Datenschutz

Datenschutz im Jahr 2024

Unternehmen sind gefordert, sich anzupassen und innovative Dienstleistungen zu entwickeln, die zugleich den Datenschutzbestimmungen entsprechen. Auf diese Datenschutztrends müssen Unternehmen 2024 besonders achten.

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von Beatrix Kurz 23.01.2024
(© svetazi – stock.adobe.com)

Die digitale Welt befindet sich in einem stetigen Wandel, und der Datenschutz spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Im Jahr 2024 rücken insbesondere zwei Aspekte in den Fokus: die fortschreitende Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) und die zunehmende Bedeutung von Privacy-Enhancing Technologies (PETs). Während KI und maschinelles Lernen (ML) neue Möglichkeiten in der Datenanalyse und Entscheidungsfindung eröffnen, stellen sie auch neue Herausforderungen für den Datenschutz dar. Gleichzeitig gewinnen PETs an Bedeutung, da sie es ermöglichen, Daten zu nutzen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer zu wahren. Die wichtigsten Trends im Datenschutz für das Jahr 2024 reichen von der KI-Dominanz, bis hin zur Integration von Datenschutz in ESG-Kriterien. Diese Trends zeigen, wie Unternehmen sich anpassen müssen, um sowohl innovative als auch datenschutzkonforme Lösungen anzubieten.

 

Trend 1: Künstliche Intelligenz bleibt Hauptthema

Im Jahr 2024 hat sich Künstliche Intelligenz (KI), angeführt von Tools wie ChatGPT, als dominierender Trend in der Datenschutztechnologie etabliert. Die anfänglich sporadische Nutzung von KI-Systemen in Unternehmen hat sich zu einer permanenten Präsenz im Geschäftsalltag entwickelt, mit einer prognostizierten weiteren Zunahme. Trotz vieler Vorteile bringt die KI-Einführung auch Herausforderungen im Datenschutz mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Übermittlung und Speicherung personenbezogener Daten.
Besonders die Kombination von KI mit maschinellem Lernen (ML) treibt eine neue Ära der Datenanalyse und Entscheidungsfindung voran. Reifere KI-Systeme verarbeiten und analysieren große Datenmengen, um wertvolle Einsichten und Prognosen zu gewinnen. Fortschrittliche ML-Algorithmen ermöglichen tiefgehende Analysen, die menschlichen Analysten nicht möglich wären. Ein Schlüsselelement ist „Predictive Analytics“, die Fähigkeit, zukünftige Ereignisse vorherzusagen, was Unternehmen erlaubt, proaktiv zu handeln. Automatisierung und kontinuierliche Verbesserung der Business Intelligence (BI) Prozesse durch ML optimieren Routinetasks und heben die Qualität der Datenanalyse.
Zudem fördern KI und ML die „Demokratisierung der Daten“. KI-basierte Schnittstellen erlauben auch Nicht-Experten, komplexe Datenanalysen durchzuführen. Dies trägt zu einer breiteren Beteiligung und Integration von datengetriebenen Entscheidungen bei.
KI und ML sind im Jahr 2024 die Grundpfeiler einer revolutionierten Business Intelligence Landschaft. Die Adoption dieser Technologien ermöglicht Unternehmen, sich durch Geschwindigkeit und Präzision von der Konkurrenz abzuheben und die Geschäftsintelligenzlandschaft grundlegend zu verändern.

 

Trend 2: Einsatz von Privacy-Enhancing Technologies

Privacy-Enhancing Technologies (PETs) haben sich als ein entscheidender Datenschutztrend herauskristallisiert. Diese Technologien spielen eine zentrale Rolle in der Balance zwischen dem Nutzen der Datennutzung und dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer. Angesichts des wachsenden Bewusstseins für Datenschutz und der zunehmenden Regulierung in diesem Bereich haben Unternehmen PETs zunehmend in ihre Prozesse integriert, um den Datenschutz zu stärken und gleichzeitig den Wert ihrer Daten voll auszuschöpfen.
PETs umfassen eine Vielzahl von Technologien und Ansätzen, die darauf abzielen, personenbezogene Daten zu schützen, während sie gleichzeitig für Analysezwecke nutzbar bleiben. Ein Schlüsselaspekt von PETs ist die Fähigkeit, Daten zu verarbeiten und Einblicke zu gewinnen, ohne die Identität der betroffenen Personen preiszugeben. Dies wird durch Techniken wie Datenverschlüsselung, Anonymisierung, Pseudonymisierung und differenzielle Privatsphäre erreicht.
Ein weiterer wichtiger Trend im Bereich der PETs ist die zunehmende Verwendung von Secure Multi-Party Computation (SMPC). Diese Technologie ermöglicht es mehreren Parteien, gemeinsam Berechnungen an Daten durchzuführen, ohne dass die einzelnen Parteien Zugriff auf die Daten der anderen haben. Dies ist besonders nützlich in Szenarien, in denen datengetriebene Kooperationen zwischen verschiedenen Organisationen erforderlich sind, aber Datenschutzbedenken bestehen.
Privacy-Enhancing Technologies sind nicht nur ein Trend, sondern ein wesentlicher Bestandteil des Datenschutzes in der digitalen Welt. Sie ermöglichen es Unternehmen, die Vorteile der Datenanalyse zu nutzen, während sie gleichzeitig die Privatsphäre und das Vertrauen ihrer Nutzer bewahren. Dies wird zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil, da Kunden und Regulierungsbehörden von Unternehmen verlangen, dass sie sowohl innovative als auch datenschutzkonforme Lösungen anbieten.

 

Trend 3: Cybersicherheit bleibt im Vordergrund

Ein weiterer zentraler Datenschutztrend ist die Cybersicherheit, die Unternehmen, Regierungen und Einzelpersonen gleichermaßen betrifft. Die wachsende Abhängigkeit von digitalen Technologien und das exponentielle Wachstum von Daten haben die Bedeutung der Cybersicherheit in den Vordergrund gerückt. In einer Welt, in der Daten als einen sehr wichtigen Stellenwert haben, ist der Schutz dieser Daten vor Cyberangriffen und Datenlecks zu einer Priorität geworden.
Die Landschaft der Cybersicherheit hat sich rasant weiterentwickelt, um den immer ausgeklügelteren Bedrohungen standzuhalten. Cyberangriffe werden zunehmend komplexer und raffinierter, was Unternehmen dazu zwingt, ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich anzupassen und zu verbessern. Diese Entwicklung umfasst eine Reihe von Maßnahmen, darunter fortgeschrittene Verschlüsselungstechniken, regelmäßige Sicherheitsaudits, die Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung und die Schulung von Mitarbeitern in Bezug auf Phishing und andere Arten von Cyberangriffen.
Die Bedeutung von Cybersicherheit zeigt sich auch in der zunehmenden Regulierung und Gesetzgebung. Weltweit führen Regierungen strengere Datenschutzgesetze ein und verlangen von Unternehmen, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten zu ergreifen. Diese Gesetze zwingen Organisationen nicht nur, ihre Sicherheitsprotokolle zu überdenken, sondern auch bei Verstößen mit schwerwiegenden Strafen zu rechnen.
Cybersicherheit ist somit nicht nur ein wichtiger Datenschutztrend, sondern auch ein entscheidender Aspekt der Unternehmensführung und des alltäglichen Lebens. Die Fähigkeit eines Unternehmens, effektive Cybersicherheitsmaßnahmen zu implementieren, wird zunehmend zu einem Schlüsselfaktor für seinen Erfolg und sein Überleben in der digitalen Welt. Die wachsende Bedeutung von Cybersicherheit spiegelt sich in Investitionen in Sicherheitstechnologien, verstärkten regulatorischen Anforderungen und einem gesteigerten öffentlichen Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes persönlicher Daten wider.

 

Trend 4: Internationaler Datenschutz und zertifizierter Datenschutz

Internationaler Datenschutz und zertifizierter Datenschutz sind zwei wichtige Datenschutztrends, die im Jahr 2024 weiter an Bedeutung gewinnen. Die zunehmende Nutzung von Webservices hat dazu geführt, dass immer mehr personenbezogene Daten grenzüberschreitend übertragen werden. Angesichts dieses Trends verstärken Aufsichtsbehörden ihre Überwachung, insbesondere aufgrund der Forderungen des Bundesdatenschutzbeauftragten nach einer beschleunigten Bearbeitung solcher grenzüberschreitenden Fälle.
Ein besonders spannendes Thema in diesem Kontext ist der EU-US-Datenschutzrahmen. Immer mehr Unternehmen in den USA streben die Zertifizierung an, um ihre Attraktivität für europäische Kunden zu steigern. Dies zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, die hohen Datenschutzanforderungen der Europäischen Union zu erfüllen, um international erfolgreich zu sein.
Ein weiterer wichtiger Trend ist der zertifizierte Datenschutz. Obwohl die Auswahl an Zertifizierungslösungen im Bereich des Datenschutzes noch begrenzt ist, gewinnen Zertifizierungen rasant an Fahrt. Dies geschieht aus verschiedenen Gründen. Zum einen entwickeln Akkreditierungsstellen neue Zertifizierungslösungen, wodurch die Auswahl auf dem Markt zunimmt. Zum anderen legen eine wachsende Anzahl von Kunden, speziell im B2B-Umfeld, aber auch bei Verbrauchern, immer mehr Wert auf die Sicherheit ihrer Daten.
Für Unternehmen steigt somit der Anreiz oder sogar die Notwendigkeit, ihren Datenschutz zu zertifizieren. Eine Zertifizierung bietet nicht nur eine Möglichkeit, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, sondern kann auch rechtliche Anforderungen erfüllen und das Risiko von Datenschutzverletzungen reduzieren.
Internationaler Datenschutz und zertifizierter Datenschutz sind zwei entscheidende Trends im Jahr 2024, die Unternehmen und Organisationen dazu drängen, ihre Datenschutzpraktiken zu überdenken und zu verbessern, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

 

Trend 5: Einbeziehung von Datenschutz in ESG-Kriterien

Die Integration von Datenschutz in Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) hat sich als wichtiger Datenschutztrend etabliert. ESG, traditionell fokussiert auf Umwelt und soziale Verantwortung, berücksichtigt nun verstärkt den Datenschutz. Dies reflektiert die zunehmende Anerkennung, dass verantwortungsvoller Umgang mit persönlichen Daten für ethische Unternehmensverantwortung entscheidend ist.
Datenschutz in ESG geht über rechtliche Anforderungen hinaus und betrifft grundlegende Menschenrechte und Privatsphäre. Unternehmen, die Datenschutz ernst nehmen, zeigen Engagement für individuelle Rechte und ethisches Handeln, was Vertrauen bei Stakeholdern wie Kunden, Mitarbeitern und Investoren stärkt.
2024 müssen Unternehmen, die in ESG-Rankings gut abschneiden möchten, starke Datenschutzpraktiken implementieren. Dies beinhaltet die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und die Integration von Datenschutzprinzipien in Geschäftsmodelle. Ansätze wie „Privacy by Design“, die Datenschutz in die Produktentwicklung einbeziehen, gewinnen an Bedeutung.
Die Berücksichtigung von Datenschutz in ESG-Kriterien betont Transparenz und Rechenschaftspflicht in der Datennutzung. Unternehmen müssen darlegen, wie sie Daten sammeln, verarbeiten und schützen, was die Verantwortlichkeit erhöht und das Risikomanagement verbessert.
Investoren, die Wert auf nachhaltige und ethische Investitionen legen, fordern Offenlegung und Nachweis, wie Datenschutz zur ESG-Performance beiträgt. Datenschutz wird somit zum Schlüsselfaktor für die Marktattraktivität eines Unternehmens.
Die Einbeziehung von Datenschutz in ESG-Kriterien 2024 zeigt den Wandel in der Wahrnehmung von Datenschutz in der Geschäftswelt. Er gilt nun als essenzieller Teil der sozialen Verantwortung und ethischen Unternehmensführung, was zu sichererem Datenmanagement und einem positiveren Unternehmensimage führt.

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