Titelporträt im Revier

NV-EnerTech: 30 Jahre voller Energie

Seit 1987 ist die NV-EnerTech GmbH & Co. KG erfolgreich als Ingenieurbüro in der Kraftwerkstechnik tätig. Ein Anlass, um zu feiern und zurückzublicken.

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von Regiomanager 01.03.2017 Anzeige
Freuen sich über 30 Jahre Erfolgsgeschichte: Volker und Susanne Marquard von NV-EnerTech

 

 

In diesem Jahr ist Essen zur grünen Hauptstadt Europas gekürt worden. Die Auszeichnung zeigt, stellvertretend für das gesamte Ruhrgebiet, was sich in den letzten Jahrzehnten hinsichtlich Strukturwandel und Renaturierung alles getan hat im Pott. Kaum vorstellbar, wenn man die Zeit einmal 40 Jahre zurückdreht. Schwerindustrie prägte das Bild, rauchende Schlote, graue Gebäude. Wer sein Auto über Nacht hier parkte, fand es häufig am nächsten Morgen mit einer leichten Rußschicht vor. „Das lag daran, dass die Kraftwerke noch keine entsprechenden Filter zur Rauchgasreinigung hatten. Erst ab 1986 wurde dies gesetzlich vorgeschrieben“, erklärt Volker Marquard, Geschäftsführer der NV-EnerTech GmbH & Co. KG aus Dinslaken. Und genau das war der Startschuss für sein Unternehmen: Damals noch unter dem Namen Prisma GmbH, rüstete Volker Marquard im Jahr 1987 mit seinem Team eine bereits in Betrieb genommene Rauchgasreinigungsanlage auf, die allerdings noch kleine Kinderkrankheiten aufwies. Das Know-how, diese Prozesse zu optimieren, konnte anschließend auch für andere Anlagen genutzt werden.

Mit wachsendem Wissen raus in die Welt

Mit dem wachsenden Know-how kamen kontinuierlich neue Geschäftsbereiche dazu: 1992 gesellten sich zu den Rauchgasreinigungsanlagen noch die Kesselanlagen. Seitdem ist die NV-EnerTech auch spezialisiert auf verschiedene Kesseltypen – vom Zwangsdurchlaufkessel bis hin zum Abhitzekessel. Drei Jahre später gründet Volker Marquard den Geschäftsbereich Kraftwerksplanung: Von der Entwurfsplanung, auch Engineering genannt, bis zur Detailplanung begleiten erfahrene Techniker und Ingenieure Kunden von NV-EnerTech fortan über alle Projektphasen. Weitere drei Jahre später, im Jahr 1998, kommt die Abteilung Sicherheitstechnik hinzu. Mit ihren Dienstleistungen in diesem Bereich sorgt die NV-EnerTech dafür, dass auf Baustellen ein sicheres Zusammenarbeiten verschiedener Gewerke garantiert ist. Um noch effizienter im Sinne des Kunden arbeiten zu können, werden 2001 die verschiedenen Geschäftsbereiche zur heutigen NV-EnerTech zusammengeschlossen. 2003 wird diese Effizienz durch das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 messbar gemacht. Und mit den wachsenden Aufgaben wächst natürlich auch der Radius der Kundenprojekte. 2004 führt die NV-EnerTech ihr erstes Projekt außerhalb unseres Kontinents durch: Sie erweitert das Steinkohlekraftwerk Jorf Lasfar in Marokko, das etwa ein Drittel des gesamten Strombedarfs in Marokko deckt. Weitere Kraftwerkinstallationen rund um den ganzen Globus folgen in den nächsten Jahren. Dieser Expansionskurs führte u.a. dazu, 2014 eine Landesgesellschaft in Südafrika und 2015 eine Landesgesellschaft in Polen zu gründen. Das heutige Leistungsspektrum der NV-EnerTech reicht von Heizkraftwerken über Müllverbrennungsanlagen und Rauchgasreinigungsanlagen bis hin zu Windkraftanlagen. Nur gegen Atomkraftwerke sperrt sich Volker Marquard: „Diese Form der Energieerzeugung unterstütze ich nicht. Schon in der Vergangenheit habe ich mich geweigert, Mitarbeiter dafür bereitzustellen, und werde dies auch in Zukunft nicht machen.“

Von der Planung bis zur Inbetriebnahme

Heute ist die NV-EnerTech ein 80-köpfiges mittelständisches Beratungs- und Ingenieurbüro, das für seine Kunden Projekte in über 20 Ländern weltweit plant und durchführt. Die Kernkompetenz liegt dabei in der ganzheitlichen Projektbetreuung, die alle soeben genannten Geschäftsbereiche tangieren kann. Das fängt an beim sogenannten Planfeststellungsverfahren, wenn eine Anlage gebaut werden soll: Erlaubnisse müssen eingeholt werden, Bevölkerung und Gemeinden auf den Bau entsprechend vorbereitet werden. Als nächster Schritt kommt der umfassende Bereich „Engineering“: Wie kann die Idee des Kunden bestmöglich umgesetzt werden? „Eine Windkraftanlage mit einer Energieproduktion von acht Megawatt pro Stunde können wir bei uns in Dinslaken auslegen. Bei einem großen herkömmlichen Kraftwerk mit einem Gigawatt Energieproduktion pro Stunde müssen wir das beim Kunden vor Ort tun“, erklärt Volker Marquard. Auslegen – das heißt, das Kraftwerk per CAD bis ins kleinste Detail zu planen und auf Papier zu bringen. Die richtigen Komponenten müssen zusammengeführt werden, damit das Kraftwerk ans Netz gehen und die angestrebte Energie (der Wirkungsgrad) erreicht werden kann. Sogenannte Pflichtenheften müssen für die Unterlieferanten entwickelt werden. „Einem Rohrleitungsbauer muss ich z.B. sagen, welches Material er verwenden darf oder wie die Schweißnähte aussehen müssen.“ Anschließend geht es an die Umsetzung: Die NV-EnerTech stellt das Fachpersonal, z.B. Monteure, Schlosser, Elektriker und Schweißer; ebenso kann der überwachende Bauleiter gestellt werden. Die große Herausforderung bei der Inbetriebnahme besteht schließlich darin, die Anlage auf die geplanten Werte zu justieren. „Das erfordert viel Erfahrung. Denn jede Anlage ist ein Prototyp“, so Volker Marquard.  

Hervorragende Fachexpertise und beeindruckende Referenzen

Damit die NV-EnerTech auch immer am Zahn der Zeit ist und auf permanente Veränderungen reagieren kann, setzt sie auf die konsequente Weiterbildung ihrer Mitarbeiter – ob in Kursen der Hersteller, durch Training on the Job oder in Seminaren und Fachkursen. „Wir investieren rund drei Prozent unseres Umsatzes dafür. Und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Kostenminderung unserer Kunden“, erklärt Volker Marquard. Besonders wenn es schnell gehen soll und die Mitarbeiter wenig Zeit zur Einarbeitung haben: „Es kommt immer häufiger vor, dass wir schließende Kraftwerke übergangsweise betreuen. Denn für den Kraftwerksbetreiber kann es dramatisch sein, wenn Mitarbeiter noch vor der Schließung kündigen.“ Die Verfahren in den Anlagen sind zudem teils sehr unterschiedlich: Ein Mitarbeiter, der in einem Steinkohlekraftwerk eingesetzt wird, braucht ein ganz anderes Fachwissen als ein Mitarbeiter, der in einer Müllverbrennungsanlage eingesetzt wird. Einen hohen Stellenwert bei der NV-EnerTech hat dabei auch das Thema Arbeitssicherheit: 2005 wurde sie nach SCC (Sicherheits Certifikat Contraktoren) und 2009 nach SCP (Sicherheits Certifikat Personaldienstleister) zertifiziert. Dieses ausgezeichnete Arbeitsschutzmanagement bietet ihren Kunden bestmögliche Planungssicherheit. Dieses Gesamtpaket des Dienstleisters schätzen zahlreiche namhafte Unternehmen – auch aus dem Ruhgebiet: Hitachi Power, RWE Power, Bilfinger/Babcock und weitere.

Sozialer und ökologischer Vorreiter

Dass seine Mitarbeiter sich wohlfühlen müssen, um diese hervorragenden Leistungen vollbringen zu können, ist für Volker Marquard selbstverständlich. Als Unternehmer, der seit nun 30 Jahren mit Kunden auch aus der Region erfolgreich ist, fühlt er sich aber auch der gesellschaftlichen Förderung verpflichtet. So engagiert sich die NV-EnerTech kontinuierlich sozial – sei es durch das Sponsoring von Schulen in verschiedenen Projekten, durch das Sponsoring von regionalen Sportvereinen oder auch durch die Unterstützung der Dinslakener Tafel. „Wir wollen hier mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Volker Marquard. Als Unternehmen in der Energietechnik betrifft das natürlich auch die eigene Immobilie: So zog die NV-EnerTech 2009 in das erste Passivhaus in Dinslaken ein. Man darf gespannt sein, welche spannenden Projekte der Mittelständler in den nächsten Jahren anpackt. So viel ist klar: Sie werden mit voller Energie angegangen.

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Fotostrecke

Steinkohlekraftwerk Trianel (Lünen, NRW), von 2010 bis 2011 für den Kunden Siemens geplant und gebaut

Steinkohlekraftwerk Eemshaven (Niederlande) – von 2012 bis 2016 für die Kunden Alstom, RWE und Steinmüller Babcock geplant und gebaut

Müllverbrennungsanlage Newhaven (Großbritannien) – von 2015 bis 2016 für den Kunden Hitachi Zosen geplant und gebaut

Müllverbrennungsanlage Spittelau (Wien, Österreich) – 2015 für den Kunden Mitsubishi Hitachi geplant und gebaut

Mit seinen Mitarbeitern plant Volker Marquard verschiedenste Anlagentypen bis ins kleinste Detail

Geschäftsführer Volker Marquard: „Jede Anlage ist ein Prototyp. Das erfordert viel Erfahrung.“

Freuen sich über 30 Jahre Erfolgsgeschichte: Volker und Susanne Marquard von NV-EnerTech

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