Die Arbeitswelt wandelt sich rasant, und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zentrale Rolle, gemeinsam mit weiteren Schlüsseltechnologien wie Datenanalyse und Automatisierung. Insbesondere generative KI, die Texte, Bilder oder Code erstellen kann und durch leicht zugängliche Cloud-Lösungen wie ChatGPT populär geworden ist, bietet enorme Potenziale für Effizienz und Innovation für Unternehmen jeder Größe und Branche.
„Viele Unternehmer sehen das Potenzial, wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen.“, schildert Jessica Saum, Inhaberin der Digitalagentur CommuniBIT. Die Unternehmen stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Unsicherheit beim ersten Schritt, fehlendes internes Know-how für den produktiven Einsatz, Bedenken hinsichtlich Kosten oder Komplexität. Hinzu kommen rechtliche Fragen, beispielsweise rund um den Datenschutz, sowie die steigenden regulatorischen Anforderungen des EU AI Acts innerhalb des nächsten Jahres. Die Angst, den Anschluss zu verlieren, ist real.
Für kleine und mittelständische Unternehmen passen langwierige, teure KI-Entwicklungsprojekte selten zur Realität. Der Markt entwickelt sich zudem rasend schnell und bringt ständig neue Möglichkeiten hervor. Ein pragmatischer Ansatz ist daher der richtige Weg. Dieser fokussiert sich auf die Nutzung und clevere Integration bestehender, leicht zugänglicher KI-Tools und zielt auf schnelle, sichtbare Erfolge ab – sogenannte Quick Wins. Diese helfen, Zeit zu sparen, Qualität zu steigern und Mitarbeiter zu entlasten, ohne riesige Investitionen zu erfordern.
Der entscheidende Faktor bei diesem pragmatischen Ansatz sind die eigenen Mitarbeitenden. Sie benötigen Kompetenz, um generative KI-Tools sicher, produktiv und zielorientiert einzusetzen. Das Erlernen des richtigen Umgangs (“Prompting”) ist eine zentrale Fähigkeit. Wenn Mitarbeitende Potenziale und Grenzen der Technologie kennen, können sie wichtige Impulsgeber für sinnvolle Anwendungsfälle sein. Durch den täglichen Umgang entdecken sie selbst, wo und wie generative KI ihre Arbeit im spezifischen Unternehmenskontext erleichtern oder verbessern kann.
Ein praxisorientierter Fahrplan für KI im Unternehmen beginnt daher mit der Schulung der Mitarbeitenden. Das steigert Effizienz, fördert Kreativität und schafft Risikobewusstsein in der Nutzung von KI-Tools. Parallel sollten interne Richtlinien für den Umgang mit KI-generierten Inhalten und genutzten Tools definiert werden. Im nächsten Schritt geht es darum, in modularen Workshops konkrete, praxisnahe Einsatzmöglichkeiten generativer KI im Unternehmen aufzudecken. Auf dieser Basis werden Prioritäten gesetzt und umsetzbare Maßnahmen abgeleitet, um KI sukzessive in Unternehmensprozesse zu integrieren.
Statt komplexe Arbeitsprozesse vollständig zu automatisieren, lohnt es sich oft, klar abgegrenzte Teilaufgaben zu benennen. Einfache Anwendungen ermöglichen so schnelle Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen. Mitarbeitende werden dabei zu „Führungskräften“, die gezielt Teilaufgaben an den Kollegen KI delegieren. Diese neuen Arbeitsweisen erfordern zwar Training, können aber ein enormes Motivationspotenzial freisetzen.
Generative KI ist keine Zukunftsvision, sondern ein greifbares Werkzeug für heute. „Der Schlüssel liegt im pragmatischen Ansatz.“, wie Jessica Saum betont. „Kleine Schritte gehen, vorhandene Tools nutzen und Mitarbeitende befähigen.“ So bauen Unternehmen interne Kompetenzen auf, heben ihre Potenziale und bleiben wettbewerbsfähig. Durch Schulungen und Inhouse Workshops erhalten Unternehmen das notwendige Know-how und zielgerichtete Begleitung, um schnell von generativer KI zu profitieren.
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