaBauer im Umkreis. Mit der Zeit stieg die Nachfrage, Peiffer schaffte Spezialmaschinen aus den USA an und es entstanden Kooperationen mit Saatgutproduktionsbetrieben.
Mehr als fünf Jahrzehnte Erfahrung
Mit den vorbereitenden Landschaftsgärtnerarbeiten und Rasenlieferungen für die Bundesgartenschau in Düsseldorf realisierte der Familienbetrieb zwischen 1983 und 1987 das erste Großprojekt. Leider wurde es durch den Tod des Firmengründers im Jahr 1984 nach kurzer schwerer Krankheit überschattet. Die Geschäfte wurden anschließend von seiner Frau Magdalena und den Söhnen weitergeführt und bald folgten weitere Aufträge wie mehrjährige Großbaumverpflanzungs- und Pflegearbeiten für die Stadt Düsseldorf. „In den 1990er-Jahren haben wir uns weiter auf größere Neubauprojekte spezialisiert, vor allem für die Städte Düsseldorf, Neuss und Ratingen“, blickt Armin Peiffer zurück.
In diesem Zeitraum gab es einen regelrechten Rollrasen-Boom. 1991 begannen die Peiffers mit dem Rasenanbau speziell für den Sportbereich an der deutsch-niederländischen Grenze und spezialisierten sich in den Folgejahren immer weiter auf Fertigrasen. 1994 erfolgte die erste Stadion-Rasenlieferung für das Rheinstadion in Düsseldorf. „Ein großer Meilenstein war für uns 1998 der Bau des Bürgerpark Bilks in Düsseldorf zwischen Landtag, Stadttor und Fernsehturm mit einer Bausumme über eine Million DM“, berichtet Armin Peiffer. Etwa mit der Amsterdam Arena folgen dann auch erste internationale Referenzen im Rollrasenbereich.
Die Vorteile von Fertigrasen liegen auf der Hand: Er ist sofort grün, kurzfristig benutzbar, leicht zu pflegen und kommt im besten Zustand vom Produzenten. Jedoch muss vorher bedacht werden, welche Rasensorte in welcher Form verlegt wird, damit auf die jeweiligen Baustellenverhältnisse mit dem richtigen Rollrasen reagiert werden kann. Die Aussaat erfolgt von März bis Oktober, nachdem der Boden aufwendig vorbereitet worden ist, denn die Fläche muss eben, frei von Steinen und gut zu bewässern sein.
„Danach wird regelmäßig bewässert und gedüngt – beides allerdings pflanzengerecht und in Maßen“, erklärt Arnold Peiffers Sohn Arnd Peiffer. Er ist schon seit über 20 Jahren im Familienbetrieb und Geschäftsführer der Peiffer Rasen-Team GmbH & Co. KG, die 2020 zum Vertrieb des eigenen Düngers und Saatgutes gegründet wurde. Zwischen Mai und September wird der Rasen mehrfach die Woche gemäht und nach einem Jahr ist eine Fläche dann „schälfertig“. Das Schälen des Rasens erfolgt in unterschiedlichen Größen je nach Verwendung. Peiffer bietet sowohl die Ein-Quadratmeter-Rolle für den Privatgarten als auch die Großrolle Profi-Sportrasen fürs Fußballstadion mit 1,20 Metern Breite an.
Europaweit über 1.000 Sportplätze verlegt
Durch die 50-jährige Erfahrung in der Rasenanzucht und den hochmodernen Maschinenpark mit über 100 angemeldeten Fahrzeugen allein am Stammsitz Willich hat sich die Firma Peiffer zum Spezialisten für sämtliche Fragen rund um das Thema Rasen entwickelt. So bietet das Team neben der professionellen Verlegung von Fertigrasen eine umfassende Betreuung und Beratung bei der Rasenpflege, Sonderpflegemaßnahmen oder auch die Ausführung des kompletten Greenkeepings, z. B. für Sportvereine. Eine der Kernleistungen ist die Anlage und Pflege von Naturrasenflächen, die Arbeiten wie Nachsäen, Besanden, Aerifizieren, Düngen und Unkrautbekämpfung umfasst. Neben dem Sportrasen werden auch Spielrasen, Schattenrasen, Premiumrasen, Mediterranrasen und sogenannter Greensrasen speziell für Golfflächen angebaut. Auf Wunsch ziehen die Peiffers noch weitere Spezialmischungen für besondere Anwendungszwecke heran.
„Kurz vor meinem Einstieg in die Firma haben wir 2001 den ersten Bundesliga-Rasen für den FC Schalke 04 an die Arena AufSchalke geliefert“, sagt Arnd Peiffer nicht ohne Stolz. ›
Der Diplom-Ingenieur für Landespflege trat als erstes Mitglied der dritten Peiffer-Generation in die Fußstapfen seines Vaters. Der Peiffer-Sportrasen wird durch optimale Pflege und eine lange Anzuchtzeit mit einer sehr starken Durchwurzelung angeliefert. Unmittelbar nach dem Ende der Verlegearbeiten kann die Rasenfläche wieder bespielt werden, sodass ein reibungsloser Ablauf des Spielbetriebs garantiert ist.
In den 2000er-Jahren ging es für das Familienunternehmen weiter steil bergauf und die Peiffers erarbeiteten sich ein internationales Renommee. So wurden etwa die Stadien von Real Madrid, Juventus Turin, FC Barcelona, Manchester United, FC Porto, Galatasaray und Fenerbahce Istanbul mit Rasen ausgestattet. Der Peiffer-Sportrasen, auf dem die internationalen Spitzenclubs spielen, ist mittlerweile europaweit ein Qualitätsbegriff und überzeugt vor allem durch seine Robustheit und Regenerationsfähigkeit. Ein Stadionrasen wird von der Firma Peiffer natürlich nicht nur geliefert, sondern auch professionell verlegt. „Für ein solches Projekt benötigen wir in der Regel drei Tage“, erklärt Armin Peiffer. Danach ist der Rasen direkt bespielbar. Zur Not würden sie es auch in 24 Stunden schaffen. „Aber das funktioniert natürlich nur mit der entsprechenden Manpower.“ Ab 2004 folgten dann Rasenlieferungen für die großen internationalen Meisterschaften wie die EM in Portugal und es wurde bereits das dritte Champions-League-Finale in Folge auf Peiffer-Rasen gespielt. Seit 2007 führt das Familienunternehmen zusätzlich Greenkeeping-Arbeiten aus, also die professionelle Instandhaltung und Bewirtschaftung von Rasensportplätzen.
Dritte Generation übernimmt das Ruder
„Ein besonderes Highlight war für uns, den Rasen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland liefern zu dürfen“, freut sich Arnd Peiffer rückblickend. Im selben Jahr traten auch seine beiden Cousins Michael und Armin Junior, beide GaLaBau-Meister und anerkannte Greenkeeper, ins Unternehmen ein, die vorrangig für den klassischen GaLaBau zuständig sind. Seither ist mit den drei Enkeln des Gründers nun auch die dritte Peiffer-Generation komplett im Unternehmen vertreten und leitet gemeinsam den Standort Alt Zachun.
Mittlerweile spielt mehr als die Hälfte der deutschen Profi-Vereine seine Heimspiele auf Peiffer-Rasen. „Das letzte Jahr war für uns besonders erfolgreich wegen der EM hier im eigenen Land, dadurch war die Nachfrage natürlich besonders hoch“, freut sich Armin Peiffer. 2024 lief der Familienbetrieb zur Höchstform auf und verlegte seinen Qualitätsrasen auf 71 Sportplätzen. Neben Fußballvereinen und Sportplatzbauern sind die Peiffers nach wie vor viel für die öffentliche Hand aktiv und haben auch in diesem Bereich durch ihre hohe Qualität viele Stammkunden gewinnen können. „Wir haben zum Beispiel kürzlich erst am Mainufer 23.000 Quadratmeter Rasen verlegt“, beschreibt der Geschäftsführer. Der größte Rollrasenauftrag der Firmengeschichte kam aber auch im Jahr 2024: „Auf dem Berliner Maifeld am Olympiastadion haben wir ganze 67.000 Quadratmeter verlegt“, sagt Arnd Peiffer. „Da finden jetzt Polo-Turniere, American-Football-Spiele und vieles mehr statt.“ An Großaufträgen mangelt es den Willichern also nicht. Auch personell hat die Unternehmerfamilie in den letzten Jahren bereits die Weichen für die Zukunft gestellt und sukzessive den Generationswechsel eingeleitet, damit die dritte Generation den Betrieb künftig eigenständig führen kann. „Michael und Armin Junior werden in den nächsten zwei Jahren mit in die Geschäftsführung aufrücken“, verrät Armin Peiffer. „Mal sehen, ob es meiner Generation dann tatsächlich gelingt, etwas kürzerzutreten“, sagt er schmunzelnd.
Peter Peiffer
Fonger 41
47877 Willich
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Peter Peiffer finden Sie HIER
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