Büro & Arbeitswelt

Effizienteres Arbeiten durch gute Raumakustik

Andree Bürozentrum: Durch Nachhallanalyse und Schallabsorber das Raumgefühl verbessern.

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von Regiomanager 01.01.2017

Um ein optimales Arbeitsergebnis zu erzielen, sollte ein Arbeitsplatz so eingerichtet sein, dass die zu erledigenden Aufgaben bewältigt werden können. Die Raumakustik ist ein wichtiger Baustein für den optimalen Arbeitsplatz, sie ist besonders relevant in Open Spaces, wo mehrere Menschen arbeiten. Je nach Raumnutzung ist eine gezielte Planung erforderlich, die über die Bauakustik hinausgeht. Während die Bauakustik anstrebt, den Schall zwischen zwei Räumen möglichst weit einzudämmen, zielt die Raumakustik darauf ab, den Schall innerhalb eines Raumes auf ein vertretbares Maß zu dämpfen. In einem Großraumbüro ist es z.B. Aufgabe der Raumakustiker, die Akustik so zu gestalten, dass der einzelne Mitarbeiter sich wenig gestört fühlt. Was auf den ersten Blick logisch und einfach klingt, entpuppt sich im Detail als eine Aufgabe für Experten, die in der Lage sind, verschiedene Messgrößen zueinander in Beziehung zu setzen und daraus Maßnahmen für die Schalldämpfung abzuleiten.

Raumakustik zwischen Nachhallzeit und Sprachverständlichkeit

Der wesentliche Parameter, mit dem die Raumakustik bestimmt wird, ist die Nachhallzeit. Jeder hat sie schon beim Ausklingen eines Musikstücks in einer Kirche erlebt. Nachhallzeit definiert sich als die Zeit, die ein Schall braucht, bis er unhörbar wird. In einer Kirche kann die Nachhallzeit vier bis acht Sekunden betragen – für ein Büro, in dem gearbeitet werden soll, kaum vorstellbar. Hier wird eher in Bruchteilen von Sekunden gerechnet, damit ein Arbeiten überhaupt möglich ist. Im Büro und Open Space ist es vor allem die Sprachverständlichkeit, die optimal sein muss, schließlich sollte jeder Mitarbeiter das hören können, was für ihn relevant ist und nicht die Kollegen nebenan beeinträchtigen. Die Nachhallzeit gibt auch darüber Aufschluss. Deshalb wird am Anfang jeder Optimierung der Raumakustik die Nachhallzeit gemessen. Zwar gibt es ein Prüfverfahren für die Sprachverständlichkeit, es ist jedoch aufwendig; deshalb orientieren sich Raumakustiker daran, dass die Sprachverständlichkeit im Allgemeinen bei kurzer Nachhallzeit am besten ist.

Maßnahmen zur Optimierung der Raumakustik

Auf dem Weg zur optimalen Raumakustik helfen Empfehlungen und DIN-Vorgaben, u.a. die DIN 18041 „Hörsamkeit in Räumen“. Für jede Nutzung und jedes Raumvolumen enthält die Norm empfohlene Nachhallzeiten, um diese zu erreichen, und es stehen verschiedenartige Lösungen der Schalldämpfung zur Verfügung. Als Schallabsorber werden beispielsweise mit Tuch bespannte Aluminiumrahmen eingesetzt, die individuell bedruckt und platziert werden können – als Raumteiler ebenso wie als Wanddekoration. Eine Alternative sind Büroschränke, deren Fronten oder Rückwände als Raumteiler speziell konstruiert sind, sodass sie Schall absorbieren. Solche einfachen und überall zu integrierenden Lösungen helfen, auch ein älteres Bürogebäude den modernen Anforderungen der Hörsamkeit anzupassen. Dass hier viel in Bewegung ist und viel zu tun ist, zeigt die DIN 18041, in der 2016 die Vorgaben für die Nachhallzeit weiter differenziert wurden. Ziel aller Maßnahmen ist, eine Raumakustik zu schaffen, die das Arbeiten erleichtert und das subjektive Wohlbefinden sowie die Leistung jedes einzelnen Mitarbeiters steigert.

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