Wer ein Modem in die Steckdose steckt, wird dahinter kaum Technik aus dem Münsterland vermuten. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit dafür ziemlich hoch: Die Group Intellect Power Technology Europe GmbH ist auf die Stromversorgung dieser Kommunikationsgeräte spezialisiert. Doch weil ihr Logo und ihr Name nirgendwo groß aufgedruckt zu finden sind, ist das Unternehmen bei Endverbrauchern weitgehend unbekannt. „Wir sind ein echter Hidden Champion“, sagt Geschäftsführer Martin Lütke Notarp. Diese Rolle sagt dem viel gereisten, dabei bodenständigen Westfalen mit rund 30 Jahren Branchenerfahrung durchaus zu.
Sitz im Hafen Münster
Zugleich will man nicht verbergen, was für ein Unternehmen seit acht Jahren in Münsters Stadthafen sitzt. Als Tochter der Group Intellect Power Technology Limited (kurz: GIPT), einem seit 35 Jahren privat geführten Unternehmen in Hongkong, ist das Team Ansprechpartner für Kunden aus ganz Europa. „Es sind vor allem Konzerne und große Mittelständler, die sich an uns wenden“, sagt Martin Lütke Notarp. Die Projektanfragen werden sowohl technisch als auch kommerziell von Deutschland aus betreut. „Wir sind die Schnittstelle zwischen den Kunden, der Entwicklung und der Produktion in China und Vietnam.“ Insgesamt stellen mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund drei Millionen Stromversorgungen pro Monat her.
Die Produkte kommen in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Neben der Kommunikation spielt die Medizintechnik eine große Rolle. So werden unter anderem Infusionspumpen und Defibrillatoren durch GIPT-Geräte mit Strom versorgt. „In dieser besonders sensiblen und kritischen Welt ist Zuverlässigkeit natürlich von größter Bedeutung“, betont der Geschäftsführer. „Die speziell entwickelten medizinischen Stromversorgungen stehen für höchste Sicherheit, Qualität und Leistung.“
Individuelle Lösungen
Ein weiteres Standbein ist die E-Mobilität. Das Wachstumspotenzial dieses Marktes wird nicht zuletzt durch die hohe Zahl an E-Scootern in den Städten deutlich. Die Ladegeräte von GIPT sind darauf ausgelegt, solche Elektrofahrzeuge in kürzester Zeit vollständig und effizient aufzuladen. Und natürlich geht es auch hier um Sicherheit: „Unsere Ladegeräte sind mit Funktionen ausgestattet, die Überladung, Überhitzung und Kurzschlüsse verhindern.“ Das Geschäftsmodell basiert auf Kundennähe und individuellen Lösungen. Unter der Abkürzung EMS (Electronics Manufacturing Services) bieten die Münsteraner umfassende Dienstleistungen an, die den gesamten Produktionsprozess mit einer hohen Fertigungstiefe abdecken – von der Konzeptentwicklung über das Design und die Prototypenerstellung bis hin zur Serienproduktion. „Wir sind die richtigen Ansprechpartner für jedes Projekt rund um die Stromversorgung und Ladetechnik“, betont Martin Lütke Notarp. „Dafür stehen unter anderem unsere versierten Ingenieure zur Verfügung.“
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